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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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18.01.2013, 10:00 | #1 |
Der Fremde
Der Fremde
Du willst uns belehren? Fragen sie, ich sage: Quatsch, ich weiß doch, dass ihr unbelehrbar seid. Willst Du uns bekehren? Murren sie, ich seufze: Quatsch, macht, was ihr wollt, es frommt zu eurem eignen Leid. Bist nicht besser als der Rest der Welt! So tönen sie, ich lache: Nein, doch weiß ich, dass ihr schlechter seid. Fühlst dich ausersehen und erwählt! So spotten sie, ich seufze: Kann schon sein, doch preist euch glücklich, dass davon verschont ihr seid. Willst du sein wie wir? So locken sie, ich frage: Nie, wollt ihr denn sein wie ich? Sage uns, was willst du hier, sonst scher dich fort, so fordern sie, ach Leute, flüstre müde ich, ihr dauert mich. |
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18.01.2013, 10:25 | #2 |
abgemeldet
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Hallo Desperado,
ich lese sehr gerne Deine Werke, weise und sehr tiefsinnige Gedanken. Man merkt sofort das Du mit dem Buch der Bücher sehr gut vertraut bist!!! Als ich dieses Gedicht las, dachte ich an eins von meinen Gedichten (habe das grade extra rausgesucht) Ich glaube uns ging der gleiche Gedanke im Kopf rum … oder mein Gedicht folgt dem Deinem, als Folge des Unvermeidlichen … Vielen Dank ! Wünsche einen schönen Tag! herzliche Grüße Tanja Der Himmel weint. Die kleinen Tropfen fallen, sie fallen tief ins Herz und bleiben dort. Ein finstrer Ort, fern warmer Sonnenstrahlen … Ein Ruf nach Hilfe … Liebe über Bord! Sie ringt aus letzten Kräften, will heraus … -Oh Mensch, wo willst du hin, du gehst zugrunde! Dir wird genommen all dein Gut, dein Haus, was bleibt, ist eine klaffend faule Wunde. Die Massen ziehen einfach still vorbei. Getrieben durch die blinde, kalte Starre. Kein Mitgefühl, sie spotten nebenbei: -wer braucht dich schon, du sollst zur Hölle fahren! Ein Schauer zieht mit aufgesperrtem Mund … Der Blitz und Donner reißen auf den Himmel. - Gib mir die Hand, erfüllt ist unser Bund! Die Liebe wird entrissen dem Gewimmel. "Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein Weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit." Offb. 19,11 |
18.01.2013, 11:37 | #3 |
Hallo, Desperado, hallo, Tanja,
mir ist heut nicht nach langen Kommentaren, deshalb nur: beide Gedichte hab ich sehr gerne gelesen. Kann viel damit anfangen. Werd sie noch öfter lesen. Danke, herzliche Grüße, simba |
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18.01.2013, 12:23 | #4 |
Ganz vielen, lieben, herzlichen Dank für Dein Gedicht, Tanja!
Es gefällt mir ganz ausgezeichnet, ich kenne diese Erfahrung, allein mir fehlen die Worte... die Du auf einzigartige Weise gefunden hast. Wissenden Gruß Desperado Freut mich, simbaladung! |
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18.01.2013, 12:59 | #5 |
Gast
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Re: Der Fremde
Lieber Desperado,
eine kleine Ergänzung zu den schönen Gedichten: Der fast vergessene, jüdische Soziologe Georg Simmel hat in seinem berühmten "Exkurs über den Fremden" geschrieben: "Der Fremde ist jener, der heute kommt und morgen bleibt." Deshalb sind und bleiben Fremde und Migranten Tatsachen, die man gerne annehmen sollte. Im Alten Testament gehörte das Gastrecht gegenüber Fremden zu den heiligen Rechten, die man unbedingt zu erfüllen hatte. Wie weit sind wir heute oftmals davon entfernt... Herzliche Grüße R. R. Karg |
18.01.2013, 18:12 | #6 |
18.01.2013, 18:45 | #7 |
Gefällt mir sehr gut :-)
besonders der Dialog Charakter. Ich finde auch, du schreibst sehr anschaulich. Man kann fast "Mimik und Gestik" des Lyrischen-Ichs vorstellen, also hoffentlich weißt du wie ich das mein. Ich finde das wunderschön wenn man mit Sprache "Bilder malt" und das hast du geschafft :-) |
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19.01.2013, 09:10 | #8 |
Hallo niemehr,
das freut mich aber jetzt wirklich, dass meine Worte bildhaft werden können für Dich, was freilich auch und vor allem mit Deiner Imagination zu tun hat. Dichtkunst, Erzählkunst, Literatur, Malerei, bildende Kunst, Musik, Filmkunst... für mich hängt das alles eng zusammen und ist Ausdruck ein und derselben menschlichen Begabung. Erst durch die Betrachtung, das Lesen, Zuhören, Anschauen etc. aber wird diese Form menschlicher Ausdrucksfähigkeit zu Kommunikation und Austausch, es ist ein stetes Geben und Nehmen, und nicht selten gibt der "Empfänger" dem "Sender" genau soviel wenn nicht sogar mehr zurück, als dieser dachte geben zu können. Wohl der wichtigste Grund, weshalb es Foren wie Poetry gibt. Dankbaren Gruß Desperado |
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