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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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09.03.2014, 05:45 | #1 |
Appell
Überall sehe ich leere Gesichter,
Keine Henker, nur noch Dichter, Lassen sich von Parolen vernebeln, Lassen sich versohlt maßregeln. Doch einer unter den Schafmassen, der misst sich mit den Klassen, reißt sein Maul auf gegen die Eliten, schießt scharf ohne zu zielen. Niemals in seinem Leben wird er knien, lässt sich nicht von Verführen erziehen, sprengt die Regeln und Gesetze, kommt, sieht und verhindert die Hetze. Doch diesen einen, den gibt es nicht, dafür muss man selber aufstehen, dafür dieses schnelle Gedicht, ich hoffe irgendwer wird es verstehen. |
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09.03.2014, 09:00 | #2 |
Ein guter Appell.
LG g |
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09.03.2014, 11:17 | #3 |
abgemeldet
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Habe verstanden!
An einen politischen Dichter Du singst wie einst Tyrtäus sang, Von Heldenmut beseelet, Doch hast du schlecht dein Publikum Und deine Zeit gewählet. Beifällig horchen sie dir zwar, Und loben schier begeistert: Wie edel dein Gedankenflug, Wie du die Form bemeistert. Sie pflegen auch beim Glase Wein Ein Vivat dir zu bringen, Und manchen Schlachtgesang von dir Lautbrüllend nachzusingen. Der Knecht singt gern ein Freiheitslied Des Abends in der Schenke: Das fördert die Verdauungskraft Und würzet die Getränke ... von Heinrich Heine Video Herman van Veen "Ich weiß ..." > http://www.youtube.com/watch?v=xzX3F6dkSCI < |
09.03.2014, 15:56 | #4 |
mal ne technische Frage:
reicht das voellig aus, wenn nur die sich reimenden Zeilen gleich lang sind? Oder ist das eher ein Stilmittel, das mit Bedacht benutzt werden sollte? @Pedroburla: danke fuer den Link, kannte ich nocht gar nicht :O |
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10.03.2014, 11:34 | #5 | |
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¡Viva la anarquía creativa!
Zitat:
* Mir - als gelernter Reprograf/Grafiker - macht es jedoch manchmal Spaß, auch mit gestalterischen Optionen zu "spielen" > die aber den eigentlichen Text nicht "vergewaltigen" sollten ... Auch wenn man bei einer "Verdichtung" sowas wie eine "rhythmische Geschlossenheit" bzw. "Bindung" haben und auf - durchaus legitime - "Brüche im Sprachfluss" verzichten möchte, kommt es nicht auf die Zeilenlänge, sondern darauf an, wie der "Gleichklang" gesprochen wird; eine gute Möglichkeit, das zu überprüfen, ist das sich_selber_Vorlesen. * * Die "innere Harmonie" einer "Verdichtung" - l'art de la réduction à l'essentiel - entsteht nicht nur mithilfe formaler Strukturierung > sondern vor allem mit dem, was man auch in der Prosa (und anderen Künsten) "Choreografie" nennt, die von einem "inneren Spannungsbogen" getragen wird - der in der Lyrik sogar Fragen unbeantwortet lassen darf, anders als in einem Thriller etwa. Denn in der Lyrik sind es oft die "Breaks", die eine gewisse Nachhaltigkeit bewirken, zu eigenen Assoziationen bzw. gedanklichen und gefühlsmäßigen "Bandschleifen" anregen können, die "Freiräume" brauchen ... Ich mag Herman van Veen; seine Lyrik ist "wahrhaftig", ganz nah am "wirklichen Leben", ohne schwülstigen Kitsch: nüchtern und doch "poetisch" ... Einer meiner Favoriten ist dieses Lied von ihm > http://www.youtube.com/watch?v=vyqD_lwN7JI < open minded das spielen mit den wörtern braucht fühlen wie ein kind - das dankbare erkennen, viel mut und off'nen sinn ... wem bitt'res führt die feder, vermehrt das böse nur - des' worte niemals singen, wie einst dem epikur ... und wo auch ist die quelle, die uns das dichten gibt - es kann nur dem gelingen, der liebt und wird geliebt ... von Pedroburla - dankbar ... Video Andrés Segovia > http://www.youtube.com/watch?v=9xGrjWt1hco < |
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10.03.2014, 11:56 | #6 |
R.I.P.
