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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 25.04.2022, 11:27   #1
männlich Lightning
 
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Beiträge: 6

Standard Zwergengleich

Weite Fjorde, leichte Brise, klare Sicht auf weißen Schnee,
und Polarlichter am Himmel, fast wie Seelen schweben sie.
Schwarze Stämme, keine Blätter, dunkle Zweige, Winterwald,
und dazwischen liegen Felsen, schimmergrau, sie wirken alt.

Unser Pfad führt durch die Berge, heut im Tal, nicht in der Höh,
Schnee durchzieht wie tiefe Flüsse wilde Furchen, die ich seh.
Fühl mich klein in dieser Kälte, zwischen all der Felsenstärke,
doch vor mir erwacht die Höhle, dunkle Heimat für die Zwerge.

Und wir stehn vor diesem Eingang, wahrhaft wirkt er, riesengleich,
unverschlossen ist die Pforte, zum vergangnen Zwergenreich.
Doch die Spur der kleinen Füße, sie verweist auf wahres Glück,
tief im Hohl der hohen Berge, scheint ein kleiner Zwerg zurück.

Komm, wir folgen diesen Füßen, und wir sehen links im Gang,
diese Fackel, die wir zünden, und wir hangeln uns entlang,
an den Seilen dort am Rande, um zu sichern jeden Schritt,
denn es geht in dunkle Tiefen, besser bleibt ihr noch zurück.

Ich geh weiter durch die Höhle, Hängebrücken, Schummerlicht,
großer Raum mit goldnen Tischen, auf dem Thron ein kleiner Wicht.
Kurze Nase, roter Bart, die Kettenrüstung, kriegergleich,
sitzt er neben seinen Schätzen, doch wirkt er im Blick nicht reich.

Er erzählt mir die Geschichte, wie sein Volk, das einmal war,
hat verloren gegen Schatten, gegen Drachen, und gebar,
diese Gier nach Edelsteinen, die im Dunkelreich hell scheinen,
sie erloschen Herzenlichter, und der Zwerg, er musste weinen.

Verloren war sein Volk, weil die hellsten Lichter blenden,
edle Steinchen, Blinkeglitzer, die Gesellschaft musste enden.
Und so kommt der kleine Zwerg, mit in unser Heimatglück,
dort erzählt er die Geschichte, und erhofft sich kein Zurück.
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Alt 25.04.2022, 20:01   #2
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Hallo Lightning,
Dein Gedicht verstehe ich als einen Entwurf zu einer hübschen Ballade.
Mit anderen Worten: Es bedarf noch des Schweißes des Fleißigen, um aus Deinen Werk ein gutes Gedicht zu machen.
Ich beschränke mich mit meiner Kritik auf das Aufzeigen zweier Pleonasmen (die für mich ein Gedicht fast unlesbar machen).
Warum verunstaltest Du Deinen Text mit "kleine Wichte" und "kleine Zwerge" ?
Gruß,
Heinz
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Alt 26.04.2022, 09:11   #3
männlich Lightning
 
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Beiträge: 6

Hallo Heinz!
Ja, da hast du wohl Recht. Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mir ist auch schon aufgefallen, dass ich selbst mit ein paar Stellen unzufrieden bin
Vielen Dank für die "Kritik".
Liebe Grüße,
Stefan

P.S.: Kann man die Beiträge nachträglich gar nicht mehr bearbeiten? Oder bin ich blind?
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Alt 26.04.2022, 15:21   #4
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Hallo Lightning,
das wäre ja auch schlimm, wenn Meister vom Himmel fallen würden!
Dein Weg - Einsicht zeigen - ist der bessere.
Was Änderungen angeht: Für ein Ändern hast Du nach dem Einstellen eine kurze Zeit zur Verfügung. Wenn die Frist abgelaufen ist, bleibt eine Möglichkeit: Du bittest die Forumsleitung unter Angabe des Titels um Änderung. Ilka-Maria ist in aller Regel hilfsbereit und macht das dann für Dich. Du musst "Meldung" anklicken und Deine Wünsche präzise angeben.
Gruß,
Heinz
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Alt 26.04.2022, 19:30   #5
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.082

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Du bittest die Forumsleitung unter Angabe des Titels um Änderung. Ilka-Maria ist in aller Regel hilfsbereit und macht das dann für Dich.
Kein Problem, ich bin in diesem Forum nicht nur der erbarmungslose Kritiker, sondern auch der Kummerkasten und Radiergummi.

