Ein Duft liegt in der Luft

[Inka]

Gerne riech ich frischgemähtes Gras,
auch das duftende Heu hat so was.
Betörend diese angenehmen Düfte,
die langsam fliegen durch die Lüfte.
Wenn ich verharre für ne Weile,
um es voll genießen zu können,
braucht es wirklich keine Eile,
möcht mir einfach das nur gönnen.
So, nun noch ein tiefer Atemzug,
für heute ist’s erst mal genug.

(9.6.23)

[Glen Elgin]

Hallo Inka,
der Versuch, eine für stumpfe Mitbürger unsichtbare Banalität poetisch einzufangen. Ich mag Reimer, die z. B. einen Schneidezahn so zu beschreiben, dass es einem eiskalt den Rücken herunter läuft (blöder Vergleich, aber Du weißt vielleicht, was ich meine. Leider zählt aus meiner Sicht Dein Gedicht (noch) nicht dazu.
Zum Inhalt: Du beschreibst einen Sinneseindruck, der ein Gefühl gebärt. Ein Geruch erzeugt Ruhe und Ausgeglichenheit. So kurz - so viel.
Die Überschrift ist nicht gut gewählt - erinnert mich zu sehr an Caterina Valente oder Marlene Dietrich. Jeder kennt die Wendung „Musik liegt in der Luft“. So ist Deine Titelwahl eher ein Abklatsch.
Frisch gemähtes Gras ist grün, Heu ist goldgelb . Beides gleichzeitig vorzufinden in der bäuerlichen Natur, ist eher unwahrscheinlich. „Gras“ - „hat so was“ ist ein gekrampfter Reim; „Düfte“ - „Lüfte“ ein 0.8.15 Reim ebenso wie „Weile“ - „Eile“. Das kannst Du sicherlich besser!! Zum Ende hin wird Dein Gedicht trivial. Leider. Ich habe so den Eindruck, dass Dein Wortschatz erschöpft war und Du nur noch ein Ende „hinreimen“ wolltest. Schade. Über die Metrik sage ich jetzt mal nichts, aber da sind auch Ecken und Kanten drin…
Du scheinst Jemand zu sein, der durch die Welt sinneswandelt. Das solltest Du Dir unbedingt erhalten.
Liebe Grüße von
Glen