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Man stelle sich #5 als Artikelchen in der Tageszeitung vor.
Kein Lektor ließe das durchgehen. Sternchen, Pünktchen, Spationierungen, Unterstreichungen, Fremdtexte, Links und andres Unpassendes - lediglich um von der Ärmlichkeit des eigenen Textes abzulenken. Nichtssagendes läßt sich nun einmal nicht aufdonnern, mag man noch so viel Schminke auftragen. Es wendet sich der Gast mit Grausen, bevor er solchen Schmarrn muß schmausen! Er quälte sich zwar durchs Gericht, doch loben - loben kann er nicht! Das bezieht sich nicht auf bipolars Appell!
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12.03.2014, 07:20 | #7 |
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Es gibt ihn schon, aber anders als man ihn sich vorstellt. Appelle haben wir genug gesehen, wobei das Gedicht eigentlich mehr ein Gebet ist.
LG RS |
12.03.2014, 13:00 | #8 |
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Vive l'anarchie créative!
Ja. *
* Es gibt nur wenige virtuelle Foren, in denen solche NICHT von dümmlichen Opportunisten als Projektionsfläche für deren Beschränktheiten missbraucht, oft sogar zu einer von aus Neid entstandenem Hass werden! MEINE Vorbilder sind - diesbez. - Heinrich Heine, Erich Kästner, Kurt Tucholsky und viele andere, die mein Denken und Fühlen schon als Kind beeinflussten. Doch auch diese waren nicht "nur politisch" - sondern vor allem gute Beobachter ihrer (sozialen und natürlichen) Umwelt und Analysten des nur "allzu Menschlichen" > auf das sie humorvoll bis sarkastisch reagierten, manchmal - je nach Stimmung - auch traurig, resignierend. Denn die Dummheit - als Gegenteil souveräner Klugheit verstanden - scheint ein kaum relativierbares Phänomen zu sein; eines ihrer "Gesichter" ist banale Humorlosigkeit ... Und noch eigentlicher ein "Stoßseufzer" ... Der Hund Da streunt ein Hund ganz nah' vorbei, von irgendwas besessen - es fehlt' ihm was, es fehlt' ihm was, doch hatte er's vergessen! Ach ja - so ist's, der Bär ist's wohl, der ist noch nicht gefang' - so streunt er nun, so streunt er nun sein ganzes Leben lang ... von Pedroburla – spöttisch ... Gruß. Pedro Geändert von Ex Pedroburla (12.03.2014 um 17:05 Uhr) |
12.03.2014, 13:22 | #9 | |
R.I.P.
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Zitat:
dem Dichter hier - wie oft - zu doof. So streut er nun, so streut er nun und ist noch nicht mal bang! Sein ganzes Leben lang... |
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12.03.2014, 16:42 | #10 |
also, mein Gedicht sollte eigentlich nur ausdruecken, dass die die Aenderung wollen selber aufstehen sollen, nicht mehr, nicht weniger.
