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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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23.03.2007, 15:00 | #1 |
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Dorf
Dorf
Wo alles penibel parzelliert ist. Das Grün der Gärten, das Grau der Gehirne, die letzte Ruhe. Wo Münzen im Brunnen Hoffnungslosigkeit widerspiegeln und monotones Plätschern Geschichten schreibt. Wo Stille sich wie ein blankes Tuch über den Dorfplatz spannt und Turmuhr viermal stündlich Langeweile schlägt. Wo in verrauchten Gaststuben Stammtischgerichte tagen und Luft mittags den Braten riecht. Wo abends nach Neun Verzweiflung durch einsame Straßen geht und Wildnis gleich hinterm durchgestrichenen Ortsnamen beginnt. Wo ich unvergessliche Kindheitssommer bei meinen Großeltern verlebte. |
23.03.2007, 15:41 | #2 |
stilistisch nicht schlecht, aber der text verbreitet mir eine zu einseitige betrachtung.
meine gr0ßeltern zum beispiel lebten auf dem dorf und für uns kinder war es immer ein traum dort zu sein, gerade wegen der weitläufugkeit und den menschen, wo jeder jeden kannte und so. nach deiner meinung hört es sich an, als müssten dörfer vernichtet werden, weil sie keine positive ausstrahlung haben. schade, dass du die wrklich gut gewählten worte nicht auch mit einer kleinen nuance des glücks, der zufriedenheit und der freude besetzen konntest. michael |
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23.03.2007, 16:07 | #3 |
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Moin Albatros,
je öfter ich deinen Text lese desto mehr Orte wie der von dir beschriebene fallen mir ein. Zwar habe ich auch das Bild von Dörfern vor Augen, wie Michael es beschreibt, aber diese scheinen mir weiter weg, nicht so präsent wie die deinen. Sprachlich finde ich den Text sehr gelungen, mindestens ebenso wie den Inhalt. Hat mich gefreut ihn zu lesen. LG stundenglas |
23.03.2007, 16:32 | #4 |
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Hallo Ihr Beiden,
@ Michael (Brachial-Poet)
ich habe eine Betrachtungsweise wiedergegeben, wie sie ein flüchtiger Betrachter sieht, etwa der auf der Durchreise ist oder für den dieser Lebensort gefängnishaft wirkt. Auch ich habe wie du schöne Kindheitssommer bei meinen Großeltern in Aalen (Schwäbische Alb) verlebt. Aber in diesem Fall ging es mir um die andere Sicht der Dinge. Auch in deinen Gedichten lese ich sehr oft nur die eine Seite. Also, ich bin absolut kein Dorfhasser. @ Stundenglas Es kommt wie oben gesagt, auf das Alter und die persönliche Lage oder Sicht der Dinge an. Es ging mir in keinster Weise darum, die Lebensgemeinschaft im Dorf oder dieses an sich zu verdammen, im Gegenteil. Freut mich, dass es dir gefiel. Euch beiden liebe Grüße und ebensolchen Dank. Albatros |
23.03.2007, 16:33 | #5 |
ich dachte auch nicht das du ein dorfhasser bist.
deine erläuterungen haben es verständlicher gemacht. ich übrigens bediene doch nicht immer nur eine seite! siehe mal:Ich häute dich |
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24.03.2007, 12:08 | #6 |
Ich lese einfach gerne von dir geschriebene Zeilen. Mir gefällt auch dieses Gedicht von dir und ich habe mich daran erfreut.
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25.03.2007, 16:23 | #7 |
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Liebe quillathe,
du lebst, so meine ich mich recht zu erinnern, in Oldenburg oder seiner Nähe. Von dem her weiß ich nicht, ob dein Wohnort städtisch oder ländlich geprägt ist. Aber für solche, die irgendwo weit draußen in der Etappe wohnen und nicht sehr mobil sind, kann so ein Dorf mit seiner gewachsenen Gemeinschaft manchmal ziemlich gefängnishaft wirken. Ich danke dir wie immer und freue mich, dass es dir gefallen konnte.
Lieben Gruß von Albatros |
28.03.2007, 12:37 | #8 |
RE: Dorf
Hallo Albatros,
unabhängig von einer möglichen inhaltlichen Diskussion, gefällt mir dein Text wegen seiner lyrisch gekonnten Ausführung sehr gut. Die eingebauten Lautwiederholungen (penibel parzelliert etc.) und der besondere Betrachtungswinkel (... Luft mittags Braten riecht etc.) heben das Gedicht wohltuend ab. LG Perry |
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29.03.2007, 14:52 | #9 |
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Hallo Perry,
für dein schönes Lob danke ich dir gerne. Ja, ohne überheblich zu sein, glaube ich, dass dieses Werkchen etwas über meinem Durchschnitt liegt.
Lieben Gruß Albatros |