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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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16.08.2012, 19:16 | #1 |
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Beiträge: 133
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Des Söhnleins Begehren
„Von wegen, keine adäquate Arbeit. Du
gehst heute noch zum Berufsberater.“ „Mama, ich möchte Dichter werden.“ „Das braucht keiner zu werden, Poetik gehört zum Leben. Dichter ist man.“ „Ja, Mama, und als Schriftsteller muss man schreiben.“ „Ja, und als Säufer muss man saufen. Vonwegen, nichts als Hirngespinnste. Und Lyrik ist was für Mädchen oder Schwule.“ „Mama, ich beschäftige mich doch mit psychologischen, moralischen und soziologischen Problemen. Ist doch besonders wichtig in der heutigen dekadenten Zeit.“ „Du hast nichts gelernt. Deine psychologischen Kenntnisse pfeifen in unserer Wissenswelt eh schon längst die Kleinkinder aus ihren Pampers. Und der Säufer bleibt ein Säufer, ob er nun trocken ist oder nicht.“ „So nicht, Mama.“ „Populärwissenschaftliche Interpretationen über unser Universum sind gefragt, das wäre spannend, hart dran an den Geheimnissen des Seins. Dazu müssest du erst mal studieren.“ „Ich bin jetzt in einem Internet-Schreibforum. Dort sind lauter Literaten drin.“ „Du dummer Junge!“ „Im Schreibforum lerne ich mich zu vervollkommnen.“ „Was willst du denn vervollkommnen, deine Unvollkommenheit. Geh’ in die Wissenschaft und nehme erst mal ein paar Säufergehirne auseinander.“ „Mama, dessen bedarf meine Poetenseele nicht. Ich kann mich einfühlen in die verborgensten Hirnwindungen der Menschen.“ „Du bist ja nicht ganz dicht.“ „Drum, Mama! Lass mich Dichter werden!“ |
16.08.2012, 20:47 | #2 |
Forumsleitung
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Mama hat recht. Von der Dichtkunst kann man nicht leben.
Deshalb sollte man, wie Kafka, eine feste Stelle haben oder, wie Kant, eine Apanage. Oder wie Einstein ein festes Einkommen mit sehr viel Zeit, seine Schubladen zu füllen. |
17.08.2012, 13:59 | #3 |
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lieber Opal,
stelle dir vor, dein imaginärer opa(l) spräche zu dir: jüngelchen, höre gut zu! Mama ist gut, Mama ist lieb, Mama lässt dich niemals wieder - los! „Drum, Mama! Lass mich Dichter werden!“ wie entscheidest du dich, nach dem du mit opa(l)gesprochen hattest? hörst du auf mama, oder opa? husch husch, nicht so lange überlegen, zeit wird knapp das ist aber schön, was du da geschrieben hast! LG |
20.08.2012, 14:50 | #4 |
Dabei seit: 03/2012
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Beiträge: 133
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Danke euch für die Rückmeldungen und Befasse.
LG Opal Des Söhnleins Begehren „Von wegen, keine adäquate Arbeit. Du gehst heute noch zum Berufsberater.“ „Papa, ich möchte Dichter werden.“ „Das braucht keiner zu werden, Poetik gehört zum Leben. Dichter ist man.“ „Ja, Papa, und als Schriftsteller muss man schreiben.“ „Ja, und als Säufer muss man saufen. Von wegen, nichts als Hirngespinnste. Und Lyrik ist was für Mädchen oder Schwule.“ „Papa, ich beschäftige mich mit psychologischen, moralischen und soziologischen Problemen. Ist doch besonders wichtig in der heutigen dekadenten Zeit.“ „Du hast nichts gelernt. Deine psychologischen Kenntnisse pfeifen in unserer Wissenswelt eh längst die Kleinkinder aus ihren Pampers. Und der Säufer bleibt ein Säufer, ob er nun trocken ist oder nicht.“ „So nicht, Papa.“ „Populärwissenschaftliche Interpretationen über unser Universum sind gefragt, das wäre spannend, hart dran an den Geheimnissen des Seins. Dazu müssest du erst mal studieren.“ „Ich bin jetzt in einem Internet-Schreibforum. Dort sind lauter Literaten drin.“ „Du dummer Junge!“ „Im Schreibforum lerne ich mich zu vervollkommnen.“ „Was willst du denn vervollkommnen, deine Unvollkommenheit. Geh’ in die Wissenschaft und nimm erst mal ein paar Säufergehirne auseinander.“ „Papa, dessen bedarf meine Poetenseele nicht. Ich kann mich einfühlen in die verborgensten Hirnwindungen der Menschen.“ „Du bist ja nicht ganz dicht.“ „Drum, Papa, lass mich Dichter werden!“ |
20.08.2012, 19:16 | #5 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
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hi Opal,
zitat Opal: Danke euch für die Rückmeldungen und Befasse. LG Opal hi mein lieber, meinst du ? ich will mich mit euren komi. beschäftigen, sie analysieren und dann antworten? LG Frei, das ist super oder hab ich es falsch verstanden? |
23.08.2012, 00:07 | #6 |
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Meine Meinung:
Dichter werden, das ist schön und gut, aber wie soll man sich damit auf Dauer ernähren können? Ich denke, man muss trotz allem einer Tätigkeit nachgehen, mit der man sein Leben finanzieren kann und in seiner Freizeit Dichten. Freizeit hat jeder wenigstens ein wenig und falls es einen doch einmal so emotional überkommt oder man einen Geistesblitz hat, kann man immer noch ein Blatt Papier oder ein Handy zur Hand nehmen und es schriftlich festhalten. LG |
23.08.2012, 11:55 | #7 |
Dabei seit: 03/2012
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Klar, Astral, is ja doch nur Dichtung. Was deren Wahrheit bzw. Wirklichkeit angeht, da haben wir ja schon inner Sonderschule genug über den Disput von Platon-Aristoteles palavert.
LG Opal P.S.: Ne Nachbarin von mir hat den Meraner Lyrikpreis erhalten. Sie is auch im "Poetenladen" aktiv. Abba guck dich mal um im poetenladen.de; dort findet man in der Regel Dichter, die irgendetwas mit Literatur studiert haben. |
23.08.2012, 22:37 | #8 | |
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Zitat:
Phantasie ist manchmal viel wahrer, gefühlsvoller, als intellektuelle Realitäten! |
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23.08.2012, 22:47 | #9 |
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Genauso isses. Kam wohl nicht so richtig rüber von mir. Habe aber auf Aristoteles verwiesen.
LG Opal |