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25.09.2009, 13:40 | #1 |
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Beiträge: 93
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Leben und Leben lassen
Leben und Leben lassen
„Alles Leben ist Leiden. Wenn nicht jeder ein ganz übertriebenes Interesse an sich selbst nähme, so wäre das Leben so uninteressant, dass es niemand darin aushielte.“, meinte Arthur Schopenhauer. Aber, ist das wirklich so? Im ersten Punkt- „Alles Leben ist Leiden.“- stimme ich absolut nicht mit ihm überein. Das Leben ist doch nicht gleichbedeutend mit Leiden! Es gibt viele Dinge, die glücklich machen. Aber, wenn der liebe Arthur meint, dass „wenn nicht jeder ein übertriebenes Interesse an sich selbst nähme“, das Leben so langweilig wäre, dann hat er nicht ganz Unrecht. Sind nicht solche Castingshows (https://www.poetry.de/showthread.php?t=13692 , ein Thema von Future über Castingshows), genau auf dieser Grundlage aufgebaut? Ich meine, wenn (in einer etwas älteren Folge) bei Germany´s next Topmodel die Models in spe sich anzicken, oder bei DSDS die Fetzen fliegen, dann ist das 1. auf ihr übersteigertes Selbstwertgefühl und 2. auf ihren persönlichen Urinstinkt (den man besonders bei „Ich bin ein Star- lasst mich hier raus“ u.ä. beobachten kann) zurückzuführen. So gesehen, holen solche Shows das innerste aus den Teilnehmern heraus, was sie lieber drinnen gelassen hätten. Das Ergebnis ist dann eine Welle von Wanna-be-Pop-/Superstars/Supertalente/Supermodels/ etc. - Warum muss eigentlich immer alles „Super“ sein? Kann nicht mal einmal was „Normal“ sein? Wahrscheinlich darum, weil sich „Super“ einfach viel besser verkauft- was für eine ungerechte Welt. - Und wer schaut sich diese Shows an? Kleine, unschuldige Kinder. Und die werden dann irgendwann zur nächsten, nicht mehr so unschuldigen Generation von Super-Zicken. Und wer muss sich mit denen rumschlagen? Eine Generation von Super-Lehrern, Super-Beamten, Super-Psychologen und Super-Ärzten – letztere für die Super-Psychologen, nachdem sie von den Super-Zicken zusammengeschlagen wurden, weil die Super-Zicken in einem Super-Kurs von einem Super-Trainer Super-Karate gelernt haben. Ist dieses Super nicht super? --shy dove-- PS: Ich freue mich auf eure Kommentare |
25.09.2009, 14:41 | #2 |
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Ist es denn nicht eigentlich so, daß Schopenhauer gemeint hat, die Menschen leiden, weil sie an den Unbilden des Daseins verzweifeln? Oder zum Beispiel Angst vor dem Sterben haben, vor Verlust, Krankheit etc. Ist es nicht seine Schlußfolgerung, dies sei so, weil sie nur sich selbst im Blick haben (Selbst"bewußtsein" statt Selbstsicherheit) statt die übrige Welt?
Solche Menschen, wie Du als Beispiel anführst (Casting Shows usw.), hat er doch sicherlich nicht gemeint - ich glaube nämlich nicht, daß sie leiden. Die sonnen sich, weil sie im Mittelpunkt stehen und den vermeintlichen Glanz genießen, gepaart mit der Hoffnung, als Star entdeckt zu werden. Lese aber gerne andere Meinungen dazu. Gruß Ilka-M. |
25.09.2009, 14:45 | #3 |
Dabei seit: 09/2009
Alter: 29
Beiträge: 93
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Ich hab Schopenhauer eigentlich nur zitiert, weil mir das Zitat gerade eingefallen ist.
Es kann bei mir oft passieren, dass der Anfang meiner Texte nicht mit dem Schluss in allzu engem Zusammenhang steht. Das kommt daher, dass ich einfach drauf los schreibe, was mir gerade in den Sinn kommt. Das ist meine Art zu schreiben. Und für mich funktioniert sie ganz gut. Also bitte ich das zu entschuldigen. |
25.09.2009, 15:56 | #4 |
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Na hör mal! Du brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen! Wofür denn? Man kann sich doch durchaus mit einem Zitat auseinandersetzen, ohne die ganze Philosophie dahinter zu kennen. Schopenhauer hätte zu unserer Medienwelt sicherlich einiges zu sagen, wenn er heute leben würde.
LG Ilka-M. |
27.09.2009, 18:53 | #5 |
Dabei seit: 09/2009
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Beiträge: 93
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Gut möglich.
Irgendwie kann ich mit Schopenhauer nichts anfangen. Ich weiß auch nicht, wieso. |
27.09.2009, 23:11 | #6 |
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Vielleicht ist Dir Schopenhauer zu defätistisch. Versuch's doch mal mit Karl U. Popper: "Alles Leben ist Problemlösen".
LG Ilka-M. |
28.09.2009, 16:30 | #7 |
Dabei seit: 09/2009
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Beiträge: 93
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Ja. Danke
LG |
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