01.07.2011, 09:35
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Geisterstunde auf Schloss Wistle
Geisterstunde auf Schloss Wistle.
Im Geisterzimmer ruht Lord Listle,
ein Partygast, der überhaupt
an Schlossgespenster gar nicht glaubt.
Der Lord, ein wenig schon verknöchert,
hat bei der Party schwer gebechert
und war drum mutig darauf scharf,
dass er im Spukraum schlafen darf.
Das Bett, auf dem er ausgestreckt,
lässt seine Füße unbedeckt.
Sie ragen nackend ohne Halt
und werden langsam etwas kalt.
„Die Ahnen waren eben kleiner
als heutzutage unsereiner“,
brummt Listle in den Bart und wartet,
auf dass der Schlossgeist endlich startet.
Der Lord hat ohne Zweifel Schneid.
Doch immerhin, zur Sicherheit,
kann ein Revolver ja nicht schaden,
auf seinem Nachttisch, scharf geladen.
So liegt er also da und wacht.
Zwölf Schläge hallen durch die Nacht.
Da wird der Vorhang jäh gebauscht,
vom Wind, der in den Eichen rauscht.
Lord Listle überläuft es kalt.
Ein Käuzchen schreit im nahen Wald.
Doch was ist das, der Lord erschauert,
was da zu seinen Füßen kauert?
Fünf nackte Finger kann er sehn,
o großer Gott, jetzt sind es zehn.
Die Nerven sind extrem gespannt,
die Waffe zittert in der Hand.
Er zielt, drückt ab, doch welch ein Schock!
Seit jener Nacht geht er am Stock!
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