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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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14.04.2010, 19:13 | #1 |
unendlich vergänglich
Wachsperlen
zieren deine Haut Sandkörner vom Winde herbei getragen Rote Spuren der Sonne im Gesicht Du schmeckst salzig Stille Nur dein Herz Nur mein Herz Schatten werfende Wimpern kitzeln im Takte des Klimperns erkundend Eine Berührung So zart und fein zerbrechlich vergänglich Ich atme dich ein dein Duft strömt in mir für immer in der Stille Blicke verweilend träumend es ist perfekt Alles was uns davon trennt ist die Realität |
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14.04.2010, 20:13 | #2 |
Eine schöne Momentaufnahme,liebe Tiffy...
Du erschaffst eine bildhafte Situation,um dann wieder alles umzuwerfen. Hihi,zieht immer wieder. Gefällt mir echt gut,was Du zu Papier,äah aufn Bildschirm gebracht hast.Besonders: Schatten werfende Wimpern kitzeln im Takte des Klimperns erkundend Nice,weiter so kleines Äffchen... take care,pathos |
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14.04.2010, 22:32 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Für mich ist ein Traum, egal ob im Schlaf oder als Tagtraum, auch eine Realität. Es sind Bilder im Kopf und Gefühle überall im Körper, die man sieht und spürt und die einen Anfang und ein Ende haben und immer wieder einen Neubeginn. Nach meinen Erfahrungen können sie das "wirkliche" Leben an Intensität sogar übertreffen. Deshalb träume ich gerne. Natürlich könnte man jetzt einwenden: Wenn aber der geliebte Mensch das nicht auch so sieht, dann gibt es diese geträumte (oder ersehnte) Verbindung nicht. Egal, sage ich. In meinem Traum oder in meiner Vorstellung gibt es sie und erzeugt ein Glücksgefühl. Was ich liebe, muß ich nicht "real" besitzen, ich habe es einfach, weil die Vorstellung schön ist und weil ich ein Leben lang daran zurückdenken kann, daß mir dieses Gefühl zuteil wurde. |
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15.04.2010, 16:50 | #4 | ||
Halli hallo ihr zwei!
Lieber Pathos, zuerst habe ich es aufs Papier gebracht, danach erst auf den Bildschirm, stimmt also. Ich bin an dem Tag extra ins Grüne geradelt, um mich ein bisschen von der Natur inspirieren zu lassen. Viel „Grün“ ist zwar nicht eingeflossen, jedoch ist mir beim Blinzeln im Sonnenlicht der Schatten meiner Wimpern aufgefallen. Zitat:
Habe mich aber dafür entschieden. Liebe Ilka-Maria, Wenn ich nach einem schönen Traum aufwache, mit schmerzendem Nackent, zerzausten Haaren, die gewohnte Umgebung meines Zimmers um mich herum, stelle ich jedes Mal wehmütig fest: „Schade, es war nur ein Traum“. Das gleiche gilt bei Albträumen. Ich hab gelegentlich sehr grausige Albträume und bin immer wieder heilfroh beim Erwachen festzustellen, dass alles nicht wirklich passiert ist. Thank god!! Ich bin auch eine Tagträumerin, doch während dem Träumen passiert ja nicht wirklich was. Ein kleines, oft schönes Inferno im Kopf. Was im Traum passiert kann ich aber leider nicht als reale Erfahrung, Erlebnis buchen. Es bleibt Kopfkino. Wenn ich im Traum einen Boxkampf gewinne, dann steht weder ein Hauptpreis neben meinem Bett noch habe ich blaue Flecken. Es umzingeln auch keine Fans mein Grundstück. Leider Zitat:
