Sausewind

[Candlebee]

Sausewind

Jener eine, der da pustet
Luft holt und wild um sich hustet
Sich um Häuserecken windet
Im tiefen dunklen Wald verschwindet
Durch schmale Mauerritzen pfeift
Damen unter Röcke greift
Locken in die Höhe zieht
Unsichtbar gen Norden flieht
Offne Türen lautstark schließt
Blättertanz im Herbst genießt
Hüte von den Köpfen weht
Regenschirme hochwärts dreht
Kirmesfahnen flattern lässt
Hektisch zupft am Vogelnest
Jener ist ein Wetterkind
Allseits bekannt als Sausewind

Candlebee

[Inka]

Liebe Candlebee,

ich finde Dein Gedicht lustig. Bin ich froh, dass ich weder einen Lockenkopf habe, noch Hüte und Röcke trage und es in unserem Haus keine Mauerritzen gibt.

Und bei Regenwetter muss ich auch nicht unbedingt zu Fuß unterwegs sein. Also hat der Sausewind bei mir gar keine Chance.

Liebe Grüße von Inka

[Ilka-Maria]

Liebe Candlebee,

flott zu lesen. Aber versuche doch mal, beim anfangs gewählten Metrum (Trochäus) zu bleiben, z.B. so:

Jener eine, der da pustet
Luft holt und wild um sich hustet
Sich um Häuserecken windet
Tief im dunklen Wald verschwindet
[anstatt: Im tiefen dunklen Wald verschwindet]
Mauerritz und -schlitz durchpfeift
[anstatt: Durch schmale* Mauerritzen pfeift]
Damen unter Röcke greift

*Das Adjektiv "schmal" ist überflüssig, denn Ritze sind immer schmal, im Gegensatz zu Spalten, die in ihrer Breite und Tiefe variabel sein können.

LG
Ilka

[Kwyjibo]

Mir gefällt das Gedicht. Liest sich flüssig runter.

[Nöck]

Liebe Candlebee,

so flink wie der Wind kommt dein Sausewindgedicht daher, hat mir großen Spaß gemacht, es zu lesen.

Liebe Grüße und huii
Nöck

[dunkler Traum]

... nett, mal wieder etwas längeres von dir zu lesen. Wobei ich Inkas Vorschlägen zustimme.

Stimmen höre ich im Wind, was wollen Sie mir sagen?
Verpiss dich dort mal lieber schnell, gleich wird mein Schirm einschlagen.

wsT
dT