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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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19.10.2017, 16:33 | #1 |
DIOGENES in der Tonne (heiter)
Diogenes
Stets vereint mit der Natur, wanderte durch Wald und Flur ohne Pflichten, ohne Stress, damals der Diogenes. Statt nach Ordnung und Besitz, strebte er nach Geisteswitz, säte Spott, verstreute Hohn, ging in die Opposition. Philosoph und Alexander kamen einstens zueinander, als der Lehrer, voller Wonne, lehnte selig an der Tonne. Sprach der große Makedone: „Dir zur Freude und zum Lohne, nur durch meinen Königswillen will ich einen Wunsch erfüllen“. „Mir, dem Bettler, euer Ehren, wollt ihr einen Wunsch gewähren, nur für mich und meine Tonne? Bitte, geh‘ mir aus der Sonne!“ Hörversion youtube (selbst) Anmerkung: Diogenes von Sinope galt, gemeinsam mit seinem Lehrer Antisthenes, als Begründer der “Kyniker” (möglicher Wortstamm: Kyon- der Hund), deren Schwerpunkte der ethische Skeptizismus und die Bedürfnislosigkeit waren. Sie waren überwiegend als Wanderprediger unterwegs. Als höchstes Ziel galt ihnen das Glück des Einzelnen sowie die innere Unabhängigkeit. |
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19.10.2017, 19:16 | #2 |
Dein Gedicht ist wirklich sehr heiter, lieber Georg und auch schön vorgetragen.
Gern gelesen und gelauscht. LG g |
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19.10.2017, 19:36 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Guten Abend, Georg.
Wirklich heiter, deine Verse!
Vergnügt gelesen, von der Unar. |
19.10.2017, 21:15 | #4 |
Zweimal "heiter", ein "vergnügt",
"schön" und "gerne", nichts gerügt, Eurer Lob erfreut mich sehr, Dichterherz: was willst du mehr? ...natürlich ist Kritik auch erlaubt Ganz liebe Grüße an Unar und an Gummibaum |
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19.10.2017, 21:21 | #5 |
Forumsleitung
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Angehört und geschmunzelt, lieber Georg.
Mal abgesehen von dem guten Vortrag ist mir aufgefallen, dass der Ton der Aufnahme hervorragend ist. Wie bekommst du das hin? Oder lässt du in einem Studio aufnehmen? LG Ilka |
20.10.2017, 00:13 | #6 |
R.I.P.
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Lieber Georg C. Peter -
wieder präsentierst Du einen wahren Leckerbissen!
Hier ist lesen und lauschen ein Genuß erster Güte. Favorit! Lieben Nachtgruß von Thing |
20.10.2017, 07:48 | #7 |
abgemeldet
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Lieber Georg,
schön, mit wieviel Hingabe du geschichtlich einräumst. Ich wette, dass sich in dieser Form manches besser lernen ließe. Gern gelesen und gelauscht. Lieben Gruß Letreo |
20.10.2017, 12:34 | #8 |
Hallo zusammen, vielen Dank für Euro netten Reaktionen, habe mich sehr gefreut!
@Ilka: Du hast ein sehr gutes Gehör! Die Aufnahme ist tatsächlich in einem Studio entstanden, das hängt mit meinem Beruf zusammen. Man könnte aber auch ein ähnliches Ergebnis in einem gedämmten Wohnzimmer erreichen, die Mikrophon-Qualität ist dabei nicht entscheidend (gibt es für ca. 100 Euro) @Thing: Freue mich sehr über Dein motivierendes Lob! @ Letreo: Vielen Dank auch Dir, Du hast genau meine Intention erkannt: zunächst sollen die Gedichte Spaß machen und leicht zu lesen sein. Und wenn man ganz nebenbei noch etwas lernt oder gerne Näheres darüber erfahren möchte, dann war meine "Geschichtswerbung" erfolgreich Liebe Grüße an Euch drei! Georg |
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20.10.2017, 12:39 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Georg C. Peter,
genug des Lobes! Du erwartest ja auch Kritik. Also: Das Aufeinandertreffen des hochwohllöblichen Diogenes, der sich der mit Kraft gepaarten Milde der Sonne über Hellas erfreute, mit dem völlig zu Unrecht genannten "großen" Alexander (er war nachweislich 1,64 m) in so flapsiger Weise zu schildern, gar noch die Chupze zu besitzen, das alles bei YouTube hörbar zu machen, ist ein Fall für das Haager Völerrechtstribunal. Die bescheidene Bitte des Philosophen, Alexander möge ihm aus der Sonne gehen, ist doch in Wahrheit ein Aufbäumen des Tonnenbewohners gegen die Willkür eines Feldherrn. Das fordert Dramatik und keinen Humor, da erwarte ich epische Wortgewalt und mindestens Penta-, wenns nicht zu Hexametern reicht. Was willst Du mit Deinen Versen erreichen? Dass sich Unkundige an dem Flehen Diogenes delektieren? Wo, so frage ich, bleibt Dein Einfühlungsvermögen? Hast Du noch nie im fröstelspendenen Schatten eines Gnoms gestanden, die licht- und wärmespendenden Lanzen Helios vermisst? Ich bin erschüttert und schlürfe gern die Reste aus Sokrates Schierlingsbecher und erschrecke: Nicht, dass Du diese Tragödie nun auch noch für tändelnde Texte missbrauchst! Ein schönes Wochende! Heinz |
20.10.2017, 13:33 | #10 |
Lieber Heinz post mortem (die Sache mit dem Schierlingsbecher tut mir Leid)!