Liebe Grüße, Tiffy (das Äffchen) |
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15.04.2010, 18:38 | #5 | |||
Hey Tiffy,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Im Falle dieses Gedichtes muss ich Ilka widersprechen. Natürlich kann ein Traum glücklich machen, aber einen Traum kann man nicht anfassen, küssen oder im Schach besiegen. Er ist flüchtig und nicht greifbar. Man kann darauf zuarbeiten, ihn zu erfüllen, man kann ihn aufschreiben und man kann ihn deuten - mehr aber auch nicht. Eine Blase, die schön aussieht - wenn sie im Phantasielicht funkelt - und einen seifigen Geschmack zurücklässt, wenn sie beim Aufwachen platzt. Ich möchte auch noch ein paar Worte zu deinen Zeilen an sich loswerden. Mir gefallen die authentischen Bilder! Phatos hat schon ein sehr schönes erwähnt, auch die Wachsperlen und Sandkörner gefallen mir! Die Stille als einzelnes Wort gefolgt von zwei Herzschlägen passt gut ins Gesamtwerk! Und die letzten zwei Verse überzeugen mich endgültig! Toll! Ich habe kaum etwas zu bemängeln gefunden, trotzdem ein paar Kleinigkeiten... vom Winde herbei getragen Hier fände ich das Wort "Wind" besser als Winde, was für mich zu gehoben klingt - aber das ist Geschmacksache. für immer in der Stille Hier könnte ich mir Vorstellen, in der Stille wegzulassen. Schließlich weiß das der Leser doch schon - und fühlt es auch. verweilend träumend Warum Partizipien, das klingt doch so schwer, oder findest du nicht? Das wars auch schon! Schön gemacht du kleines DichterÄffchen. Glasauge |
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15.04.2010, 20:16 | #6 | |||
Lieber Bill,
Ein paar Tage später habe ich mich zwei Stunden im Wald(e) verloren, im wahrsten Sinne des Wortes. So ein Waldspaziergang rate ich jedem, der nen Wald in der Nähe hat. Zu deiner Antwort: Erst einmal lieben Dank! Zu deinen Anregungen: Zitat:
Ich finde „vom Winde herbei getragen“ liest sich fast etwas flüssiger, fließender als „vom Wind herbei getragen“, klingt ein bisschen abgehackt, oder? Aber eigentlich habe ich nicht vor das Gedicht auf einer Bühne vorzutragen. (Ich steige nur in den Ring) Winde, das klingt schon geschwollen, wenn ich so drüber nachdenke. Muss ich noch wirken lassen. Zitat:
Zitat:
Erst hatte ich verweilen träumend geschrieben. Oder verweilen, träumen? Was meinst du dazu? Es freut mich sehr, dass dir das Gedicht gefällt. Dieses Gedicht zu schreiben hat richtig Spaß gemacht, das hört sich doof an, war aber so! Normal gehe ich an so was viel sachlicher ran. Ich war auch drauf und dran die „Wachsperlen“ und die „Wimpernklimpern“ umzuformulieren. Das Äffchen dankt und verbleibt mit liebem Gruß(e) |
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15.04.2010, 20:27 | #7 |
Die Frage ist nicht,was im Endeffekt auf den Leser wirkt,sondern was Du in dem Moment gefühlt hast.Was der Leser mit dem Gedicht macht,ist seine Sache,oder?
Wenn Du jetzt über die Situation im Grünen schreiben würdest,also als Reflektion,wäre die Momentaufnahme kaputt Gruß,pathos P.s.:Konformität ist der Tod der Kreativität |
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15.04.2010, 20:39 | #8 |
keine Angst, ich passe auf meine Kreativität gut auf, die geht mir so schnell nicht verloren!
