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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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05.12.2012, 17:24 | #1 |
4 Strophen D. R.
Sooft sie auch zusammen sind,
es klappt nicht mit dem ersten Kind, das Königspaar ist resigniert, bis dann ein Frosch sein Glück probiert. Die Frau gebiert ein Töchterlein, der König lädt zum Festschmaus ein, zwölf Teller nur sind aufgedeckt, für dreizehn Fraun von Intellekt. Da wird drum eine abbestellt, die plötzlich kommt, das Fest vergällt, sich wünscht, Prinzessin tötet sich mit fünfzehn einst durch Spindelstich. Entsetzen lähmt, die letzte Frau, die wünscht zum Glück dagegen schlau, bleibt auch der Stich unwandelbar, statt Tod soll Schlaf sein, hundert Jahr. |
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09.12.2012, 21:53 | #2 |
Dornröschen
Der König kämpft mit Manneskraft seit langem um die Schwangerschaft. Ein Frosch im Bad der Königin verkündet schließlich den Beginn. Ein süßes Mädchen kommt zur Welt, man feiert es, der König zählt zwölf goldne Teller im Regal, doch dreizehn Feen: Qual der Wahl. Die eine, deren Segensspruch verweigert wird, tritt ein mit Fluch. Prinzessin, ruft sie, töte sich mit fünfzehn durch der Spindel Stich. Man ist erschüttert, doch zum Glück pfeift Nummer zwölf den Spruch zurück. Sie schlafe, sagt die letzte Frau, vom Stich an hundert Jahr genau. Der König, blass, befiehlt, im Reich verbrennt mir alle Spindeln gleich. So werden nur mit jedem Jahr die guten Feensprüche wahr. Geburtstag dann, Prinzessin wird jetzt fünfzehn und voll Neugier schwirrt sie ganz allein durchs Schloss, entdeckt im Turm ein Türchen, gut versteckt. Sie dreht am Schlüssel, knarrend springt das Türchen auf, vom Stuhl her winkt ein altes Weib und vor ihm steht ein Spinnrad, das sich munter dreht. Prinzessin tritt zu ihr, probiert nun selbst das Rad. Da triumphiert der alte Spruch, die Spindel sticht, das Kind gähnt, fällt und rührt sich nicht. Die Eltern kehren heim, es kommt auch ihr Gefolge nach und prompt sind alle müde, ungesäumt schäft jeder ein. Das Vieh selbst träumt. Und eine Hecke, dicht und groß und dornenreich, wächst um das Schloss. Durchs Land verbreitet sich die Mär, dass hinter ihr Dornröschen wär. Ein schönes Kind sei es. Und oft kommt drum ein Prinz dorthin und hofft, ich dring hindurch. Noch eh er wirbt, hält ihn die Hecke fest, er stirbt. Doch dann, nach hundert Jahren wagt es noch ein Prinz, den Liebe plagt. Und sieh, die Hecke blüht jetzt fein und öffnet sich und lässt ihn ein. Er steigt nun über Mensch und Tier, die alle schnarchen, findet hier die Tür im Turm auch und dort liegt, Dornröschen, in den Schlaf gewiegt. Unheimlich schön ist sie, er muss sich zu ihr beugen, einen Kuss drückt er ihr auf die Lippen, leicht, da wacht sie auf, der Zauber weicht. Das ganze Schloß ist bald erwacht und auch der Koch und schallend kracht dem Küchenjungen jetzt ans Ohr ein Schlag aus langer Zeit zuvor. Danach beginnt in selber Nacht das Hochzeitsfest mit aller Pracht. Dornröschens Lieb ist wunderbar, gereift im Schlafe hundert Jahr... |
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