Der Flug

[sturmmöwe]

Fliegen unter sieben Sonnen
von Obstgärten zu weitem Strand.
Abheben zum Himmelszelt
- jeder Stern ein Körnchen Sand.

Und dann als wärs nur Stunden her
seit ich dort durch den Regen lief,
fliegt es plötzlich neben mir
das Monster, das so lange schlief.

Zersplittert ist das Farbenmeer,
Absturz in transparente Welt.
Zarte schwarze Lobenlinien,
und das Sternenlicht zerfällt…

[Perry]

scheint wohl einen geschichtlich mystischen Hintergrund zu haben dein Text, denn wo kämen sonst die sieben Sonnen her. Auch das "Lobenlied" klingt einer alten Sprachweise entlehnt. Ansonsten ist der ewige Zweikampf zwischen Licht und Schatten gut zu spüren.
LG
Perry

[sturmmöwe]

Hallo Perry

Vielen Dank für deinen Kommentar!

Zitat von Perry

scheint wohl einen geschichtlich mystischen Hintergrund zu haben dein Text, denn wo kämen sonst die sieben Sonnen her.

Nicht direkt. Sieben ist ja eine spezielle Zahl, sie gilt oft als heilig, bzw als Glückszahl. Und das wollte ich in der ersten Strophe betonen. Ausserdem sind sieben Sonnen logischerweise heller als eine Sonne, und da es in der ersten Strophe um Helligkeit, Licht, Farben geht, fand ich, das passt ganz gut.

Nicht "Lobenlied", sondern "Lobenlinie". Zur Erklärung ein Zitat aus Wikipedia:

Lobenlinien sind bei fossilen Ammonoideen und Nautiloideen die Nähte zwischen der Gehäusewand und den Kammerscheidewänden (Septen). Die Lobenlinie ist bei den fossilen Arten unmittelbar nach Entfernung der Schale an den Steinkernen sichtbar...

Aber das ist eigentlich nicht so wichtig. Wichtig ist, dass Lobenlinien individuell sind und im Lauf des Lebens wachsen. Oder anders: Die Lobenlinie erzählt von der Vergangenheit eines Individuums.

Ja, es geht um den Zweikampf zwischen Licht und Schatten. Aber es geht auch um Träume, um Freiheit, um das Gefühl, dass alles möglich ist. Und um die Vergangenheit, bzw die Realität, die einen dann einholt und hart auf dem Boden der Tatsachen landen lässt.

lg
sturmmöwe