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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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16.01.2022, 02:18 | #1 |
Forumsleitung
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Leben in seiner Zeit
Die Menschheit kann mich kreuzweis lecken!
Arsch oder Ärmel, wie’s beliebt, nach mir kann der Planet verrecken: Ich frag nicht, wer die Welt versiebt. Es wird wahrscheinlich anders kommen: denn über menschgemachte Not lacht sich die Erde, drehbenommen, bei jedem Sonnenzyklus tot. Sie ist mir Heimat, gibt mir Leben, schützt mich in meinem Hier und Jetzt, Warum denn in die Zukunft streben? Was heute ist, gehört geschätzt. Sie wird noch lang nach mir bestehen. erinnert sich kein Deut an mich,, denn bin ich Teil an dem Vergehen, das neu erblüht, jahr-ewiglich. Ich war ihr keinen Tag willkommen, sie scherte sich um mich kein Stück, ich hab sie in Beschlag genommen, die Frage bleibt: Zu wessen Glück? 16.01.2022 |
18.01.2022, 06:01 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Liebe Ilka-Maria,
so ein herausragendes Gedicht und kein einziger Kommentar? Woran liegt's? Ich glaube die meisten Menschen können das, was man die ungeschminkte Wahrheit nennt nicht vertragen. Sie flüchten sich lieber in grundlosen Optimismus, in die seligmachenden Religionen oder fangen an unsinniges Zeug über die unsterbliche Seele zu faseln. Du gehst einen anderen Weg und beschreibst eine Realität, die auch die meine ist, obwohl ich zugeben muss davor manchmal in Traumwelten und Phantasien zu fliehen. Natürlich lesen sich Gedichte leichter in denen ein Lichtstrahl die Dunkelheit durchbricht und den Menschen zu seinem Glück geleitet. Aber auf dieses Licht zu hoffen ist natürlich nur ein unerfüllt bleibender Traum für die, welche die Realität nicht verkraften. Dein Text hat mir sehr gut gefallen, vor allem die nüchterne emotionslos Darstellung der Realität. Gruss Corazon |
18.01.2022, 09:08 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wer auf Kommentare aus ist, muss über unauslöschbare Liebe, Empathie, Sternengeflimmer, Herzschmerz und zum ewigen Leid verdammte Seelen schreiben. Für derartige psychische Befindlichkeiten anderer Menschen, in denen sich in Wahrheit ein grenzenloser Egoismus widerspiegelt, fühle ich mich jedoch nicht zuständig. Für seinen Gemütszustand ist schließlich jeder selbst verantwortlich. VG und einen schönen Tag, Ilka |
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18.01.2022, 10:26 | #4 | |
Hallo Ilka
Zitat:
Was soll man zu einem Gedicht sagen, das kaum Geheimnisse trägt? Alles ist derart geradlinig und logisch dargestellt, dass jedes weitere Wort kaum neue Erkenntnisse beiträgt. Außer dass es Bestätigung oder ein Kopfnicken finden will. Die meisten, bzw fast alle Texte die ich von dir kenne hinterlassen mich (persönlich) oft mit einem Gefühl von "ja, alles gesagt, was kann ich da noch hinzufügen?". Sowas nenne ich Perfektion im eigenen Glaskasten, hat aber mehr Charakter von Kurzgeschichten in Reimform. Wenig Tiefgang und alles ausgelegt auf eine einzige Conclusio die kaum anfechtbar oder hinterfragbar ist. Idealismus in Reinform. Handwerklich ohne Makel. Kurzum langweilig, wenn auch für den Moment unterhaltend aber nicht resonierend. Das ist aber mein eigenes Empfinden. Ich habe einfach das Gefühl, dass du dich kaum aus deinem bisher erstellten Raster bewegen kannst, oder traust, weil du Angst hast andere mit "vermeintlichem Gefasel" abzuhängen und deine Worte damit anfechtbar werden. In diesem Gedicht ist der Weg am Ende zwar durch eine Fragestellung offen gelassen für eigene Interpretationen, aber der Weg zu dieser offenen Frage, ist in sich sehr geschlossen. Das scheint aber dein Ding zu sein. Nichts gegen deine Texte, sie sind wirklich gut, aber mir persönlich geben sie oft kaum Anreiz