Gedanken
Manchmal, spät am Abend, frage ich mich, warum ich so bin. Warum verliebe ich mich immer in die Mädchen, die mich nicht lieben? Warum um Himmels willen, stoße ich mich überall an und tue mir ausversehen weh? Und warum, warum nur liebe ich pessimismus, wo ich doch selbst ein Optimist bin. Warum mache ich mir Gedanken, die kein anderer hat, warum beobachte ich die Gesellschaft? Warum manipuliere ich andere Leute und warum habe ich selbst immer im Kopf, was ich tue? Warum bin ich so unsportlich, warum habe ich Allergien? Warum zweifle ich an allem und denke immer um drei Ecken? Warum schreibe ich das hier so auf?
Vielleicht will ich einfach nur etwas schreiben. Doch ich schreibe gerade meine Fragen, die ich mir im Kopf stelle. Gedanken, das kostbarste Gut der Welt, teurer als Gold, seltener als Titanium. Gedanken, Gedanken gibt es natürlich viele aber kaum welche, die den Denker analysieren. Es gibt kaum Gedanken, die absichtlich unlogisch sind, nur um dem logischen zu dienen. Logik ist eigentlich absolut unnütz, hat einfach keinen Zweck. Logik mag die Dinge leichter verständlich machen, doch letztlich gibt es an allen Dingen einen Haken, einen klitzekleinen Stolperstein. Nämlich den Gedanken, der über das Gedachte nachdenkt. Ein Gedanke ist doch nicht fähig, etwas objektiv darzustellen, etwas zu Ende zu bringen. Ein Gedanke scheitert doch schon am Versuch, sich den Tod verzustellen. Ein Gedanke, der gedacht wird, war ein kurzes Signal, verblasst imNichts des Alltags, verblasst im Kopf eines Menschen, der sich nie wieder an diesen einen Gedanken erinnern wird.
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