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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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19.04.2010, 21:45 | #1 |
Schlafenszeit
Der Himmel wird von der Erde verschluckt
Blau hat die See die längste Zeit gefunkelt Grün oszillierend zwischen schimmernden Juwelen Sehen beides wir verdunkelt Und über uns schwebt Dunkelheit Die Nacht verströmt, nimmt Land im Sturm Auch ich bin von ihr schon befangen Und harre aus in Einsamkeit Schweige mich und harre aus an deinem Turm Ein Leuchtturm ohne Flamme Versunken in grünlich blauer Dunkelheit |
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21.04.2010, 15:24 | #2 |
Hallo Humbert,
Ich heiße dich herzlich(st) hier im Forum willkommen! Es wäre schön, wenn du dich im Begrüßungsfaden vorstellst. Einen schönen Moment, den du eingefangen hast! Einbrechende Dunkeltheit am Meer, dabei Symbole der Seefahrt wie Juwelen und Leuchtturm - das gefällt mir. Und über allem schwebt dieser Gedanke an etwas tieferes - an etwas, dass verloren geht - Freiheit - eine Person - oder nur das Gefühl von Wärme des Tages? Die Umsetzung finde ich größtenteils gut - jedoch nicht an allen Stellen. So mag ich die Vorgestellten Farben in V3 und V4 nicht. Hier würde ich auf den Parallelismus verzichten, er stört den Lesefluss. Auch die doppelte Benutzung von harren in V8 und V9 finde ich nicht gelungen. Über ein einheitliches Metrum könnte man streiten, ich finde in dieser Momentaufnahme geht das gerade noch - auch wenn ich beispielsweise den letzten Vers lieber kürzer gesehen hätte. Liebe Grüße Glasauge Bill |
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22.04.2010, 18:27 | #3 |
Hallo Bill,
vielen Dank für deine Kritik! Du hast Recht, inzwischen ist mir die Redundanz ("harren") auch ein Dorn im Auge. Wird geändert. Bei dem Text handelt es sich mehr oder weniger um eine Momentaufnahme, deshalb habe ich die Farben genommen, welche mir gerade in den Sinn kamen. Ich habe an eine andere Dunkelheit gedacht als an die "klassische" schwarz/graue. Hier liese sich vllt. auch noch eine bessere Lösung finden. Gruß, l' Humbert |
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25.04.2010, 00:14 | #4 | |
Das ist eine interessante Art, die Sichtweise auf die Dunkelheit bzw. die Nacht zu gestalten, ohne dabei das "Klischee" von schwarzen oder grauen Dingen zu aufzugreifen. Das gefällt, mir zumindest. Die größte Gewichtung sehe ich - das mag an mir liegen - auf dem zweiten und dem vorletzten Vers. Diese beiden:
Zitat:
Das Kritische hat Glasauge Bill ja schon vorweggenommen. Auch mir ist die doppelte Verwendung des Wortes "harren" ein kleiner Dorn im Auge, wenn er auch nicht so gravierend erscheint, wie in anderen Gedichten. Das nicht ganz einheitliche Versmaß - gut, darüber kann man immer streiten. Obwohl ich es in der Regel gerne lese, wenn ein Gedicht auch in dieser Hinsicht formvollendet erscheint, stört dieser Faktor bei Deinem Werk kaum bis gar nicht - es handelt sich eben, wie auch schon angemerkt, um eine Momentaufnahme, die nicht verkünstelt werden muss. Gruß, Exedo |
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