ihre Botschaft zu hinterfragen. Vielleicht sind meine Texte auch einfach zu psychedelisch esoterisch und mein Anspruch zu schwurbulös, vermutlich überschätze ich aber auch meine eigenen Texte in der Hinsicht. Man läuft oft Gefahr sich selbst in den eigenen Worten zu verrennen und widerlegbar zu werden und eventuell ist es ja deine eigene Angst oder dein Unwohlsein in Worten unklar zu wirken. Ich persönlich würde liebend gerne einmal einen Text von dir lesen, der verschiedene Metaebenen und eventuell in sich mystisch wirkt, wenn nicht gar Paradox erscheint. Ich glaube du hast in der Richtung viel zu vermitteln. LG Mono |
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18.01.2022, 10:51 | #5 | |
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Zitat:
Außerdem: Logik sind Disziplinen der Philosophie und Mathematik. Das sind Systeme, die mit der Realität nichts zu tun haben. Im wahren Leben ist überhaupt nichts "logisch". Hätte ich logisch schreiben wollen, hätte ich wahrscheinlich einen Syllogismus gewählt. Allein die Tatsache, dass dich mein Gedicht zu einem Kommentar herausgefordert hat, widerlegt deine These. Vielleicht auch nicht - auch dieser Meinung könnte man nämlich widersprechen. Alles eine Sache der Perspektive. Danke für dein Interesse. |
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18.01.2022, 11:57 | #6 | ||||||
Zitat:
Ich habe nie behauptet dass ich alle deine Gedichte kenne, nur die die ich bisher gelesen habe. Ihr Muster ist oft ziemlich identisch, was vollkommen ok ist, aber vermutlich geben sie mir diesbezüglich einfach nichts. Was mir sehr leid tut. Das liegt aber an meinen persönlichen Vorzügen und Ansprüchen die ich an einen Text stelle. Eine weitere Vermutung meinerseits wäre, dass die wenigsten sich trauen zu kritisieren, oder auch nur ansatzweise Negativität zu äußern, aus angst heraus falsch zu liegen sobald man "Lehrerin" hört. Zitat:
Ich wundere mich warum ich vom eigentlichen Text kaum etwas aufgegriffen habe. Vermutlich lag es an eurer vorangehenden Diskussion, warum noch niemand was zum Text geschrieben hat. Ich hätte ein Kartoffelsuppenrezept rezitieren können und es wäre eine widerlegte These meiner Antwort auf den Text gewesen. Zitat:
Ich liebe das Interpretieren nach eigener Auffassung und das zeigen anderer Definitionen oder Interpretationswege. Aber würde ich es hier versuchen, würde man mir sagen, dass ich Unsinn rede, da alles im Text doch ohne umschweife da steht und ich überinterpretiere. Das nenne ich an deinem Text Geradlinigkeit. Das Fehlen von Möglichkeiten. Zitat:
Zitat:
Im eigentlichen ist das schon die Gesamtheit des Textes den ich ausmachen konnte und die Frage wessen Glück das ganze sein wird ist ohne Mensch ohnehin Bedeutungslos, da die Welt nicht in Glück definiert wie Evolution geschieht. Der Text ist gesellschaftskritisch, aber sucht bei sich selbst als lyr.ich keine Schuld, da dieser sich von Anfang an darstellt als Gutmensch um mit dem Finger auf andere zu zeigen. Darum mag ich den Text. Dennoch hinterlässt er mich unbeeindruckt zurück. Ich hoffe du weißt, dass ich nichts innerhalb meiner Kritik an dich persönlich richte. Ich finde es schade, das man das mittlerweile überhaupt erwähnen muss. Gerne gelesen ps: Zitat:
LG Mono |
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18.01.2022, 12:16 | #7 | ||
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Zitat:
Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund dafür, dass solche Gedichte ignoriert werden, nicht weil der Leser sagt "Ja, alles gesagt, alles richtig, was soll ich da noch hinzufügen?". Corazon |
