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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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23.11.2023, 12:25 | #1 |
Kulturblues
Ich möchte gerne bei euch sein,
ihr frohen und gemütlich Dichter. Ich würd so gerne mit euch teilen eure Liebe, die allein mein traurig Herz könnt heilen. Ich möcht für euch das allerschönste, längste Lobgedicht verfassen. Ein Liebeslied für euch ersinnen, das sich abhebt von den Massen mit aller Anerkennung drinnen. Wo sind die frommen Künstler nur, die Lust und Schmerz erwirkten, mit ihrem zarten Pinselstrich in andre Welt entrückten, mit blasser Farbe lediglich? Ich möcht so gerne bei euch sein, das sollt ihr von mir wissen. Ich möcht nicht missen euren Glanz in dieser Stunde meiner Pein, da alles voller Firlefanz. Wo sind die Leute nur geblieben die, kundig, eure Verse lieben, die schmecken können, was ihr schmecktet, verstehn, was ihr in alter Zeit in eurer Werkstatt habt getrieben? Ach, heut sind die Regale leer, die Stifte sind ja all zerbrochen. Im künstlich Neonlicht der Narr versucht ein Lied zu dichten. Das dauert mich gar sehr. Ihr seht, an der Verzweiflung Rand würd ich am liebsten fliehen. Vergessen alle meine Mühen und ziehen ein ins Wunderland, wo Künstlerseelen ruhen. Doch scheints als müsst ich weiter leiden an meiner sinnentleerten Welt, die trotzig meinen Blues erhält. Ich werd am besten niederschreiben, was meine arme Seele quält. Vielleicht find ich dann irgendwann auch eine schöne Zeile, die brechen kann den bösen Bann und mir dann doch gereichen zu meines Herzens Heile. Zum Lob der alten Meister nun solch Klage bei sich niederschrieb ein wunderlich und traurig Mann in einer Stimmung gar so trüb, dass man es kaum beschreiben kann. Drum reicht ihm bitte bald ein Glas, damit er spreche einen Toast auf alte Zeiten, alte Kunst. Damit ersehnten Seelentrost ein schöner Wein aus edler Rebe dem armen Mann ganz schnelle und genügend gebe. |
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23.11.2023, 18:21 | #2 |
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Interessant zu lesen und sicher hast du dir viel Mühe gemacht mit so einem Epos, Deep Jorin. Das muss man schon anerkennen. Die Sprache die du benutzt ist nicht die meine, aber das hat nichts zu sagen.
Der Schluss ist aber unmöglich. Erst so ein durchdachtes Werk mit der Schilderung aller Nöte und Traurigkeiten des Protagonisten und dann die Lösung um endlich mal Seelentrost zu bekommen heisst Flasche auf und alles wird gut. Ernsthaft? Ich habe keineswegs etwas gegen den Genuss von Alkohol und trinke auch mal ganz gerne was, manchmal auch über den Filmriss hinaus, aber für ein ernsthaftes Gedicht hätte ich mir da andere Alternativen gewünscht. |
24.11.2023, 06:02 | #3 |
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Ich habe jetzt erst registriert daß du dein Gedicht unter Humor gepostet hast. Ich bin bei meinem Kommentar von einem ernsthaften und ernst gemeinten Text ausgegangen. Mein Fehler. Betrachte daher meine Anmerkungen zur letzten Strophe als zurückgezogen. Danke und Entschuldigung für meine Unachtsamkeit.
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24.11.2023, 06:26 | #4 |
Vielen Dank, Tabula Rasa.
Ich habe mich gefreut über deinen wohlwollenden Kommentar und schon begonnen nach anderen Schlusswendungen Ausschau zu halten. Vielleicht könnte man den Text damit tatsächlich aufwerten. Da jedoch auch andere Teile des Gedichts eher lustig gemeint sind, denke ich, kann man es so lassen. Jedenfalls wollte ich nie Werbung machen für den Alkohol. Schöne Grüsse. |
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24.11.2023, 06:39 | #5 |
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Du kannst es ruhig so lassen, es passt ja, so gewissermaßen mit einem Augenzwinkern geschrieben. Ich hatte auf die letzte Strophe auch etwas überreagiert, weil bei mir das mit dem Alkohol zur Aufmunterung nicht funktioniert. Wenn ich traurig oder depressiv bin verstärkt sich das mit Alkohol nur noch und ich denke dann blöde Sachen und mache blöde Sachen. Aber so wie das hier gemeint ist passt es. An die Sprache habe ich mich jetzt auch gewöhnt, sie hat sogar einen gewissen Reiz.
Einen schönen Freitag wünsch ich dir! |