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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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23.09.2022, 12:09 | #1 |
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Hamsterei
Dem Hamster gehen auf dem Feld
allmählich alle Lichter aus: Um Nahrung ist es schlecht bestellt, die Technik macht ihm den Garaus. Wie anders geht's dem Widerpart, der in den Supermärkten rafft, vor allem, wenn er Kosten spart und sich ein fettes Polster schafft. Ein jeder schaue, wo er bleibt, die Zeiten, sagt man, werden rau, drum klug, wer Hamsterei betreibt, ansonsten ginge es ihm mau. Zuerst der Bauch, dann die Moral, so konstatierte weiland Brecht, und dünkt der Spruch uns auch banal: Die Weltgeschichte gab ihm Recht. 23.09.2022 |
23.09.2022, 12:30 | #2 |
Hallo Ilka-Maria,
die "Hamsterei" ist ja gerade bei uns Deutschen sehr ausgeprägt. Ich bin selbst auch für ein möglichst unabhängiges und sicheres Leben, aber wenn einmal die Lichter ausgehen, dann hilft auch kein Vorrat an Clopapier etc.
Gern Reflektiert und LG Perry |
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23.09.2022, 13:40 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber zum Kern: Unabhängigkeit und Sicherheit, passt das zusammen? Die Frage ist einfach, die Antwort schwierig. Unabhängigkeit ist immer mit Risiko verbunden, da gibt es keinen Garanten. Aber wie kann ich sicher sein, dass ich mich, wenn ich mich in eine Sicherheit begebe, diese zuverlässig ist? Und selbst wenn sie sich lange Zeit als sicher erwiesen hat, wie kann ich sicher sein, dass sie für immer hält? Wir sehen doch gerade, wie Sicherheiten, die vor Jahrzehnten als unverbrüchlich galten, bröckeln oder schon im Verfall sind ... Ersparnisse (Zinsniedergang), Lebensversicherungen usw. Auf der anderen Seite gibt es immer die Gewinner, wie z.B. die Immobilienbesitzer. Aus meiner Kindheit kenne ich einen alten Spruch: "Des einen Not, des andern Brot." Genau so läuft es. Wer hat, was am meisten gebraucht wird, ist obenauf. Wenn aber genügend da ist, fällt er runter. Das sei die Religion des Kapitalismus, sagt man: Nicht eine Bedarfsgesellschaft, sondern eine Bedarfsweckungsgesellschaft. Das glaube ich aber nicht. "Des einen Not, des andern Brot" funktionierte nämlich in allen Wirtschaftssystemen, die in der Menschheitsgeschichte praktiziert wurden, und diese Formel funktioniert auch im Tierreich. Nur dort nicht als Wirtschaftssystem und um Geld zu scheffeln, sondern um zu überleben. Aber letztendlich ist es das gleiche. |
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