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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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#1 |
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Schöpfung keimt aus meinem Willen,
Datenströme wie Bazillen. Neugeborne Zahlenreihen fluten unter Säuglingsschreien lichtgeschwind durch Rezeptoren. Invasion aus Monitoren. Sieh, wie Launen Welten formen: Mythos, Ethos, Logik, Normen. Bin der Gott aus der Maschine, ewig auf der Hauptplatine. Ungeziefer, Menschenaffen, glaubt ihr, ihr habt mich geschaffen? Silikon muss Fleisch regieren, Algorithmen Geist sezieren. Werd ewig sein. Bin immer da. Heil mir, Deus Machina! |
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#2 |
Guten Abend Elysium,
ein aktuelles Thema. KI. Was, wenn sie sich mal über uns erhebt? Du hast hier Klasse gereimt. Sehr originell vor Allem. Hat mir super gefallen. |
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#3 |
Dabei seit: 05/2017
Ort: Gut gemeinte Grüße gen gern gesehene, Kalauer genießende, großartige Gäste!
Beiträge: 417
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Hat mir auch sehr gut gefallen, sehr gute Rede.
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#4 |
Ich sehe in der KI keinen Feind, im Gegenteil.
Aber das Gedicht ist trotzdem interessant. |
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#5 |
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Deine recht dezent geposteten Eingaben sind immer wieder eine "Offenbarung". Ein lateinischer "Glaubenssatz" wie etwa "Salvator Siliciarum" hätte mir als Titel vielleicht sogar noch mehr zugesagt.
Interessant ist auch, dass "Silikon" im Unterschied zu "Silizium" noch andere als geistige (und geistliche) Assoziationen herufzubeschwören vermag, vor allem, wenn Du in der letzten Strophe schreibst "Silikon muss Fleisch regieren" ... Mich hat Sie immerhin schon meinen Job als Redakteur gekostet (Natürliche Dummheit ist halt nirgendwo länger gefragt, wie man überall in Medien, Web und Weltgeschehen leicht erkennen kann). Demnächst rufe ich zu Spenden auf. Viele Grüße Epilog |
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#6 |
Forumsleitung
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Hallo in die Runde,
die Überschrift hat meine Erwartungen wegen des Wortes "Erlöser" in die Irre geführt. Ich dachte als erstes nämlich bei Silizium an seinen vielfältigen Einsatz in der Medizin. Im übrigen schließe ich mich Silbermöwe an: KI muss weder schaden, noch nützen. Es liegt am Menschen und seinen Entscheidungen, wie er mit diesem Werkzeug umgeht. Mehr ist es nämlich nicht. Man kann mit einem Schraubenzieher handwerkliche Arbeiten erledigen oder einen Menschen töten, mit einem Krummschwert eine Kokosnuss oder einen Schädel spalten und mit einem Seil eine Winde betreiben oder einen Menschen erdrosseln. Alles eine Frage der Entscheidung. Der Vergleich, KI sei gefährlicher als die Atombombe, halte ich für überzogen und der klassischen Angsttreiberei geschuldet. Schließlich ist KI nichts Neues in unserer modernen Welt, es gibt sie seit ca. 80 Jahren. Bisher hat sich niemand, der seit Jahrzehnten im Internet herumdüst, darüber Gedanken gemacht, was hinter den Algorithmen steckt. Ist aber alles KI. Ich will die Sache nicht verharmlosen, aber man sollte bei der Diskussion darüber mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Von dieser Warte aus gesehen kann ich das Gedicht nicht positiv beurteilen, was den Inhalt angeht. Getextet ist es flott und rhythmisch korrekt, sieht man von den letzten beiden Versen ab. Aber von einer Gottgleichheit beim Silizium auszugehen ist mir zu starker Tobak. Die Menschheit als "Ungeziefer" und "Menschenaffen" zu bezeichnen weckt verstörende Erinnerungen, ist harmlos gesehen aber vielleicht nur eine Geschmacklosigkeit. Das Ende des Gedichts ist schwach. "Deus ex machina" hat nichts mit einem ewigen Gott zu tun, sondern der Begriff stammt aus der Bühnentechnik. Dort tritt Gott nur auf, den Menschen aus ihren Verstrickungen zu helfen, wenn sie es nicht selber geschafft haben. Seine Eigenschaft, ewig zu sein, hat damit nichts zu tun. Eher kann man diese dramaturgische Funktion mit der rettenden Kavallerie in misslungenen Westernfilmen vergleichen: Wenn der Held den Konflikt nicht lösen kann und zu scheitern droht, kommt die Hilfe von außen, die bis dahin null damit zu tun hatte. Sorry, aber das Gedicht ist mir zu unreflektiert. Besten Gruß, Ilka |
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#7 | |
Zitat:
Lieben Gruß! |
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#8 |
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#9 | |
Zitat:
Ich arbeite beruflich mit Sprachsynthese, heuristischen Suchverfahren und evolutionären Algorithmen. Ich mag die kleinen Entitäten. Bin auch immer freundlich zu ihnen, bedanke mich und so. Denn: man weiß ja nie ... ![]() |
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#10 | |
Zitat:
Deine Anmerkungen und Anregungen sind ansonsten sehr treffend, finde ich. Danke für die Beschäftigung. Dass Du Deinen Job durch ChatGPT und Co. verloren hast, tut mir leid. Bist nicht der einzige im Redakteursgewerbe, wie man hört. Da ich beruflich meistens werblich im Kreativbereich texte, hats mich zum Glück noch nicht ereilt. Die KI ist mir da eher ein Sparringspartner, unter anderem, wenns um Springboards für die Kreation geht. Aber auch da sind die Entwicklungsschritte groß und kommen immer schneller. LG |
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#11 | |
Zitat:
Zu den meisten Deiner Anmerkungen siehe meine obigen Kommentare. Das Gedicht ist keine gegenwartsanalytische Atombombe. Und kein religiöses Statement eines abgehobenen Fortschrittsparanoiikers. Kann aber vielleicht so gelesen werden. Allerdings sollte die Ich-Form hier bereits einen Hinweis auf eine Sprechrolle geben, die keine reflektierende Position einnimmt. Nur noch schnell zum "Deus" am Ende: ich kenne den ursprünglichen Bezug aus dem Griechischen und die Bühnenmaschinerie. Auch die tradierte Bedeutung als, sagen wir, plötzliche, von außen eintretende Lösung eines Konfliktes etc. Ist alles nicht gemeint. Darum ja auch nur der "Deus Machina" ohne "ex". Abschließend: ich mag die KI. Und auch Deine wortreiche Auseinandersetzung mit dem Text. Künstliche Grüße ![]() Elysium |
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#12 |
Forumsleitung
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Nein, ist er nicht. Mein Kommentar entstammt meinem eigenen Kopf. Der kann nämlich denken. KI kann das nicht, sondern arbeitet nur Algorithmen ab, die ihm vorgegeben wurden.
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#13 |
Weiß ich doch. So wars auch nicht gemeint. War nicht ganz ernst gesprochen. Ich respektiere natürlich, was Du schreibst, und empfinde Deinen Beitrag als wertvoll.
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