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| Kolumnen, Briefe und Tageseinträge Eure Essays und Glossen, Briefe, Tagebücher und Reiseberichte. |
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#1 |
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Dabei seit: 06/2017
Alter: 28
Beiträge: 2
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Originaltext 2015 - Eine Überarbeitung
Als ich dich traf, da war ich kaputt. Ein Wrack - verlassen von allen - allein in dieser unfairen Welt. Ich war auf der Suche nach Nichts und trotzdem immer irgendwie am Wandeln. Du hast mich gestoppt. Hast mir Halt gegeben und mir Mut gemacht und wenn ich dich ansah, dann hat mir das einfach alles gebracht. Du holtest mir die Sterne vom Himmel, du sahst mich nur an und ich fragte mich, wie ich dir jemals etwas davon zurück geben kann. Wir waren nie das "perfekte Paar", doch in meinen Augen wurde der Traum von der "wahren Liebe" wahr. Ich 16, du 32 und so gar nicht mein Typ, doch man sieht über so viel hinweg - erst recht, wenn man denkt, dass man liebt. Ich konnte dich nie verlieren, weil du in mir gewohnt hast. Ich konnte dich nie hassen, denn mein junges Herz hatte keine Rast. Ich wusste, was auch immer geschieht, du bist da. Und das war wunderschön - am Anfang- dann einfach viel zu nah. Nach vier Monaten bist du das erste Mal ausgerastet und ich wusste: egal was passiert, meine einzige Angst bleibt dich zu verlieren. Du hast mich isoliert, hast mich in der Hand gehabt, mich vollkommen von dir abhängig gemacht. Zwei Wochen später hast du mich das erste mal vergewaltigt und ich wusste nicht, dass es so ist, denn ich glaubte ich liebte dich. Du hieltest mir deine Waffe an die Brust und ich dachte jetzt würde ich sterben, doch das war ok - denn es würde in deinen Armen passieren. Du warst überall und ja, du kanntest meine Ängste. Ich versuchte mich zu verstecken, doch du legtest jede Strecke zurück: 1500 Kilometer die längste! 'Ich wär ein Narr, wenn ich es nicht versuche', sagtest du ins Telefon und ich konnte deine Hände spüren, wie sie mich fassen. Ich wusste, um von dir los zu kommen, muss ich diese Welt verlassen. 'Ich liebe dich doch über alles', sagtest du immer wieder. Und ich wusste, egal wie wir es drehen und wenden, es wird niemals ganz enden. Ich liebte dich. Vom Anfang bis zum Ende. Doch das Ende, das war ich. Du hast mir den Kopf verdreht, mich auf Händen getragen, dann hast du mich kaputt gemacht und mit den gleichen Händen geschlagen. Du redest mir ein, nie gut genug zu sein. In deinen Augen war ich die Perfektion der Imperfektion und du warst mein Held, fragtest mich: Wer braucht dich denn schon? Und noch heute träume ich von dir, ich sehe dein Gesicht. Und die wahre Liebe kenne ich doch eigentlich gar nicht. Und ich habe Angst mich zu binden, trotzdem auch Angst nie wieder jemanden zu finden. Du hattest mein Herz in der Hand und jetzt bist du weg und ich warte gebannt. Das alles kann doch nicht das Ende sein und wenn es das ist, dann lohnt es sich doch für rein gar nichts. Ich bin voller Zweifel, Trauer und Wut und dennoch weiß ich jetzt: Nicht ich, sondern DU warst nicht gut. Jetzt bin ich erwachsen, würde das Mädchen von damals so gerne umarmen, ihr sagen, dass sie nach einem langen Weg die Sonne findet. Dass sie nicht allein ist und sich an wundervolle Freunde bindet. Und ich bete, dass ich irgendwann wieder vertrauen kann und ja, vielleicht kommt eines Tages genau der richtige Mann. Doch ich werde ihm keine Chance geben. Denn die eine Chance, die hast du mir so jung genommen und ich wünsch mir so oft, du wärst nie in mein Leben gekommen. |
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#2 |
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... die Überarbeitung tat diesem Text gut, wesentlich besser lesbar.
Thema für mich immer wieder schwer, da die Begrifflichkeiten Liebe, unfair, etc. zumeist sehr subjektiv genutzt werden. Hier fühlt sich das LI von einer frühen Liebe missbraucht und scheint Angst zu haben, auf Grund dieser vergangenen Vorfälle nicht mehr bindungsfähig zu sein. Jeder Mensch reagiert, fühlt anders und kommt somit aus solchen Geschichten auch anders raus. Festgehaltene Ängste können unheimlich schwer werden und ziehen einfach runter. Wenn dein LI noch immer darunter leidet, würde ich professionelle Hilfe empfehlen, doch vielleicht war das Aufschreiben dieser Geschichte schon ein Beginn der Aufarbeitung. wünsche schöne Träume dT |
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