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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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08.01.2017, 17:49 | #1 |
Goldenes Zeitalter
Goldenes Zeitalter Ach, hätt ich doch gehetzt, ich hab doch nur gewarnt, der Teufel hat das Land besetzt als Heiliger getarnt. Der Greuel des Verwüstung thront hoch auf dem Tempelberg, in goldenen Palästen wohnt, der gestern noch ein Zwerg. Geworfen hat in tiefsten Brunnen man mich, weil ich da festgestellt, dass schlimmer als beim Sturm der Hunnen es ist um unser Land bestellt. Osmanen ward geboten noch mutig Einhalt seinerzeit, doch heut wie Idioten wir geben freundlich ihm Geleit. Dem, der sich über Gott gestellt, als er von hoher Zinne sprang, griff nach den Reichen dieser Welt, greift jetzt nach uns mit Armen lang. Dort, wo es einst Entfaltung gab, hat er Verdingung eingeführt, will zwingen uns ins kalte Grab, geehrt, behütet und hofiert. Ich hock in meinem Brunnenloch, seh seine Herrschaft angebrochen, der aus den Meeresgründen kroch Muränen gleich und Stachelrochen. Von Gibraltar bis Pakistan Verklavung, Terror, Tyrannei, als Friedenstäubchen gurrt sein Wahn, damit's nicht zu durchschauen sei. 2.9.16/8.1.17 |
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08.01.2017, 18:54 | #2 |
Und Gott löffelte gerade sein Süppchen, blickte kurz auf und dachte: „Mist, Klopapier ist alle..“
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08.01.2017, 19:22 | #3 |
08.01.2017, 22:32 | #4 |
Das nenn ich mal Kommentare.
Wisst ihr denn, worum's geht im Gedicht? Offenbar nicht. Aber zum Glück ist man ja unvoreingenommen. Abgesehen davon, dass die Vorstellung, die Türken hätten seinerzeit Wien überrannt... Schon mal was von einem gewissen Erdogan gehört? Wie viele seiner Anhänger leben mit doppelter Staatsbürgerschaft in Deutschland? Wüten und hetzen hemmungslos gegen seine Gegner? Keine Nazis? Keine Diktatur in der Türkei? Und der Islam spielt dabei überhaupt keine Rolle? Zwei Fragen: Was hat uns der Islam Gutes gebracht? Was hat uns der Islam Schlechtes gebracht? Legitime und berechtigte Fragen. Denn wo der Islam die Staatsherrschaft an sich gerissen hat, hat er es mit Eroberungskriegen getan, in diesen Religionsregimen herrschen bis heute Absolutismus und Totalitarismus in Vollendung. In diesen real existierenden Höllen will ich weder leben noch geboren sein. Ansonsten kann's ja wohl nur Futurismus sein. Oder hat er auch bei uns die Herrschaft schon angetreten? Ich hoffe doch nicht. Gute Nacht Abendland Desperado |
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08.01.2017, 23:06 | #5 |
Bei dem Gedicht fand ich die Kommentare angemessen,
denn: offenbar hast du noch nie etwas gehört vom: Emirat von Cordoba Das Emirat von Cordoba wurde zur ersten Hochkultur im mittelalterlichen Europa außerhalb von Byzanz. Einen erheblichen Anteil daran hatte das Zusammenleben verschiedener Völker und Religionen in einem gemeinsamen Staatswesen. Dass dieses Zusammenleben weitgehend friedlich verlief, ist eine zivilisatorische Leistung, die einerseits auf der Zusammensetzung der Bevölkerung und andererseits auf der Toleranz des vorherrschenden andalusischen Islam beruhte. Das Emirat wurde immer noch von Nachfahren der römischen Kolonialisten bewohnt, aber auch von Nachfahren der Kelten, der iberischen Urbevölkerung, einem kleinen Kontingent Juden, den Westgoten und deren Nachkommen in großer Zahl, den Berber-Söldnern der arabischen Eroberer und den hauptsächlich aus Syrien und dem Jemen stammenden Arabern. Die Letztgenannten hatten die politische Macht inne, stellten aber wahrscheinlich nur 10 Prozent der Gesamtpopulation. Eine gewisse Toleranz war daher für sie angeraten. Bei den in al-Andalus akzeptierten Glaubensgemeinschaften handelte es sich um die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam, wobei auch verschiedene Untergruppen wie die Schiiten zunächst noch toleriert wurden. Von den Kreuzzügen scheinst du auch nie etwas gehört zu haben, oder? Und dann kannst du dich auch gleich noch mit der Spanischen Inquisition befassen, die zum wirtschaftlichen Niedergang Spaniens zum Ende des 15. Jahrhunderts geführt hat. |
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09.01.2017, 00:54 | #6 |
abgemeldet
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Also ich sehe in dem Fall eine Kultur, deren Kern sich immer weiter zu Gott wandte, sich damit mehr und mehr von dieser Toleranz entfernte - und entfernt.
Dann sehe ich eine Kultur, deren Kern sich immer mehr von der Vorstellung "Gott" entfernte und damit dem, was wir Freiheit nennen, immer näher kam - und kommt. Das, was eine Religion an Gutem vollbringt, vermag auch die Menschlichkeit zu schaffen; jenes lässt die Menschheit aufblühen. Das Schlechte kann man einzig mit der Ideologie der jeweiligen Religion begründen; dieses erstickt die Menschheit im Keim. |
09.01.2017, 09:28 | #7 |
Hallo Lewin,
der Islam hatte seine liberale Phase blühender Kultur, weshalb ich die Bezeichnung für dieselbe ganz bewusst als Titel gewählt habe, um die extreme Diskrepanz zur darauf folgenden und bis heute gültigen zu unterstreichen, deren Manifestation das genaue Gegenteil hervorbrachte: Kulturelle Verödung und Pervertierung sowie schier unvergleichliche Stagnation in sämtlichen Bereichen menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Hallo soehtá, weshalb ich denn auch immer wieder ausdrücklich von Religionsideologie spreche - als deutliche Unterscheidung zu persönlichem Glauben. Liebe Grüße Desperado |
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