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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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01.06.2014, 15:48 | #1 |
Adler
Im weiten Kreisen hochgetragen,
als hättest du gar kein Gewicht, schwebst du auf Schalen großer Waagen aus Luft im blauen Himmelslicht. Und bist im Blick doch ganz geerdet, der spitzt sich, wenn das Bild sich regt, ein warmes Leben sich gefährdet, unwissend Beutezeichen trägt. Dann schürzt du deine großen Schwingen, fällst wie ein Meteor, ein Stein, und spreitest sie, gleich Messern dringen die Krallen in dein Opfer ein. Und hebst dich schwer, die Flügel schlagen, als dröschen sie aus Luft das Korn. Dann wird das Sterben fortgetragen, gesichert für des Schnabels Dorn. |
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01.06.2014, 16:53 | #2 |
R.I.P.
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Lieber gummibaum -
wenn ich das mit so manchen "Adler"-Gedichten vergleiche:
Haushoch überlegen. Dein Wortschatz, v.a. in Bezug auf nicht mehr so gebräuchliche Ausdrücke, erfreut mich immer und immer wieder. Herzlichen Gruß von Thing |
01.06.2014, 18:06 | #3 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Lieber gummibaum,
das mir dein Adler Gedicht gefällt kannst du dir denken. Einzig in der dritten Strophe dritter Vers kam ich in Grübeln. spreitest? Oder spreizest? (Auseinander) Verzeihe mir bitte mein pingeliges Lesen. Das "korrigiert" oder "geändert" vom lieben gummibaum eine kostenlosen Nachhilfestunde im genauem Lesen. So verstehe ich es! Im übrigen verstehe ich künstlerische Freiheit auch als Auftritt des eigenen Genius = (schöpferische Geisteskraft eines Menschen) LG Phönix |
01.06.2014, 18:15 | #4 |
R.I.P.
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darum hab ich Gummibaums Wortkunst betont:
"Spreiten" und "spreizen" sind zwar sinnverwandt, aber nicht gleich. Vögel spreiten ihre Flügel, d.h. sie breiten sie nicht unbedingt weit aus, (was spreizen bedeutet) - es ist eher das heutige "auseinanderfalten, in Flugrichtung bringen". Ich weiß, daß der Begriff veraltet ist, aber ich liebe ihn. Weil er so speziell ist. LG Thing |
14.08.2014, 22:27 | #5 |
Überarbeitet nach Vorschlägen von E.K. :
Adler In weiten Kreisen hochgetragen, als fesselte dich kein Gewicht, schwebst du, enthoben dumpfen Lagen, im lichten Blau der hohen Schicht. Dein Blick jedoch ist ganz geerdet, er spitzt sich, wenn das Bild sich regt, ein warmes Leben sich gefährdet, vergessend Beutezeichen trägt. Dann schürzt du deine großen Schwingen, fällst wie ein Meteor, ein Stein, und spreitest sie. Gleich Messern dringen die Krallen in dein Opfer ein. Du hebst dich schwer, die Flügel schlagen, die Beute windet sich im Pelz. Dann wird das Sterben fortgetragen zum Horst, kaum sichtbar, hoch im Fels. |
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15.08.2014, 23:39 | #6 |
abgemeldet
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Meisterlich!
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16.08.2014, 10:51 | #7 |
Danke, Pedro.
Es sind hier ein paar wenig schlüssige Bilder durch angemessene ausgetauscht worden. Falls du in der Sammlung Juli/August das erste Gedicht nicht verstehen solltest, musst du den Link zu Michelangelos Statue vorher (!) anklicken. Einen schönen Tag wünscht gummibaum |
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16.08.2014, 12:51 | #8 |
abgemeldet
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16.08.2014, 15:50 | #9 |
Hallo gummibaum,
ein sehr schönes Adler-Gedicht. Der Adler - ein Wunder für sich... LG wolfmozart |
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18.08.2014, 22:25 | #10 |
Danke, wolfmozart. Ich beobachte sie immer wieder immer wieder gern.
LG gummibaum |
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