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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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08.03.2014, 20:58 | #1 |
die Zeit
Copyright: Hannah May (Oktober 2013)
Aufgezäumt durch Menschenhand,
zerrt sie voran unter Schmerzen. Ihre Zügel schneiden den, der sie hält. Befreit vom Zaumzeug der Vernunft, findet sie auf neuen Wegen zu dem, der sie braucht. |
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08.03.2014, 21:06 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Schreibfan -
das ist (für meine Begriffe) gut in unkonventionelle Verse gekleidet.
Aber vom Inhalt her hab ich einen kleinen Vorbehalt: Die Zeit (ein anderer Begriff steht mir auch nicht zur Verfügung) kennt weder Schmerzen, noch Haft, noch Zügel, noch Wege. Sie ist. Interessanter Text, der wirklich zum Sinnieren anregt. Herzlichen Gruß von Thing |
09.03.2014, 00:13 | #3 | |
Zitat:
Tatsächlicherweise bin ich schon oft darauf angesprochen worden, ob die Zeit denn wirklich "Schmerzen" hat. Die Frage ist: Können wir das wissen? Erich Kästner ging immerhin davon aus, die Zeit sei "kaputt". Ich denke auch, dass die Zeit einfach "ist". Das spannende ist ja, dass wir trotzdem der Zeit Zügel anlegen, sie kontrollieren wollen, durch Uhren usw. Trotzdem hier mal ein Gegenvorschlag: Was ist denn, wenn man das mit den Schmerzen einfach weglässt? Also so: Aufgezäumt durch Menschenhand, zerrt sie voran. Ihre Zügel schneiden den, der sie hält. Befreit vom Zaumzeug der Vernunft, findet sie auf neuen Wegen zu dem, der sie braucht. Gruß, Schreibfan |
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09.03.2014, 09:20 | #4 |
Hallo Schreibfan,
dein Gedicht spricht auch mich an. Allerdings hing ich ebenfalls fest bei den "Schmerzen". Nachdem du diese entfernt hast, gefällt mir der Text rundum gut. Jetzt wird die Zeit neutraler angesprochen. Sie bietet dadurch mehr Raum für die eigenen Projektionen. Danke für die Anregungen! Herzliche Grüße Rosmarie |
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09.03.2014, 10:51 | #5 |
Hi!
Danke für die Rückmeldungen. Ja - beim erneuten Durchlesen finde ich es auch stimmiger, das mit den Schmerzen wegzulassen. Macht den Text "runder". Gruß, Schreibfan |
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09.03.2014, 11:56 | #6 |
gesperrt
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die erste strophe gefällt mir sehr gut.
die zweite strophe verstehe ich nicht wirklich. wer könnte die zeit "vom zaumzeug der vernunft befreit", "brauchen" und wofür? lg shoshin - neugierig |
09.03.2014, 14:11 | #7 |
Hallo shoshin, natürlich kann ich nur für mich antworten.
Mir geht es so, dass ich das Leben erst so richtig intensiv fühle und mich mit meinem Leben eins fühlen kann, wenn ich es schaffe, die innere Mühle meiner Gedanken anzuhalten und mich mehr auf die emotionale Ebene zu begeben. Das sind dann oft Momente des Glücks. Die Zeit bleibt stehen und bekommt eine andere Bedeutung... So verstehe ich Schreibfans Gedicht auf mich bezogen. Herzliche Grüße Rosmarie |
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09.03.2014, 16:32 | #8 | |
R.I.P.
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Zitat:
aber er meinte damit die Zeitläufte v.a. zwischen den beiden Weltkriegen. Im Sinne von schwere Zeiten, schreckliche Zeiten, kaputte Zeiten. So habe zumindest ich ihn verstanden. Und das Gedicht ist Dein Gedicht, die Gestaltung obliegt ganz alleine Dir. Rat von mir: Schreib es so, wie es Dir am besten gefällt! Herzlichen Gruß von Thing |
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09.03.2014, 18:38 | #9 | |
Zitat:
Ich denke - ähnlich wie Rosmarie auch - dass diese Strophe für jeden etwas anderes bedeutet. Ich zum beispiel habe oft das Gefühl, mich einer vorgegebenen Zeiteinteilung beugen zu müssen, die für mich garnicht stimmt oder nötig ist. Z.B. beim Erstellen von wissenschaftlichen Arbeiten: Ich habe einen Abgabetermin, habe "faktisch" nur noch ganz wenig Zeit, bin aber mit meiner Kraft am Ende. Eine Pause kann ich mir rein rechnerisch garnicht leisten. Wenn ich dann aber ganz nach meinem Bedürfnis gehe und meinen Gedanken an einen "vernünftigen" Umgang mit der mir verbleibenden Zeit loslasse, werde ich - wie ein Wunder - trotzdem noch rechtzeitig fertig. Sei es, weil ich dann schneller arbeite, weil sich der Abgabe Termin verschiebt, oder was auch immer. Hat bei mir immer funktioniert... Hallo, Thing: Ja, stimmt, Kästner bezieht sich auf die Weltkriege, das verstehe ich auch so. Das Zitat ist ja aus Münchhausen, der Film ist in dieser Zeit entstanden. Trotzdem finde ich es an dieser Stelle interessant, seine Aussage anzugucken, denn die Frage ist ja: Kann die Zeit, die einfach nur ist, dann auch kaputt sein? Und zu deiner Anmerkung: Ich würde nie ein Gedicht von mir ändern, wenn es mir dann hinterher nicht besser gefallen würde. Aber ich mag auch (in meinem Sinne) immer besser werden im Schreiben und da finde ich es ganz wichtig, mir auch konstruktive Kritik von euch anzuhören (ich geb sie ja selber auch immer ab). Mich bringt das immer etwas weiter, denn so befreie ich mich aus meinen eigenen Denkmustern und mir fällt wieder was neues ein. Dankle für eure Kommentare, Grüßle, Schreibfan |
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09.03.2014, 21:07 | #10 |
gesperrt
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schöne gedanken von dir und rosemarie.
so losgelassen, verliert sie also ihre macht über uns.. lg shoshin |
20.03.2017, 01:49 | #11 |
Hallo, Shoshin!
Ich denke nicht, dass es hierbei um Macht geht - mir jedenfalls nicht. Aber Zeit kann man eben auch "nicht-Linear" wahrnehmen. Gruß, Schreibfan |
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02.04.2017, 01:32 | #12 |
abgemeldet
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liebe Hannah -
ich versteh keine wort. die metaphern sind blind und führen ins nirgendwo. eine fussnotenerklärung und übersetzung des textes ins menschliche wäre umgehend anzuraten. und warum musst du ein copyright vorsetzen? hier werden keine texte gestohlen. Viele liebe Grüße! r |
15.02.2019, 00:14 | #13 |
Liebes Ralfchen. Leider sind hier schon Gedichte kopiert worden. Außerdem weiß ich ja nicht, was anonyme Leser so tun. Da finde ich es schon besser, hier meinen Namen drunter zu setzen. Schade natürlich, dass du mit meinem Gedicht nichts anfangen kannst. Kann man nix machen.
Lg Schreibfan |
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01.03.2019, 22:33 | #14 |
abgemeldet
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02.03.2019, 00:40 | #15 |
Auslegungen etc stehen ja oben. Und auch meine Kommentare dazu. Aber nicht jeder kann halt mit einem Text was anfangen. Ist ja nicht schlimm, ist doch gut, dass wir alle unterschiedlich in unseren Geschmäckern sind. Wie heißt es so schön as Gegenteil von Vielfalt wäre Einfalt.
Nacht, Schreibfan |
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