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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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17.09.2012, 10:45 | #1 |
..., so schallt es heraus
Gelassenheit, so zeigt uns die erfahrung, Öffnet die tür, und glättet holpersteine, Wer pflastert stolpert nicht, hebt seine beine, Der schritt greift weicher nach der gratenthaarung. Wer sich umzäunt, der mauert, legt sich fallen, So bleibt es statisch, starres wühlt im alten, Türsteher sein, auf bürokratisch schalten, Läßt widerstand auf betoniertes knallen. Mit abstand, toleranz, wächst beim verändern Die einsicht aus vernunft: maßvoll zu meistern, So manche von den ungeliebten geistern, Verramschen jeden ausgleich an den rändern. Die mitte ist die kraft, nutz sie zur stärke, Drum wäge gut, gelassen geh zu werke. |
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17.09.2012, 11:45 | #2 |
abgemeldet
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... so schallt es heraus
@Otto
Nicht immer ist die Mitte das Wahre. Nur für den, dem Harmonie über alles geht, der nicht Fisch und nicht Fleisch ist. Aber: Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. (Schiller) Auch so ein Spruch, der die Sache treffen könnte. Nitribitto |
17.09.2012, 11:59 | #3 |
R.I.P.
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"Ab durch die Mitte!" (Schiller)
Halli Hallo Poetibus "nur gegen sein" ist hier metrisch richtig, es gefällt mir trotzdem nicht, denn gemeint ist wohl "dagegen". Warum nicht Neues wagen und "nur anti sein..." schreiben? LG Thing |
17.09.2012, 13:16 | #4 |
...so schallt es heraus
Bitte genauer lesen, liebe Nitribitto: ich schrieb...
"... Die mitte ist die kraft, nutz sie zur stärke, Drum wäge gut, gelassen geh zu werke." Wie kannst Du hier die Harmonie als die Dir einzig vorstellbare Entscheidung für die Nutzung von Stärke vorstellen? Ich schrieb doch: "nutze sie und wäge". Für ein verbesserte Lesart schlage ich Dir also ein wenig mehr Gelassenheit vor, damit Du in meinem Text die inhaltliche Kernaussage erfassen kannst. Die aber hat nun rein garnichts mit Dummheit, Göttern und Schiller zu tun. Lieber Thing! Dein Einwand hat mich auf eine Idee gebracht. Statt : " Nur gegen sein", setze ich:[I] "Türsteher sein[/I]". Das ist eine Assoziation zu F. Kafkas Geschichte vom Türsteher, der solange nicht verschwindet, wie d e r nicht verschwindet, der durch die Tür will. Es ist die Geschichte für eine Pattsituation, die im status quo nicht gelöst werden kann. Meine Interpretation ist, dass es einer klugen Geschmeidigkeit bedarf, in der einer Wege in der Gefahr erkennt, und andere Mittel sucht sein Ziel zu erreichen. Liebe Grüße euch beiden, otto. zu F.Kafkas |
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17.09.2012, 13:31 | #5 |
R.I.P.
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Lieber otto,
"Ab durch die Mitte!" (Schiller) war auf N. gemünzt. Jetzt, da Du mir den Bezug erklärlich gemacht hast, wird alles so düster und glasklar, wie ich es eigentlich nicht haben wollte. Die beiden letzten mahnenden Verse sollte man sich in sein Tagebuch schreiben. Gar nicht so leicht verdaulich, Dein Text. Aber aller Mühe wert. Lieben Gruß von Thing |
17.09.2012, 16:52 | #6 |
abgemeldet
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... so schallt es heraus
@Otto
Meines Erachtens nicht allzu schwer zu begreifen: "Harmonie" ist die logische Folge der Mitte, im Gleichgewicht sein, nach allen Seiten offen, in jede Richtung blinken, sich nicht festlegen, immer scheißfreundlich, immer grinsend: Wir lieben uns doch alle. Ich denke, ich habe dein Gedicht ganz gut verstanden. Sieh dir zum Beispiel die Politik an: Alle Parteien wollen zur Mitte gehören. Und dabei geschieht es, dass sie sich so aneinander angleichen, dass man sie nicht mehr unterscheiden kann. Man weiß nicht mehr, wofür die eigentlich noch stehen, sie haben den Willen ihrer Wähler für den eigenen Machterhalt als Partei verkauft. Und wer nicht zur Mitte gehört, ist dann eben "extrem". Nein, Otto, der goldene Mittelweg schützt nur den, der sich raushalten will, der nicht Stellung beziehen will, der glaubt, er stünde über den Dingen, und dabei gar nicht merkt, dass er eben doch Stellung bezieht, indem er keine Stellung bezieht. Das ist die "Philosophie" des Kleinbürgers, des ewigen Duckmäusers, des Strammstehers, des Untertans. Deutlicher kann ich dir das Ding mit der Mitte leider nicht erklären. Nitribitto |
17.09.2012, 18:47 | #7 |
..so schallt es heraus
Liebe Nitribitto, die Mitte ist die K r a f t etwas zu gestalten.
Deine Mitte benennst Du mit dem Versagen bürgerlicher Institutionen. Was immer Du hier anführst, und zwar rüde unterstellend, es zeigt eine mir fremde Bewertung des Begriffes " Mitte", rechthaberisch und kleinbürgerlich vorgetragen. Ich bitte um Respekt! Aber gut, ich sollte das von Dir nicht weiter kommentieren. Dir scheint gerade die von mir angesprochene Gelassenheit abzugehen. Das ist bedauerlich. Grüßle, otto. |
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17.09.2012, 22:58 | #8 |
R.I.P.
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Lieber otto -
gerade d i e s e Mitte, die Du angesprochen hast, hat mir beim Überleben geholfen. Kontemplativ konnte ich lediglich in der (meiner) Mitte ruhen, von da kamen die ruhigen und beruhigenden Impulse. Lieben Gruß von Thing |
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