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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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22.08.2006, 20:18 | #1 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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Lieben und Hassen
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier richtig poste, ich mach's einfach mal wenn nicht kann es ja immer noch verschoben werden:
Wenn ich den hasse, den ich liebe; liebe ich auch den, den ich hasse. Doch was ist das für ein Gefühl, wenn man gleichzeitig liebt und hasst? Hass-Liebe, ein Wechsel von Hassen und Lieben? Doch das wäre nicht gleichzeitig, erst Hassen, dann Lieben, oder umgekehrt: Erst Lieben, dann Hassen, Lieben, Hassen, Lieben ... Wie fühlt es sich also an, wenn beide Gefühle aufeinander treffen? Hass ist das Gegenteil von Liebe, wenn beide zu gleichen Teilen wirken, heben sie sich auf. Das heißt, er müsste mir egal sein. Aber er ist mir nicht egal! |
22.08.2006, 20:34 | #2 |
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362
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ich denke schon, dass es hier richtig ist.
die frage ist, was du mit dem text aussagen willst. du hast dir eine menge gedanken zu einem thema gemacht und sie aufgeschrieben... so und nun? der leser versteht zwar deinen standpunkt, weiß aber nichts damit anzufangen... du könntest, wenn du eine diskussion zu dem thema starten wölltest, eine (eindeutige ersichtliche) frage an den leser, oder eine diskutierfähige these in den raum stellen. wenn du das nicht vorhattest, sondern nur deine gefühle oder denkweise zu dem thema darlegen wölltest, kannst du das hier natürlich auch machen, müsstest aber, um den leser an den text zu binden ihn sprachlich gestalten, interessant formulieren und den leser mit deiner sprache überzeugen. dieser text schafft das leider nicht. er ist sehr schlicht und langweilig zu lesen. die wiederholung von hass und liebe wirkt verwirrend und unklar. trotzdem solltest du schreiben schreiben schreiben, denn nur so wirst du besser. neben dem sprachgefühl und dem sprachverständnis sind routine und erfahrung meist das a und o an prosatexten. freundlichen gruß max |
22.08.2006, 20:55 | #3 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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Okay, das war ein Experiment ehrlich gesagt. Ich habe mir sehr viele Gedanken zu diesem Thema gemacht, ausgelöst durch den Satz einer Freundin: Ich will ihn hassen, aber ich liebe ihn doch! So und in der Art hört man das öfter von unglücklich verliebten. ich habe meine Gedanken dazu einfach mal wild aufgeschrieben, ich weiß dass es sprachlich nicht so toll ist, ich wollte nur mal sehen, wie andere darauf reagieren. also danke für den kommentar
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23.08.2006, 11:42 | #4 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Hallo FatLouie,
ich sehe es so wie exmaex und werde deswegen nicht mehr viel zum künstlerisch sprachlichen Aspekt sagen. Mit solchen wild aus dem Bauch heraus aufgeschriebenen Texten muss man vorsichtig sein. Das heißt nicht, dass sie zu nichts nütze sind - man kann sie sehr gut als Vorlage nutzen, als eine Art Anleitung oder grobes Konzept für einen "richtigen" Text. Ich glaube, dass man auch aus diesem hier etwas machen kann. Nun zu meinen Gedanken zum Thema. Hass und Liebe schließen sich nicht aus, im Gegenteil. Sie liegen so nah beieinander, dass das eine nicht ohne das andere existieren kann. Denn wer könnte Dich wohl am meisten verletzen, Dir am meisten wehtun? Das sind die Menschen, die Du liebst. Von einem Freund verletzt zu werden, ist sehr viel schlimmer, als von einem Fremden. Und deswegen wünscht man sich in solchen Momenten, ihn nur zu hassen, nicht gleichzeitig noch zu lieben, denn gerade diese Mischung macht es so schmerzhaft. Und es ist auch weniger ein Wechsel, wie Du es beschreibst. Liebe und Hass sind in solchen Momenten zur selben Zeit anwesend. Sie können sich nicht aufheben, weil das eine das andere bedingt. |
23.08.2006, 19:09 | #5 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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@ Struppigel: Natürlich, meistens können einen nur die Menschen richtig verletzen und Hass hervorrufen, die man liebt. Nur sehe ich es hier nicht so wie du: "Und es ist auch weniger ein Wechsel, wie Du es beschreibst. Liebe und Hass sind in solchen Momenten zur selben Zeit anwesend. " Sind sie wirklich zur gleichen Zeit anwesend? Eigentlich ist hier doch nur Liebe vorhanden, unter dem Mantel von Hass, den man sich einzureden versucht. Genau das ist es: Man versucht es sich einzureden, weil man es sich wünscht, um den Schmerz zu lindern. Das ist aber nicht richtiger Hass, oder?