Wenn du dein Gedicht überarbeitet hast, kannst du es als neuen Text mit dem Zusatz im Titel "Neuversion" einstellen. Ich empfehle dir, dann einen Link zur Erstversion darunter zu setzen, damit sich die Leser orientieren können.

Sollte es nur um Kleinigkeiten gehen, teilst du mir deine Änderungswünsche einfach per Melde-Button oder per PN mit, ich erledige das dann für dich in der Erstfassung.

Weiterhin Spaß bei Poetry!

VG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 27.04.2022, 11:50   #6
männlich Lightning
 
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Beiträge: 6

Alles klar, dann sage ich schonmal besten Dank
Kritiker, Kummerkasten und Radiergummi.. eine steile Karriere,
Da hast du sicher viel zu tun. *g*

"tief im Hohl der hohen Berge, scheint ein kleiner Zwerg zurück."
"scheint ein alter Zwerg zurück".. besser?

Will ehrlich gesagt nicht zu viel daran ändern.
Der kleine Wicht stört mich gar nicht so.

"Und so kommt der kleine Zwerg, mit in unser Heimatglück,"
"Und so kommt der Zwergenkrieger mit in unser Heimatglück,"

Ansonsten müsste man allgemein nochmal drüber und größere Änderungen vornehmen.. aber gut.. ändern kann man im Prinzip immer irgendwas.. die "kleinen" Zwerge stören mich aber auch.. da Zwerge ja sowieso klein sind :P
Lightning ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2022, 12:54   #7
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Hallo Lightning,
sechs Pleonasmen - das sind einfach zu viele.
Es würde eine Menge Arbeit kosten, das ganze Gedicht zu überarbeiten. Wenn Du bei Deinen nächsten Gedichten meine Mahnung im Ohr hast,wäre schon eine Menge gewonnen.
Brisen - das sind nun mal leichte Winde und schwere Brisen gibt es nicht.
Schnee hat es so an sich, für unsere Augen weiß zu erscheinen. Er kann natürlich auch grau sein oder andere Farben zeigen. Das wäre dann erwähnenswert.
Wichte sind von Geburt an klein und den Begriff benutzt man, um zu sagen, dass es sich um ein kleines Wesen handelt (dasselbe gilt für Zwerge).
Mit Berg bezeichnen wir eine Erhebung beträchtlichen Ausmaßes. (Es gibt ein Lied: "Blaue Berge, grüne Täler", aber "hohe" Berge schleppen ein überflüssiges Adjektiv mit sich herum und tun es den "hellen" Lichtern gleich.
Überflüssige Adjektive (Du darfst mir glauben - auch ich habe oft diesen Fehler gemacht) - vermeide sie nach Möglichkeit. Wenn Du Dir einen Satz vorstellst wie: "Die kleinen Zwerge stapften durch den weißen Schnee, stemmten sich mit aller Kraft gegen die leichte Brise und wurden verfolgt von vielen kleinen Wichten, die im hellsten Licht trotz der Schatten der hohen Berge gut zu sehen waren, ...", merkst Du vielleicht, wie sich die Fußnägel hoch klappen.

leichte Brise
weißen Schnee
kleiner Wicht
hohen Berge
hellsten Lichter
kleine Zwerg

