Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Lebensalltag, Natur und Universum

Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 07.09.2012, 14:33   #1
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Standard Eiszeitausstellung

Geht leider nicht kürzer...


Eiszeitausstellung

Das Mammut stößt in die Posaune,
der Höhlenbär uns brüllend grüßt,
der Säbelzahn pflegt seine Laune,
indem ein Kälbchen er genießt.

Ein weißer Wolf heult an den Mond,
der als derselbe wie vor Zeiten
über den höchsten Gipfeln thront,
um Nachts auf Fährte ihn zu leiten.

Das Wollnashorn beschützt sein Küken,
stampft zornig auf und senkt sein Horn,
vor der Hyänen feigen Tücken,
sie scheuen diesen spitzen Dorn.

Gelassen fürchtet keine Pirsch,
am Haupt die mächt’ge Schaufelkrone,
mit stolzem Blick der Riesenhirsch,
dient Höhlenmalern als Ikone.

Das Wildpferd jagt über die Steppen,
mit straffer Mähne schnell und frei,
es scheut nicht schroffer Felsen Treppen,
von weitem hört man seinen Schrei.

Die Bisonherde galoppiert,
wenn Brunft der Bullen Ruhe raubt,
im tiefsten Winter niemals friert,
wer dicht vermummt von Zeh bis Haupt.

Wie eine Wand das Moschustier,
das Kalb geschützt in festem Ring,
ist dieser Ochse doch ein Stier
und seine Angst nur sehr gering.

Schneeleopard und Eisfuchs schleichen,
um den verspielten Wurf zu nähren,
die weißen Gletscher niemals weichen,
die unsern Breitengrad beehren.

Das Schneehuhn flattert vor dem Wiesel,
es vom Gelege wegzulocken,
Schneewehen wandern im Geriesel,
Eisriesen auf den Bäumen hocken.

Und grauen Rauches dünne Fahne,
ein Zelt geformt aus Walfischknochen,
bedeckt mit dicker Häute Plane,
verrät die Menschen, die da kochen.

Auf einer Stange ragen Hörner
aus einem Schädel wuchtig breit,
des schwarzen Auerochs’, der ferner
war Geisterbote seiner Zeit.

Und nackt und bloß gehüllt in Felle,
den Säugling an den Leib gebunden,
des Feuers Herrin schwingt die Kelle,
die Jäger bleiben aus seit Stunden.

Die stützen sich auf ihre Speere
und müssen sich durch Tiefschnee plagen,
mit Fleisch gefüllt der Mägen Leere,
die Beute sie auf Schultern tragen.

Wir stehen staunend vor den Ahnen,
sie haben viel mit uns gemein,
auch wir müssen den Weg uns bahnen
durch dieses harte Erdensein.


06
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 15:27   #2
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Zitat von Desperado
Das Wollnashorn beschützt sein Küken,
stampft zornig auf und senkt sein Horn,

Danke, dass Du mir Dein Wissen über die Eiszeit vermittelt hast. Muss ganz schön groß gewesen sein, dieses Ei vom Wollnashorn.

Liebe Grüße
vertigo
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 15:39   #3
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Noch nie ein Blauwalei gesehen?
Die sind groß!

LG
Desperado
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 15:52   #4
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Das größte Ei, sogar eins mehr
Das hatt der gute Gulliver
Das dachten die aus Liliput
Und lachten sich darob kaputt
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 16:44   #5
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Bald darauf vernahm ich einen allgemeinen Schrei, worin die Worte "Peplom selan" häufig wiederholt wurden; ich fühlte zugleich, wie eine Menge von Leuten die Stricke an meiner linken Seite in der Art löste, dass ich mich auf die rechte umdrehen konnte, um endlich meine Blase zu erleichtern. Dies tat ich in vollem Maße, zum großen Erstaunen meiner neuen Bekannten, die aus meinen Bewegungen auf mein Vorhaben schlossen und sogleich rechts und links eine Gasse öffneten, den Strom zu vermeiden, der mit solchem Getöse und solcher Heftigkeit aus mir hervorbrauste.

Jonathan Swift
Gullivers Reisen- Eine Reise nach Lilliput
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2012, 16:56   #6
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Eiszeit

Ein weißer Wolf heult an den Mond,
der als derselbe wie vor Zeiten
über den höchsten Gipfeln thront,
um Nachts auf Fährte ihn zu leiten.

Beim kleinen Wollnashorn, o süß Entzücken
stampft Mutter zornig auf und senkt ihr Horn,
zu schützen es vor der Hyänen geifernd Tücken,
sie scheuen diesen tödlich spitzen Dorn.


Gelassen fürchtet keine Pirsch,
am Haupt die mächt’ge Schaufelkrone,
mit stolzem Blick der Riesenhirsch,
dient Höhlenmalern als Ikone.
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2012, 11:55   #7
weiblich BABSvomKUTSCHI
gesperrt
 
Dabei seit: 03/2011
Beiträge: 3.095

Zitat Desperado
Beim kleinen Wollnashorn, o süß Entzücken
stampft Mutter zornig auf und senkt ihr Horn,
zu schützen es vor der Hyänen geifernd Tücken,
sie scheuen diesen tödlich spitzen Dorn.

Ich weiß nicht, aber dieses o süß Entzücken passt m.E. nicht so gut. Was hältst Du davon?

Beim kleinen Wollnashorn, dem erste Schritte noch missglücken
stampft Mutter zornig auf und senkt ihr Horn,
zu schützen es vor der Hyänen lauernd Tücken,
sie scheuen diesen tödlich spitzen Dorn.

Liebe Grüße
vertigo
BABSvomKUTSCHI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2012, 18:20   #8
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Zitat:
Zitat von vertigo Beitrag anzeigen
Beim kleinen Wollnashorn, dem erste Schritte noch missglücken
stampft Mutter zornig auf und senkt ihr Horn,
zu schützen es vor der Hyänen lauernd Tücken,
sie scheuen diesen tödlich spitzen Dorn.
Danke, Vertigo,

kann man durchaus in Betracht ziehen.
Das Wollnashornjunge in der Ausstellung war aber tatsächlich so lebensecht und putzig, dass es ein kleines Mädchen mit Popcorn gefüttert hat, sprich händchenweise davon über die Absperrleine geworfen, bis sein ganzes Fell voll war damit. Dachte wohl daran, als ich zu süß Entzücken griff.

LG
Desperado
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Eiszeitausstellung




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.