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18.01.2022, 12:32 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich habe in allen Sparten geschrieben, Humor, Liebe, Erotik, Krieg, Natur, Stadt und Land, Tiere, Mythologie, Geschichte, Apokalypse und brennende Scheiterhaufen - fast alles. Nein, meine Gedichte sind nicht alle realistisch, es sind sogar ziemlich absurde Sachen dabei. Nein, die wenigsten sind gesellschaftskritisch. Sie sind weltanschaulich, also aus meiner Perspektive geschrieben. Mit sachlicher Gesellschaftskritik hat das nichts zu tun, das wäre zu komplex und ist deshalb eine Sache der Fachleute. Wer das in der Lyrik versucht, produziert, wie man in diesem Forum oft genug sieht, nur fragwürdige, meist ideologisch eingefärbte Texte. Ich schreibe nicht, um meine Leser zu beeindrucken. Und nein, ich nehme Kritik an meinen Texten nicht persönlich. Ich nähme es nicht einmal krumm, wenn mich jemand persönlich attackieren würde, denn mit den Aggressionen anderer Menschen habe ich nichts zu tun. Niemand kann mich zwingen, sie anzunehmen. Für Psycho-Spielchen bin ich nicht mehr jung genug. Zum Schluss: Ich will weder belehren, noch beeindrucken, und schon gar nicht missionieren oder neue Eindrucke hervorrufen. Deshalb suche ich auch nicht nach Themen, sondern warte, bis sie mir zufliegen, und dann schreibe ich darüber. In diesem Augenblick spielt es für mich keine Rolle, ob es dafür Abnehmer gibt. Wenn ich meine Gedichte in die Öffentlichkeit entlasse, stehen sie zur Verfügung; wer sie nehmen will, nimmt sie - wer nicht, lässt es bleiben. Ich habe jedoch einen Mindestanspruch, nämlich in einer klaren, verständlichen Sprache zu schreiben, die möglichst fehlerfrei in Rechtschreibung, Grammatik und Syntax ist, die Semantik nicht missachtet und sich nicht mit gekünstelten, völlig absurden Metaphern als Kunst vekaufen will. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich von jedem Buch, das die Verlage auf den Markt werfen. |
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18.01.2022, 12:40 | #9 |
Also gehen unsere eigenen Vorlieben und Ansprüche zwar nicht aneinander vorbei, aber kommen hier und da nicht überein, das ist für mich vollkommen in Ordnung.
Es tut mir leid, dass ich so oberflächlich war all deine Werke in eine Schublade zu stecken. Ich kann nur wiederholen, dass ich mich auf jene begrenzt habe, die ich bisher geniessen durfte. Dennoch bin ich der Aufassung, dass sie mit Sicherheit sehr ähnlich sein werden, denn (und das meine ich im äußerst positiven) Stil ist Stil und wenn man daran jemanden erkennt, oder sogar definiert, ist das denke ich eine schöne Feststellung LG Mono |
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18.01.2022, 12:52 | #10 |
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In gewisser Weise ist das so. Es ist ja das Ziel jedes Autors - wie auch jedes bildenden, darstellenden und musizierenden Künstlers -, seine eigene Sprache zu finden.
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18.01.2022, 13:00 | #11 |
Hi,
ich würd mich an der Stelle auch gern mit ein paar kurzen Worten einbringen. Was den Stil von Gedichten angeht, da hat wohl jeder sein persönliches Empfinden, was ihm gefällt, seine Themen, die er gerne liest oder schreibt. Der eine mag einen Text, der andere nicht, das sagt erstmal nicht viel aus. Ich kann mich Mono anschließen, was die Beschreibung deines Stils angeht, Ilka, nicht in der persönlichen Wertung, die klare und zielgerichtete Art zu schreiben hat was. Ich finde mich vielleicht nicht in jedem Text wieder, das liegt aber einfach an den Themen, die sich unterscheiden. Manche empfinde ich aber auch als echte Glanzstücke, die den Nagel auf den Kopf treffen und zwar klar und deutlich. Es hat ein paar Momente gegeben, in denen ich gerne einen Kommentar hinterlassen hätte. Dass ich es nicht getan habe, lag dann aber nicht daran, dass ich micht nicht getraut hätte negative Wotrte zu äußern, sondern dass ich nicht viel mehr gehaltvolles zu sagen hatte, als dass der Text mir gefällt. Da finde ich eine gerechtfertigte Kritik, ein