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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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10.09.2011, 00:20 | #1 |
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fremd
schwanger trägt die nacht
die angst in sich als teil und fundament der welt der tod ich liege wach und nackt im schatten erstickendsüßer sommernächte neben dir dein salzigkalter schweiß zu nah zu klar auf meinen lippen als dass ich leicht und lügend dich vergessen könnte ach gäbe es doch nie den morgen |
10.09.2011, 16:16 | #2 |
Holla Bullet,
dein gedicht wieder wirklich gut, 'und fundament der welt der tod' würde 'und' vielleicht durch 'das' ersetzen wenn ich den sinn richtig verstanden habe. die komplette letzte strophe gefällt mir wirklich ungemein 'dein salzigkalter schweiß' finde ich genial schön. Gute Grüße Zycho |
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12.09.2011, 12:05 | #3 |
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Lieber Z.
vielen Dank für deinen Kommentar und deine Anregung. Das "und" hatte ich wg. dem Enjambement "die angst in sich als teil und fundament --> und fundament der welt der tod" benutzt. Durch ein "das" würde das Enjambement flöten gehen. Den Sinn hast du aber trotzdem richtig erfasst. Man hätte auch schreiben können "und das Fundament", wobei allerdings m.E. der Rhytmus nicht passen würde. Gruß B. |
14.09.2011, 00:32 | #4 | ||
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Hallo Bullet,
das ist sehr schön und traurig! Mir gefällt die Vieldeutigkeit des Gedichtes. Auch wenn es hier um zwei Personen geht, die sich höchst wahrscheinlich lieben bzw. begehren, wird sicherlich keine dieser Personen schwanger sein. Aber trotzdem ist dieses Wort eingebaut, als Sinnbild der Angst vor der Nacht, des Todes. Wir kommen in diese Welt und wir werden wieder verschwinden und können nur hoffen, irgendeine Spur zu hinterlassen und wenn es eben als Salz auf den Lippen eines Anderen ist. Ich finde die erste Strophe als beginnende, allgemeine Aussage gut gewählt und den Zyklus Schwanger (nicht Geburt) und Tod melodisch stark und dicht, aber auch mit Gefühl eingefangen. Ich bin sofort im Gefühl gewesen und wurde in eine Gedankenwelt mitgenommen. In der zweiten Strophe zeigt sich dann das Lyrische Ich. ("Erstickendsüßer" und "salzigkalter" würde ich außeinander schreiben, auch wenn es dann keine Wortschöpfungen mehr sind.) Die dritte Strophe gefällt mir auch außerordentlich gut! Die Zeilen Zitat:
Zitat:
Mir gefallen Deine Klangbilder. Für mich steht die Nacht auch für das Unbewusste, für das Instinktive - im Gegensatz zum Tag, der bewusst, geschäftig und rational wirkt. In der Nacht ist das Auge, das Sinnesorgan, auf das des Menschens Welt aufgebaut ist, sogut wie nutzlos. Hier müssen wir uns auf die anderen Sinne ausrichten. Das macht uns meiner Meinung nach feinfühliger. Der Morgen ist dann wie eine kalte Dusche, die uns erwachen lässt und unsere Träume fortreißt, mögen sie auch noch so echt gewesen sein. Ach so: Und der Titel ist auch klasse! Fremd in der Nacht durch die Angst, durch die Nähe des Todes, des Erstickens in der Liebe und fremd am Tag durch das Fehlen genau dieser Komponenten. Das ist, was mir spontan zu Deinem Gedicht einfällt! Liebe Grüße Encki |
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14.09.2011, 12:43 | #5 |
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Meine liebe Encki!!!
Jetzt bin ich aber erstmal baff! Das ist wohl die längste und vermutlich zutreffenste Analyse, die ich je zu einem meiner Gedichte bekommen habe und sie wäre es wohl auch dann noch, wenn es dir nicht gefallen hätte. Über manche dieser Dinge, die du zutreffend beschreibst, war ich mir selbst nicht 100 % rational bewußt, sondern habe sie wohl mehr empfunden. Es ist so, als hättest du mir in den Kopf geschaut, die wichtigen Sachen rausgeholt und schön sortiert vor mir hingelegt! Hochachtungsvoll B. |
15.09.2011, 15:01 | #6 |
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Hi Bullet,
nee, hab ich nicht aus Deinem Kopf, sondern aus Deinem Gedicht! Deine authentische Art, Dein Innerstes zu offenbaren, war hier von immenser Bedeutung. Wenn der Sender nicht bereit ist, alles von sich zu geben, mag es aus Charme oder Eitelkeit geschehen, kann der Empfänger sich noch so bemühen. Aber es freut mich, dass ich Deine Bilder verstanden habe und dass Du mir dieses Feedback gegeben hast. Ganz liebe Grüße Encki |
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