Ich schreibe eh generell immer nieder, was ich fühle, ohne groß wert auf Form oder sonstiges zu legen. Ich bin sehr quirlig teilweise aber auch sehr melancholisch, was sich auch in meiner "Gefühlswelt" niederschlägt. Ich habe nun mal zwei ganz unterschiedliche Gesichter. Oft kommen ganz wirre Sachen dabei raus, bei denen ich mich dann Frage, ob da ein Außenstehender überhaupt durchblickt? So bin ich aber nun mal! Ganz liebe Grüße zurück |
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15.04.2010, 22:28 | #9 | |||
abgemeldet
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Hi tiffy,
Ich will gerne eine Analyse deines schönen Gedichtes durchfüren. Das lohnt sich bestimmt, denn dein Gedicht liest sich erstmals wunderbar und scheint gegen Schluss mehr Tiefe zu haben, als eben „nur“ Ästhetik. Titel: Ein schöner Gegensatz, „unendlich vergänglich“.. man merkt den Gegensatz nicht sofort, weil es so schön klingt, (als Gegenbeispiel Hassliebe). Der Titel passt extrem gut! viele Philosophen sagen" Im Unterbewusstsein liegt die Unsterblichkeit" da das Unterbewusste ein Hauptfaktor in Sachen Träume spielt, also passt das sehr gut! Inhalt/Interpretation(kurz): In einem Traum spielt sich eine idyllische bis erotische Szene ab. Die Metaphern, die eine Atmosphäre und die Sicht der vermeidlichen „Realität“ wiedergeben möchten sind expressionistisch, also nicht einem roten Faden nach, sondern springen etwas, was in einem Traum auch üblich ist: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Als Folge: Dein Gedicht hat mit sehr gefallen, der dünne schimmer der schönen Beschreibung, kann eine charakterlich starke Li vorweisen, die expressionistischen Bilder sind etwas zu unbewusst gewählt, aber alles in allem sehr gut! Kurz etwas allgemeines zum "Traum": Träume entstehen wenn die einige Hirnwellen abschwächen und eine bestimme hochsteigt, die eine Sortierung der Synapsschaltungen vornimmt (das heißt, träume kommen nur dann, wenn wir eigentlich völlig in Unterbewusstsein eingetaucht sind (d.h. wir können sie weder kontrollieren noch erleben. Es speichern sich nur Spuren ab in Form von Erinnerungen, wir haben diese aber nie erlebt, weil wir dort „theoretisch Tod“ waren... deswegen verstehst du, ILKA wenn ich dir hier widersprechen muss… Träume sind vielmehr eine physische Angelegenheit. Eine Illusion eines wichtigen Vorganges. LG JOHN LOCKE |
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16.04.2010, 18:46 | #10 | |||
Hallo John,
danke, dass du dich mit meinen Worten auseinander gesetzt hast, deine Interpretation hab ich gerne gelesen. Es ist immer wieder schön zu lesen, wie die Worte auf „Außenstehende“ wirken. Zitat:
Damit konnte ich mich letztendlich doch nicht anfreunden. Gefiel mir einfach nicht. Passte nicht. Als nächstes kam mir „vergänglich“ in den Sinn. Etwas fehlte noch. „Unendlich“ gegenüber gestellt. Bingo. Ein spontaner Gedankenblitz. Zum Gedicht: Es scheint als stehe die Welt still. Nur für einen kurzen Moment. Es gibt nur diese zwei Menschen, die Elemente, Frieden sonst nichts. Man lässt sich „fallen“, die Sinne verschärfen sich, man nimmt bewusst wahr, empfindet bewusst. Keine Details gehen verloren, werden übersehen, sie machen diesen Moment erst kostbar. Man genießt und kostet jede Sekunde, jeden Moment aus. So intensiv wie möglich. Zitat:
Zitat:
Anders ist es beim Tagtraum, der ja eigentlich kein richtiger Traum ist. Man schläft nicht wirklich sondern lässt seine Gedanken wandern. Kann sie steuern und lenken, sich eine Fantasiewelt ausdenken ausschmücken. Ein Tagtraum ist eher ein Art „Flucht“, die man selbst beeinflussen kann. (Jedenfalls in meinen Tagträumen) Deshalb gibt es, nehme ich zumindest an, keine Tagalbträume. Liebe Grüße |
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16.04.2010, 20:12 | #11 |
Liebe Tiffi,
das Gedicht weckt bei mir Empfindung, misst aber den von ihm aufgespannten emotionalen Raum nicht ganz aus. Gut finde ich den Schluss, besonders, weil das "uns" die Desillusionierung übersteht. Gut finde ich auch die Stellen, die auf nichtvisuelle Wahrnehmung umschwenken (du schmeckst salzig, nur dein Herz, nur mein Herz). Ansonsten wird mir zu viel 'gesehen', das Auge in seiner Art als analytisches Organ geradezu mikroskopierend eingesetzt. Du schreibst, dass dir deine Wimpernschatten "aufgefallen sind". Im Gedicht geht an dieser Stelle der dichte Kontakt zum Du verloren, Beobachtung von außen her kommt ins Spiel. Die nun folgenden Annäherungen an das Du (Berührung, Einatmen, Blicke) greifen nicht mehr so richtig. Ich will aber wiederholen: das Gedicht hat seine Stärken. Liebe Grüße von gummibaum |
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17.04.2010, 16:02 | #12 | |
Lieber Gummibaum,
Zitat:
Ich danke dir aber sehr für deine Anmerkungen Lieben Gruß zurück!!! |
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