anderer Standpunkt, eine Ergänzung einfach wertvoller. Ich freu mich sehr über jedes nette Wort, aber über Kritik mehr. Selbst eine schlechte bringt mich dazu, ein Gedicht zu überdenken, eine gute ist wirklich hilfreich. Eine Kritik von Ilka kann hart und gnadenlos sein, aber da sollte man mit umkönnen, wer für sich selber schreibt sollte ein hartes Wort aushalten und wer für andere schreibt sollte es bedenken. Die Welt ist hart, Kritik kommt zwangsläufig und wer Kritik am Text zu persönlich nimmt geht unter. Es mag nicht jeder damit umkönnen, ok, aber ich hab Respekt davor und schätze diese Kommentare. Deshalb finde ich ein einfaches gefällt mir aber auch nicht als angemessen^^ Mono, ich bin begeistert von deinen ausführlichen Kommentaren, da steckt Mühe drin, auch davor habe ich Respekt Liebe Grüße |
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18.01.2022, 13:46 | #12 | |||
Zitat:
Darum vertrete ich auch die Ansicht das man erst einmal die basierende Grundsprache verinnerlicht, bevor man versucht sie neu zu definieren. Zur Grundsprache gehören für mich handwerkliche Aspekte. Das ist wie mit deutsch in der Schule lernen, ich kann nicht in der ersten klasse sitzen, kein A schreiben können und von vornherein eine neue Sprache entwickeln nach der sich nun alle anderen zu richten haben, weil ich so kreativ und gefühlvoll bin. Ich kann auch erst aus etwas ausbrechen, wenn ich weiß in welchem Knast ich stecke. Ansonsten Buddel ich mich in ne tiefere Zelle. Und Mecker rum, dass hier unten die Seife öfter droppt als oben wo ich schon war und nicht weiß wie mir geschieht. Fakt: Seine eigene Sprache zu finden ist ein einfacher Ausbruchsprozess aus der Gewohnheit in eine neue Gewohnheit. Zitat:
Ich finde es nur respektvoll wenn ich anstelle von nur "ja gefällt mir" eher schreibe "ja gefällt mir weil..." Da hat sich jemand viel Arbeit gemacht etwas zu entwerfen, das Sinn enthält und spaß beim Lesen macht, aber manchmal ist es schwierig in einem Text der bereits alles gesagt hat, etwas zu sagen, das nicht im Text selber schon vorhanden ist. Zitat:
Wenn ich einen Text von einem "Neuling oder Althasen" lese, gehe ich erstmal vom Worst Case-Scenario aus, nämlich dass der/die weiß was er/sie da tut. Ich zerrupfe und zerpflücke dann oft kleinlichst genau und bemerke dabei Unstimmigkeiten die mir im Verlauf immer mehr Fragen aufwerfen. Das heißt ich gehe eher sehr unvoreingenommen an einen Text heran. Ich erwähne negative wie auch positive Aspekte gleichermaßen und oft stößt das auf Gegenwehr weil ja das "Gefühl" hinter den Worten gar nicht vernommen wurde, während ich manches mal dachte ich war gerade auf nem harten Pilz-Trip oder wurde Geblitz-dingst. Ich denke nicht, dass das jenes Gefühl war wonach verlangt war, aber bevor ich Durchfall bekomme...raus damit. Oft verfalle ich dann in einen eher analytischen Tonfall und rattere Punkte herunter die sich Ausschliesslich aufs Handwerk und Umsetzung beziehen. Weils das ist, was ich mir beigebracht habe. Nicht selten passiert es, das nach einem Kommentar/Kritik von mir, das eigentliche Gedicht und somit mein Beitrag nicht mehr existieren. Was manchmal demotivierend wirkt, da eigentlich gute Absichten dahinter steckten. Wenn Andere die eigene Kritikäußerung in ihrem Ton kritisieren, weiß selbst der ungeübteste wie ein Ton in einem Beitrag zu klingen hat. Aber in den eigenen Texten wird nicht bis selten geduldet wenn man den darin vorhandenen Ton anspricht. |
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18.01.2022, 16:23 | #13 |
Ich glaub das ist einfach ein Reflex den Künstler so haben, da gibt man sich Mühe und versucht und tut, hat etwas zustande gebracht, das man für schön hält, auch wenn man natürlich weiß, dass es lange nicht perfekt ist und dann geht es plötzlich nur um was besser sein könnte und was man so nicht macht.