Lass Dich vonmeinen kritischen Bemerkungen nicht entmutigen! Wie mein verehrter Professor sinnreich bemerkte: Auch Zwerge haben mal klein angefangen.
Gruß,
Heinz
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Alt 27.04.2022, 13:22   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
leichte Brise
Die "leichte Brise" kannst du streichen, Heinz. Diesen vermeintlichen Neoplasmus hatten wir schon einmal im Forum diskutiert, und daraufhin hatte ich mir diesen Begriff näher angesehen. Tatsächlich unterscheidet man beim Wetter - z.B. in der Seefahrt - tatsächlich unter leichten, schwachen und mäßigen Brisen (die Skala geht nämlich von Stärke 2 bis 5). Ist sie kühl, spricht von einer frischen Brise.

Das sind nur geringe Unterschiede, und ein Gedicht käme bei der Brise gut ohne Adjektiv aus. Aber falsch ist es nicht.
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Alt 27.04.2022, 16:02   #9
männlich Heinz
 
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ich bin ja ein lernfähiges System und nehme somit die Kritik hinsichtlich der Brise zurück.
H.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2022, 16:48   #10
männlich Lightning
 
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Gilt auch fürs Licht. Gibt es auch in verschiedenen Stärken und Farben. Bei Zwergen und teilweise dem Schnee gehe ich allerdings mit.. wobei der Schnee auch grau und verschmutzt sein könnte.. oder grünes Gras herausragen könnte.. welches auch gelb oder braun sein könnte. Ich hörte, manchmal stehen im Schnee sogar gelbe Worte. Im Fantasy-Bereich könnte man evtl. sogar rosa Schnee zaubern. Berge gibt es auch große und kleine.. aber gut.. ich weiß ja, was du meinst
Lightning ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.04.2022, 17:00   #11
männlich Heinz
 
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Liebe Ilka-Maria,
wir hätten den Neoplasmus schon mal diskutiert? Was haben medizinische Probleme mit Lyrik, mit Poesie zu tun?
Vorschlag zur Güte: Ich gestehe meinen Irrtum hinsichtlich der Brise ein und Du lässt das Neoplasma wo es hingehört und wir nennen die weißen Schimmel und kleinen Zwerge Pleonasmen.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2022, 10:37   #12
weiblich Candlebee
 
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Hallo Lightning,

oh, wie ich Norwegen liebe. Schon die erste Strophe hat mir eine Gänsehaut beschert, da ich davon ausgehe, du meinst dieses wunderbare Land. Ich konnte mich herrlich hineinfallen lassen. Habe Bilder klar und deutlich gesehen. Die Mythen und Legenden packen mich immer wieder.
Hab ich unglaublich gern gelesen.

Nette Grüße, Candlebee
Candlebee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2022, 01:40   #13
männlich Georg C. Peter
 
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Zitat:
Zitat von Lightning Beitrag anzeigen
Weite Fjorde, leichte Brise, klare Sicht auf weißen Schnee,
und Polarlichter am Himmel, fast wie Seelen schweben sie.
Schwarze Stämme, keine Blätter, dunkle Zweige, Winterwald,
und dazwischen liegen Felsen, schimmergrau, sie wirken alt.

Unser Pfad führt durch die Berge, heut im Tal, nicht in der Höh,
Schnee durchzieht wie tiefe Flüsse wilde Furchen, die ich seh.
Fühl mich klein in dieser Kälte, zwischen all der Felsenstärke,
doch vor mir erwacht die Höhle, dunkle Heimat für die Zwerge.
Lieber Stefan,

herzlich willkommen in diesem Forum!

Mir gefallen vor allem Deine ersten beiden Vierzeiler (siehe Zitat).
Du schaffst darin eine wunderbare Atmosphäre:
Berge, Felsen, Flüsse, Schnee.
Hier kann der Mensch nur ehrfürchtig staunen.

Allein diese 8 Zeilen stehen für sich und lassen Raum für Fantasien.

Viele Grüße von Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
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