Da wäre man dann auch schon bei der Frage, was ist Hass eigentlich? Man kann Ex-Freunde/innen hassen, Mathelehrer, Diktatoren, im allgemeinen Menschen, die einen auf irgendeine Weise geschadet haben. Eine Bekannte sagte einmal: "Wahrer Hass ist, wenn der andere dir gleichgültig ist" Wie definiert man also Hass? |
23.08.2006, 19:19 | #6 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Hass ist nicht Gleichgültigkeit, Hass ist das tiefe Gefühl der Verachtung. Man wünscht dem anderen Schlechtes, man mag es nicht, dass es diesem Menschen gut geht. Wäre man gleichgültig, würde einen das nicht jucken. Gleichgültig sind manch einem vielleicht die Obdachlosen - aber die hasst man doch nicht. Man hat nur keine Lust, sich mit denen zu befassen, man will ihnen auch nicht schaden, sie sind einfach egal.
Ja, bei dem von Dir beschriebenen Fall ist es dann wohl doch kein Hass, sondern nur Verletztheit und ein Versuch, diese Verletztheit zu lösen. Mit Hass hat das dann wohl nichts zu tun. Und ein Wechsel ist es dann auch nicht, weil der Hass ja nicht wirklich existiert. |
23.08.2006, 21:55 | #7 | |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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Zitat:
Ich will dieses Zitat nur als Grund für meine Behauptung bringen, das ist nicht eine von Freuds Überlegungen. Ich denke, wenn man diesen Satz Freuds als Grundlage nimmt, dass richtiger Hass Gleichgültigkeit ist, weil man nur so sich völlig von diesem gehassten Objekt distanziert und somit keine Spannungen entstehen, wie du es beschrieben hast. Denn wenn man jemanden wie du gesagt hast hasst, dann geht es einem nicht gut dabei (man denkt oft an diese Person, verflucht sie, lästert ...) Bei Gleichgültigkeit gegenüber dieser Person wäre es nicht so. Versteht jemand, was ich meine? *lach* |
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23.08.2006, 22:11 | #8 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Nein, verstehe ich nicht. Freud bestätigt doch hier meine eigene These.
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23.08.2006, 22:48 | #9 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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Hm, vielleicht sollte ich es anders erklären: Die Ich-Triebe sind narzisstisch, das heißt sie sind auf sich selbst fixiert. Die Außenwelt wird abgelehnt. Gleichgültigkeit gegenüber einem Objekt wäre die perfekte Lösung, Spannungen zu vermeiden, da man sich von Reizen distanziert.
Wieso es deine These untermauert, verstehe ICH nicht. |
23.08.2006, 22:56 | #10 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 133
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wenn ich dich, FatLouie,
richtig verstehe, dann wäre das, was Struppigel als "Hass" definiert jene Gefühlsbewegung, die das "narzisstische" Ich (uranfänglich) macht, um "die reizspendende Außenwelt" (von der es sich ja gestört fühlt) zurückzudrängen, wegzudrängen ("ablehnen").
Sobald dieses Wegdrängen vollzogen und geglückt ist, kann das Ich in Gleichgültigkeit gegenüber der gestört habenden Außenwelt verfallen. Hass und Gleichgültigkeit wären also sozusagen zwei Stationen einer Bahnstrecke. Oder hab ichs jetzt noch mehr durcheinandergebracht? LG, Pega. |
23.08.2006, 22:57 | #11 |
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007
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Warum soll das distanzieren von Reizen Hass sein? Und warum ist es dasselbe wie Gleichgültigkeit, das ist doch unlogisch, schon allein, weil ich selbst in Menschen unterscheide, die mir gleichgültig sind und in andere, die ich hasse. Freud sagt doch auch:
er entspringt der uranfänglichen Ablehnung Seit wann ist Ablehnung Gleichgültigkeit? Wer mich gleichgültig ist, den würde ich machen lassen, was er will. Aber nicht bei jemandem, den ich ablehne. Vielleicht lassen wir das, ich verstehe immer weniger. |
24.08.2006, 12:32 | #12 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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Ich wollte nicht sagen, dass Ablehnung Gleichgültigkeit ist. Aber Gleichgültigkeit wäre der beste Weg, dem Willen der Ich-Triebe gerecht zu werden.
Okay, lassen wir das bevor wir das streiten anfangen, das wollte ich nicht, wir können uns ja darauf einigen, dass wir unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema haben |
24.08.2006, 12:38 | #13 |
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 61
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RE: wenn ich dich, FatLouie,
@ Pegamund
Ich denke du hast Recht, so treffend hätte ich das nicht formulieren können, danke also |