Ein _wenig_ erweitert auch, dass die die meckern, selber es besser machen sollen, anstatt zu meckern. |
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12.03.2014, 17:23 | #11 | |
abgemeldet
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Zitat:
Verstehst du, was ich mit diesem Lied von King Crimson sagen will? In Kürze: Jeder kann nur aus SEINEN Erfahrungen und den daraus entstandenen Gewichtungen heraus agieren und reagieren > und für jene, die sich ihr ganzes Leben in "spießiger Enge" eingerichtet hatten, ist es eben irgendwann zu spät > die Symptome dieser armseligen Realität bzw. Beschränkungen sind Resistenz, Intoleranz, Neid auf das erfüllte Leben anderer, daraus entstehender Hass > auch jenen auf sich selber, der dann auf andere projiziert wird. Und dafür werden sogar virtuelle Foren instrumentalisiert - was besonders penetrant in einem "Lyrik"-Forum ist, in dem die "Kultur des Herzens" dominieren sollte ... Gruß Pedroburla |
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13.03.2014, 00:05 | #12 |
Hey Pedroburla
Ich habe dein Zitat von Heinrich Heine schon verstanden, nur glaube ich, dass ich missverstanden wurde. Ich meine das ganz und garnicht politisch oder wie der Titel es vermuten laesst als Aufforderung, sondern eher, dass 'jeder seines Glueckes Schmieds ist', aber gut, liegt an meiner recht interpretationsfreien Auucksweise. Und sollte ich tatsaechlich mit 'ner Wand reden, auch gut, dann ist mein Frust wenigstens weg |
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13.03.2014, 09:39 | #13 | ||
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Zitat:
Zitat:
Ich wünsche dir eine gute Zeit; bleib' so souverän, wie du zu sein scheinst! Pedro Video William Shakespeare "> http://www.youtube.com/watch?v=N7CmtKwjE5c < |
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13.03.2014, 12:15 | #14 |
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Hier eine Übersetzung von Stefan George:
Sonett 66 Dies alles müd, ruf ich nach Todes Rast: Seh ich Verdienst als Bettelmann geborn Und dürftiges Nichts in Herrlichkeit gefasst Und reinsten Glauben unheilvoll verschworn Und goldne Ehre schändlich missverwandt Und jungfräuliche Tugend roh geschwächt Und das Vollkommne ungerecht verbannt Und Kraft durch lahme Lenkung abgeflächt Und Kunst schwer-zungig vor der Obrigkeit Und Geist vorm Doktor Narrheit ohne Recht Und Einfachheit missnannt Einfältigkeit Und Sklave Gut in Dienst beim Herren Schlecht Dies alles müd, möcht ich gegangen sein, Ließ ich nicht, sterbend, meine Lieb allein ... von William Shakespeare |
13.03.2014, 13:13 | #15 | |
R.I.P.
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Hallo, bipolar -
ich habe ein wenig an Deinem Gedicht radiert (was Dich nicht interessieren muß), um die Interpunktion und die Reime ein wenig zu glätten, ohne den Inhalt verwässern zu wollen. Das kommt aus einem erbosten und ehrlichen Herzen, diese Haltung finde ich gut! Wenn nicht aufrechte Dichter aufstehen - wer dann? Meine Gedichte in dieser Richtung stehen auch hier im Forum. Leider gibt es in jedem Forum Schleimer, die sogar mit vorzüglicher Hochachtung arbeiten. Laß Dich nicht irre machen; stell weiter gute Gedichte ein. Und halte die Pfeile spitz! In diejenigen, die mit Dreck werfen, brauchst Du dich ja nicht einzureihen. Herzlichen Gruß von Thing Zitat:
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13.03.2014, 13:52 | #16 | |
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Zitat:
* Das scheint - mir jedenfalls - etwas "weltfremd", die "Philosophie" der - oft nur scheinbar - "Erfolgreichen" zu sein, die weniger "Glückliche" unter sich zu brauchen meinen. Auch ich brauchte - nach meinen langen Reisen und Auslandsaufenthalten - viele Jahre, bis ich wieder Teil von belastbaren "Szene-Netzwerken" wurde; andere - sogar die meisten - Leute haben weniger gute "Karten", werden immer - mehr oder weniger krass - zum so genannten "Prekariat" gehören. Also jenen Benachteiligten, die man nur allzu gern "ächtet", weil sie ja "Versager" wären > insbes. von der Mittelklasse - die wiederum für ihre existenziellen Ängste "die da unten" verantwortlich macht, die ihnen ja ihren relativen "Wohlstand" neide: ohne zu erkennen, dass sie selber "von denen da oben" ausgebeutet - und in der gesellschaftlichen Pyramide von einer wirklich privilegierten Minderheit als "psychologische und monetäre Pufferzone" instrumentalisiert wird > "Schneeball-System" > Umverteilung des gemeinsam erarbeiteten Vermögens von unten nach oben ... Gruß Pedroburla |
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13.03.2014, 15:56 | #17 |
I clearly speak against a wall.
Np, I still feel better =) |
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13.03.2014, 23:51 | #18 |
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14.03.2014, 00:00 | #19 |
More or less I think we all are.