Ich wollte die ersten Kritiken auch nicht hören, hab sie dann aber Gott sei Dank doch ernst genommen Ich glaub als Schutzreflex ist das halt meist erstmal da, aber helfen tut es nicht, zumindest nicht mehr, als den Autor vor der Realität zu schützen. Ich hab so nach 2 Monaten gemerkt, dass sie mir eigentlich viel geholfen haben und geschaut und fand sie garnicht so böse, wie die Erinnerung behauptet hat^^ Am Ende muss jeder selber wissen, wie er mit sowas umgeht, aber wer nicht zuhört oder alles falsch versteht, bekommt irgendwann keine Tipps mehr. Aber man kann auch schauen, wo man postet, hier geht es nunmal um die Kunst und dass hier dementsprende Maßstäbe gelten, kann man sich schon herleiten, wenn man den richtigen Beitrag öffnet auch sehen. An der Frage scheidet sich vermutlich auch der Künstler vom Pfuscher, Anfangs um Gottes Willen, da soll man sich dann auch abgrenzen, wenn es ersteinmal um die Identitätsfindung innerhalb der Kunst geht und man sonst fürchtet, die paar Steine die stehen gleich fallen zu sehen. Später sollte man schon verstehen, dass eine Kritik eine Hilfe ist. Wenn nur Schwachsinn drin steht, kann man ja drauf pfeifen, irgendwem hab ich mal die Kritik kritisiert weils so zum weinen war, aber ich behaupte mal ein professioneller Kritiker kämpft ohne Bandagen, will man da sagen naja das Gefühl verstehst du nicht, das ist ja wie im Deutschunterricht, wenn die Schüler, die nichtmal verstehen, was genau der Nutzen von Stilmitteln ist, anfangen zu erklären, warum der Lehrer doch garnicht wissen kann, was sie meinen und alles individuell ist^^ Wiegesagt, ich freu mich heute über Kritik und hab lieber ehrliche Worte als duzi du. Wenn ich an einen Text und meinen Standpunkt glaube, kann ich es im Zweifel auch adequat vertreten Mach weiter, ich finde es echt gut |
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18.01.2022, 18:14 | #14 |
Forumsleitung
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Leute, es ist ganz einfach:
Der "Profi" (bewusst in Gänsefüße gesetzt) hört den Kritikern zu, widerspricht zunächst nicht, nimmt sie auf jeden Fall ernst, kann, aber muss ihre Meinung nicht teilen, darf, muss aber nicht seiner Linie treu bleiben, kann die Kritik zu seinem Besseren nutzen (muss er aber nicht), und darf letztendlich hoffen, dass er trotzdem Herzen findet, die ihm zufliegen. Bei den meisten Künstlern, die Erfolg hatten, funktionierte diese Einstellung. Sie stellten nämlich das Handwerk vor Talent und Ideologie, und vor allem hatten sie Lernwillen und Ausdauer. Der "Möchtegern-Profi" (auch bewusst in Gänsefüße gesetzt) glaubt, sich schon beim ersten Text als Geschmeide vor die Säue geworfen zu haben, die eh nix von seiner Kunst verstehen, völlig borniert sind und es nur darauf abgesehen haben, ihn auf den Grill zu legen, bevor sie überhaupt von seiner Existenz Kenntnis hatten. Er weiß, dass er er auf dem Grill landet, aber was soll's ... Schuld daran sind die anderen. Nicht er als Braten hat sich überschätzt, sondern die milliardenfach hergestellten, schnell verglühenden Zündhölzchen, die nicht lange genug aufflammten, um seine Genialität zu erkennen, und die ihn deshalb jetzt über dem Feuer drehen und gleichmäßig mit Öl übergießen... Bitte nicht zu ernst nehmen. Reine Satire. Jeder darf in Poetry grundsätzlich nach seinem Schnabel fabulieren, egal ob Gans, Ente, Reiher, Adler, Uhu, Kolibri oder ... ja, eben: Schnabeltier. |
18.01.2022, 21:51 | #15 |
Alles gut, ich mag Satire und fand deine Beschreibungen ziemlich passend und hab hier noch nicht mitbekommen, dass jemandes Wort einfach unterbunden wurde.
Wenn Mitglieder ne Sperrung provozieren, denk ich mir "selbst Schuld", die Regeln sind klar, und Anstand nicht zu viel verlangt... Den Diskurs empfinde ich als frei |
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Lesezeichen für Leben in seiner Zeit |
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