Zunächst einmal: Falls Du einen Rest im Becher gelassen hast, wäre der Zeitpunkt des finalen Austrinkens nun für Dich günstig, denn tatsächlich gibt es von mir auch ein humorvolles Epos über Sokrates (wurde gerade verlegt). Das Haager Völkerrechtstribunal hat sich auch schon bei mir gemeldet, sieht den Fall Diogenes und Sokrates aber als verjährt an und will Gnade vor Recht ergehen lassen (ich darf aber künftig keine weiteren Philosophen mehr despektierlich behandeln). Für Penta- und Hexameter reicht meine bescheidene Dichtkunst leider nicht aus, Einfühlungsvermögen besitze ich ebenfalls kaum. Insofern wünsche ich Dir eine würdige Bestattungsfeier und schließe mit einem Zitat es Aristophanes: „Wahrheit und Recht verficht auch die Komödie!“ Alles Gute fürs nächste Leben wünscht Georg |
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20.10.2017, 15:34 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Georg C. Peter,
Gott sei gelobt, Du bist auf meinen Blödsinn nicht rein gefallen! Nicht nur dieses, auch viele andere Deiner Gedichte mit historischem Hintergrund, lese ich mit viel Vergnügen. In ähnlicher Form (aber nicht in Gedichtform) habe ich Schülern/Schülerinnen für geschichtliche Abläufe und Ereignisse hinter dem Ofen hervor gelockt. Weshalb nicht mit einem Augenzwinkern (und in Deiner Darstellung merkfähigen Form) und Spaß an der Freud die trockenen Aufzählungen auf-peppen. Wer wüsste von Heinrich VIII was zu sagen, gäbe es nicht das Lied "Meine erste Frau, die starb mir,/kaum dass ich sie erwarb mir/und der Teufel weiß warum;/und die zweite und die dritte/und die vierte, na, ich bitte... bis man bei der sechsten angekommen ist? "Dreidreidrei war..." oder "Mein Vater erklärt mir jeden..." sind weithin bekannte Eselsbrücken, die mit Humor und ein bisschen Reimerei auf allen möglichen Gebieten das Erinnern leichter machen. Deshalb gebührt Dir uneingeschränktes Lob für Deine Gedichte und bedürfen weder des Penta- noch Hexameters (die ich, nebenbei gesagt, auch nicht beherrsche). Durch Dein obiges Gedicht erfährt man mindestens, dass Diogenes und Alexander zur gleichen Zeit gelebt haben und Neugierige googeln sich vielleicht den Rest der Wissenslücken hinzu. Noch einmal: Uneingeschränktes Lob - ich hab mein Leben zurück gewonnen, des Schierlings Becher waren Milch und die war schon geronnen. Liebe Grüße, Heinz |
20.10.2017, 16:00 | #12 |
Lieber wiederauferstandener Heinz,
so sei mir aufs Neue geehrt und gegrüßet, auf dass die wärmespendenden Strahlen des Helios noch lange Dein edles Haupt umschmeicheln mögen! Und kein unbedeutender Gnom - sei er auch ein Feldherr – möge jemals wieder Deine glänzende Aura beeinträchtigen. Fast möchte man nun gemeinsam ein Fass eröffnen und sich auf den wieder gewonnenen Frieden mit einer edlen Weißweinschorle zuprosten! Hochachtungsvolle Grüße, Georg |
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21.10.2017, 11:00 | #13 |
Lieber Georg C. Peter,
eine tolle Stimme hat man Dir in die Wiege gelegt. Schön das Du aus dieser Gabe etwas machst. Zum Text: Ein original Georg C. Peter, was will man als Leser mehr. Hut ab ! Liebe Grüße Gylon |
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21.10.2017, 13:08 | #14 | |
R.I.P.
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Lieber G. C. Peters -
Zitat:
Wo wäre nicht nur Gerhart Herrmann Mostar geblieben, hätte er nicht respektlos dichten dürfen??? Für mich kommst Du damit seinem Rang sehr nahe. Ein größeres Kompliment kann ich nicht machen. Lieben Gruß von Thing |
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24.10.2017, 16:25 | #15 | |
Zitat:
darüber freut man sich natürlich als Dichter UND als Sprecher, zumal es die "Sprechpremiere" war (zumindest was Gedichte anbelangt). Herzlichen Dank und liebe Grüße, Georg |
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24.10.2017, 16:31 | #16 | |
Zitat:
ich musste mich erst kurz in Herrn Mostar einlesen und weiß jetzt ALLES über ihn! Wahrhaft ein großes Kompliment, vielen Dank dafür! Und was die Respektlosigkeit angeht: Eigentlich gibt es nichts schöneres, aber es macht gelegentlich etwas einsam... Viele liebe Grüße zurück, Georg |
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Lesezeichen für DIOGENES in der Tonne (heiter) |
Stichworte |
philosoph, tonne, zyniker |
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