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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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#1 |
![]() 1. Erkenntnis
Was ist dies? Was es nicht ist weiß es wahrt es tief wo die sich spaltenden Ströme fließen Im geschmückten Leib eines scharfen Messers dessen glänzender Tod dein Leben verändert In sich tröstender Eile eines schnellen Letzten erlöst im All-Einen erblüht im Vergessen Was es sein wird weiß es wahrt es warm wo die kalten Winter glühend erstarren In getragenen Lumpen einer kalten Nacht legt zu später Stunde der Wächter Wache ab In gewunden Gassen einer alten Stadt irrt der Wächter wachend zurück zu Heim und Hand 2. Erwachen Es weiß nicht was es ist Es sieht nicht wo es ist Im Spiegel der Seele schläft ein Drache Erwache Verzerrt nur sieht der Wächter die traute Stube ein tausend tote Rächer zerren ihn hinein Und dort wo das Glück ihn einst auf feinen seidnen Schwingen trug liegt nun Wut Es kann nicht sehen Es wird nicht hören Es soll nicht fühlen Doch der Wächter ist ein Krieger er ist Kämpfer wider jeder zornig' Glut kämpft erneut liegt nieder im Blut der eigenen Träume der Wünsche im Heute dem eisernen Wollen im Jetzt Vergesse, Krieger Vergesst 3. Transformation Weiter Raum in blauem Licht der Ritter vergaß es es erinnerte sich er starb so es sah ein Heiler erwacht das blinde Auge sieht weites Licht in finsterer Nacht Er sitzt und erkundet der Seelen Kleider Im Spiegel ein Drache gähnt und erwachte Und lüstern tanzen die Flammen und hüllen den Heiler in glimmendes Kleid Doch flüsternd singt der Gesandte die Flammen zur Flucht sie schwinden sogleich Da türmt die Erde ihm zu Füßen ein Grab und süße Stimmen säuseln ihn zärtlich hinab 'So lass dich doch nieder! Leg dich ruhig hin! Hier ist Erfüllung und Sinn!' Spricht's 'Erfüllung ist einzig im Selbst in dem Alles ist Das ist Sinn.' Da brüllt ein Drache der Spiegel zerspringt Es schält sich ein Untier aus siedender Gischt 'Nichts ist von Dauer allein das Vergehen Ich schenke dir Jugend und ewiges Leben!' Spricht's 'Ist die Erfüllung erst erfahren erfährt die Seele den heiligen Prozess des Lebens; erkennt die Ewigkeit in allem Vergehen.' Die Splitter des Spiegels zermahlen das Tier Am Ende blickt sein eigenes Gesicht ihn an 'So töte mich, Narr! Teil deines Ichs und sei selbst was ich eigentlich bin; der Schatten den Licht wirft Wächter und Rächer Heiler und Kämpfer alles sich spiegelnd im zeitlosen Selbst eines Wesens. Deiner Seele.' Ein mächtiges Auge dringt durch und durch den Gesandten es zwingt ihn nieder und wieder erklingt die Stimme des Anderen 'So weit bist du gekommen und sollst durch eig'ne Hand dem Nichts dich beugen nun trinke vom Saft der verlebten Seelen und sieh hinein in den Spiegel der Schatten!' Da schreit der Gesandte ein Schluchzen durchzuckt ihn und alles und nichts entfernt sich gelassen harrt vor blutender Stirn Lachend. Doch der Wächter widersteht dem Sog es trotzt der Krieger dem reißenden Strom Der Heiler gibt sich frei - und ruht auf den Wogen der brodelnden Pein Der Gesandte entsteigt dem Strom licht blickt sein Auge und klingender Ton umschwingt den ätherischen Leib zweier Wesen Einer Seele. Spricht's 'Danke, Drache du brachtest dich zurück zu mir. Ich habe dich vermisst.' Erstarrendes Grinsen Leichenbleich Ein Schlucken, ein Zittern zweites Gesicht weint Spricht's 'Ich habe dich nicht sogleich erkannt. Verzeih. Und in dieser Liebe wählten wir Hass Und gingen entzwei.' Erwachendes Leben Zwiegestalt Ein Raunen, ein Beben gleißendes Licht eint Es weiß jetzt was es ist Es sieht jetzt wo es ist Und unbeirrt fließen am Berg die Ströme ins Tal. |
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#2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.887
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Hallo Zen.yu,
abermals hast du mich beeindruckt. Was für ein Text! Eine Trilogie, die viel vom Leser verlangt. Man muss sich einlassen auf diesen Text. Hier reicht kein flüchtiges Lesen, der Text ist wie ein guter, aber komplizierter Film. Man muss ihn mehrmals anschauen, studieren, man braucht Zeit und auch die Stimmung dazu. Ich habe deinen Text jetzt mehrmals gelesen und entdecke immer wieder neues. Und werde ihn noch oft lesen. Wer bist du nur, dass du so schreiben kannst...? Das Blöde an der Sache ist, dass einem die eigenen Texte immer belangloser vorkommen, wenn man sowas liebst. Aber dafür kannst du nichts ![]() Respekvolle liebe Grüsse Corazon |
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#3 |
leicht geschnitten nun auch hier hörbar
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#4 | |
R.I.P.
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Zitat:
Hallo, Zen.yu - verzeih, aber selten hab ich einen solch verquasten Text gelesen. Da wird munter gemischt: Mythisches, ein vielfach gestricktes "Es", das für allerlei herhalten muß, Drachen, Spiegel, Wächter, Ritter, Narren, Leviathane und dergleichen mehr. Die Interpunktion läßt auch zu wünschen übrig. Man stelle sich den Text rechtsbündig eingestellt vor. ![]() Aber die Rechtschreibung ist rechtschaffen. Immerhin. Heutzutage gehen ja die dollsten Dinger als Dichtung durch. Herzlichen Gruß von Thing |
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#5 |
'Es' ist immer er.. Der, der alles ist. Alles in diesem Gedicht dreht sich um ein und dasselbe Wesen. Danke für den Hinweis mit der Lava - ebendies trieb mich zu verwendetem Ausdruck - aber jetzt kann ich es auch erklären
![]() Schön das dir meine experimentelle Lyrik so sehr zusagt, das du mir ein kleines Kommentar dafür hinterlässt ![]() Licht & Liebe Jun'ai p.s. Das Wort Krieger wird ebenso für seine Mehrzahl verwendet (ein Krieger, viele Krieger) |
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