That is why I truly think that Gefangen - wolfmozart is one of the best texts here. |
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14.03.2014, 00:05 | #20 |
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Best wishes in your "world" ...
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14.03.2014, 00:24 | #21 |
Alles abhaengig von der Perspektive
Ich waere nicht gerne sofort von anderer Leute ergriffen, selbst wenn's 'ne Wunderpille dafuer geben wuerde. Weil manche Leute sind schon milde ausgedrueckt erregt. |
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14.03.2014, 00:30 | #22 |
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Leute gibt's ...
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14.03.2014, 11:55 | #23 |
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14.03.2014, 14:31 | #24 |
Tja, zum Ueberzeugen fehlen dir eindeutig 2 Brueste.
Ich versteh deine Argumente, aber ich verharr auf meiner Eisscholle der Unvernunft. Nichts fuer Ungut! |
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14.03.2014, 14:42 | #25 |
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14.03.2014, 14:58 | #26 |
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Stimmt - deine "Mama" bin ich nicht!
Nöö! Nichts dagegen - es ist DEIN "Kosmos" ...* * In deinem Alter war ich übrigens das erste Mal (als Globetrotter und Hippie) in Afghanistan, vorher Decksmann bei der Hochseefischerei im Nordatlantik ... |
14.03.2014, 17:48 | #27 | |||
Ich meine eher, dass du mit Versen und Links keine Sturkoepfe erreichen kannst. Sollte das nicht dein Ziel sein, auch ok. Frage mich dann nur, was du eigentlich willst. Vernunftbegabte kommen auch ohne deine Tips gedanklich weiter.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
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14.03.2014, 18:23 | #28 | |
abgemeldet
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Zitat:
* Die hättest aber recht, wenn du davon ausgehen würdest, dass eine Mehrzahl der Menschen resistent, also lernunfähig wäre > Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit - aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher ..." PS: ICH brauche niemandem mehr was zu beweisen - das dürfte wohl mehr bei dir "altersspezifische" Motivation sein. Doch vielleicht liest du irgendwann meinen Roman "Imagine - ...", in dem ich auch über die "Reise" durch mein bisheriges Leben erzähle; er wird - mit großer Wahrscheinlichkeit - ab Herbst im Buchhandel sein ... |
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14.03.2014, 19:05 | #29 |
Kluegerer gibt nach.
You won the internet! |
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14.03.2014, 19:43 | #30 |
abgemeldet
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Du wirst noch viele "Niederlagen" erleben - mach das Beste draus, und sie werden deine "Siege" sein!
Happiness is find out, that you're not so dim - after all ... A propos: Palabra y piedra sueltan, no tienen vuelta ...* * sinngem. aus dem Spanischen: Worte und Steine, sind sie geworfen, kehren nie zurück! |
14.03.2014, 21:13 | #31 |
Eins konnte ich mit meinen 25 Jahren doch noch lernen, naemlich dass Niederlagen mehr beibringen als Siege.
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14.03.2014, 21:50 | #32 |
abgemeldet
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Well done! *
* Jetzt kommt es nur noch darauf an, etwas bescheidener und realistischer in der Selbsteinschätzung zu werden. Denn was du hier bringst, ist anmaßend - und belegt, dass du offensichtlich Probleme damit hast, die Kompetenz und Autorität anderer zu respektieren! Inwieweit das - womöglich - mit dem Verhältnis zu deinem Vater (?) zu tun hat, kann man nur vermuten, und selbstverständlich brauchst du dich diesbez. hier nicht zu outen > nicht zuletzt darum, weil auch ich - wegen meiner vielen und langen Reisen - nicht immer ein "guter Vater" und Familienmensch war. Heute bin ich für meine beiden in Spanien lebenden Kinder ein sehr guter Freund: der sich freut, wenn sie mit ihren altersspezifischen Problemen zu mir kommen - und immer für sie da ist ... Hier ein Video, das "meine" Familie zeigt, mit welchen Menschen ICH mich wirklich wohlfühle > http://www.youtube.com/watch?v=zYdz5gr54ug < * * Der da manchmal falsch klatscht, bin ich ... Saludos! Pedroburla |
14.03.2014, 22:02 | #33 |
R.I.P.
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