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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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02.12.2023, 20:36 | #1 |
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Zwischen zwei Welten
Die reine Wahrheit lastet schwer.
Die Zeit, die Zeit … Wie lang ist's her? Was frag ich bloß, ich weiß es doch, Memoria hält mich im Joch. Ich schrei sie an: Es ist nicht wahr, ist heut nicht wahr und wird nie wahr! Ihr seid besorgt um meine Ruh und sprecht mir Trost und Frieden zu, doch innerlich begehr ich auf: Hört auf damit, ich pfeife drauf! Ich beuge mich dem Schicksal nicht und auch nicht Gottes Weltgericht. Wie kann ein Mensch, jung und verliebt, verlassen, was ihn froh umgibt? Es ist nicht wahr, es war nie wahr, und wird auch niemals für mich wahr. Jedoch die Inschrift auf dem Stein … sie starrt mich an aus kaltem Sein. 02.12.2023 |
02.12.2023, 20:48 | #2 | |
Sehr stark, ich mag die Thematik sehr.
Zitat:
Ein bewusster Stolperstein, weil er zu offensichtlich ist und zu sehr anecken möchte. Ich mag das Wort "Inschrift" sehr, weil vieles innerhalb der Schrift damit Bezug erhält. Gerade so als hätte jemand ein Gespenst gesehen und somit Erinnerung hervorgebracht. Tatsächlich hat das Gedicht jetzt einen Platz in meinen Favoriten von mir bekommen. Lg Mono |
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04.12.2023, 14:20 | #3 | |
Ich verstehe es nicht ganz. Ich vermute, es geht um Suizid:
Zitat:
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05.12.2023, 07:39 | #4 |
Was war ist wahr.
Unfassbar gut geschrieben. Danke Lizard |
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05.12.2023, 09:49 | #5 |
Forumsleitung
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Ich danke euch allen für eure Rückmeldungen.
Suizid wäre eine Möglichkeit, aber zu weit hergeholt, denn dafür gibt es im Gedicht keine Anhaltspunkte. Im Grunde spielt die Ursache für den frühen Tod auch keine Rolle, denn es geht allein um die Verfassung des Lyrischen Ichs, das durch die Erfahrung eines unerwarteten Verlustes aus der Fassung geraten ist und Schwierigkeiten hat, dies zu verarbeiten. Ansonsten ist das Gedicht für alle Interpretationen offen. LG Ilka |
05.12.2023, 10:21 | #6 |
abgemeldet
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Guten Morgen Ilka-Maria,
dieses Gedicht berührt mich sehr. Es besticht mit einer großen Eindringlichkeit durch das immer wieder deutlich gemachte Verdrängen einer Tatsache, die unumstößlich ist. Das Leugnen der Wahrheit ist mit den Wiederholungen toll dargestellt. Ich interpretiere hier nicht zwingend einen physischen Verlust. Es kann auch metaphorisch ein zwischenmenschliches Aus in Form von Freundschaft oder aufgrund der Intensität einer großen Liebe sein. Toll geschrieben. Pepito |
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