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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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11.05.2020, 11:18 | #1 |
Hier steht mal wieder was (liest doch sowieso keiner)
Ganz ehrlich:
Eigentlich will ich gar nicht wissen, was ich hier schon wieder schreibe! Aber Hauptsache, hier steht mal wieder was... (hört nicht auf zu lesen!) Wozu überhaupt Mühe geben? Liest doch sowieso keiner... (nicht aufhören!) Da habe ich ein größeres Publikum, wenn ich draußen auf der Straße spontan die Hosen runterlasse. (wenn ihr aufhört zu lesen, werde ich aufhören zu existieren!) Wen will ich hier eigentlich unterhalten? Mich? Euch? Oder die Leute, die es sowieso nie lesen werden? sEhT mIcH aN… Mein Name ist *.*. ********** und ich veröffentliche meine Texte - unter dem Pseudonym "klaatu" - in fast so vielen Foren wie ich Leser habe... (bitte hört nicht auf! ich will leben!) Würde einen das bloße Schreiben zum Schriftsteller machen, wäre es auch möglich, sich durch das Herumwerfen von Backwaren in einen Teilchenbeschleuniger zu verwandeln. (ich kann das ende schon sehen - mit jedem wort kommt es näher!) Diese Zeilen sind nicht mal die Bits und Bytes wert, aus denen bestehend sie in digitalen Bücherregalen vor sich hin stauben werden. (ich habe angst vor dem nichts... bleibt bitte bei mir!) |
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11.05.2020, 13:17 | #2 |
In Foren predigen einige Leute ja oftmals die radikale Trennung zwischen Werk und Künstler. Kritik solle allein das Werk fokussieren, und den Schöpfer radikal ausblenden. Ich konnte diese Radikalität noch nie herstellen, weder beim Kritisieren noch beim Genießen eines Werks. Wenn ich ein Werk wahrnehme, wie jetzt beispielsweise die obige Satire, dann durchziehen meine Empfindungen sowohl den Text als auch den Texter. Da ist eine menschliche Gesamtheit. Es gibt da eine Resonanz zwischen Werk und Werker, die wird im Publikum intensiver, wenn der Werker weitere Werke veröffentlicht. Dabei entsteht eine persönliche Serie, die selbst wiederum ein Werk im Gesamten erzeugt. Angesichts all dieser Kontexte bin ich nicht in der Lage, die Persönlichkeit des Serien-Schöpfers radikal von seinem Serienwerk zu trennen. Ein Lebenswerk ist immer eine persönlich-kontextuelle Serie, selbst wenn es nur ein einziges Werk gibt oder gar keins.
Und das bereichert die Wahrnehmung von Werken, meiner Meinung nach. Klar kann man Werke auch bloß auf nackte Sachlichkeiten abklopfen: auf Rechtschreibung, Grammatik und sonstigen Vertragsangelegenheiten. Das ist aber empfindungsleer wie Mathematik. Dass die Trennung von Werk und Autor in der Praxis nicht funktioniert, ist ganz leicht zu erkennen: Freunde derartiger Trennung fordern von den Kritisierten, sie sollen bitte die Kritik nicht persönlich nehmen, denn die (negative) Kritik beträfe nur ihr Werk, nicht sie selbst. Manchmal erteilen die vermeintlichen Trenner aber auch Komplimente; in dem Fall dürfen die Kritisierten die (positive) Kritik gerne persönlich nehmen. Also: Bei negativer Kritik bitte nicht persönlich nehmen, bei positiver Kritik dann schon. Dieser Widerspruch offenbart die Unmöglichkeit dieser Trennung. Die meisten Trenner erkennen diesen Widerspruch leider nicht. |
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11.05.2020, 14:46 | #3 |
Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen und sobald er Details über den Autor kennt (oder zu kennen glaubt), fließt dieses Wissen automatisch in die Textanalyse mit ein. Ich glaube auch nicht, dass man das wirklich trennen kann.
Genauso wenig glaube ich, dass ein Autor sich selbst aus seinem Text heraushalten kann, egal wie sehr er sich bemüht, sich selbst zu kaschieren. Wenn man richtig guckt, kann man ihn immer irgendwo rauslugen sehen. (wie bei "Wo ist Waldo?") Was die Reaktion auf negative Kritik angeht... Das kann man auch hier immer wieder sehen. Die ist von den meisten schlichtweg nicht erwünscht. Egal wie richtig oder gut gemeint sie sein mag. LG k |
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12.05.2020, 13:20 | #4 | ||
Zitat:
ich glaube, hier sitzt du einem Missverständnis auf. Ich setze den Autor nie mit dem LI gleich, auch wenn er Serien-Werke schreibt, die auf den ersten Blick als seine erkennbar sind. Würde ich klatuu mit seinem/seinen LI's gleich setzen, dann müsste ich ihn doch für ein wenig "durchgeknallt" halten tue ich aber nicht, weil ich weiß, dass er nicht die Person in seinem Text ist. Zitat:
Klatuu, nimm das jetzt bitte nicht persönlich..... |
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12.05.2020, 13:33 | #5 |
Ich schrieb von radikaler Trennung, Silbermöwe. Du schreibst von Nicht-Gleichsetzung. Dazwischen ist viel Grau. Natürlich ist die reale Person Klaatu nicht kugelrund. Ich sage nur, dass in seinen Werken seine Ideen stecken. Damit setze ich keine totale Gleichung, sondern lehne eine totale Trennung ab. Ich möchte auf die Wolke zwischen diesen beiden Totalen aufmerksam machen.
Inspiriert zu diesem Kommentar hat mich diese Zeile von Klaatu: (wenn ihr aufhört zu lesen, werde ich aufhören zu existieren!) |
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12.05.2020, 14:10 | #6 | |
Ich sag es mal so: In jedem Werk von mir steckt eine gehörige Portion von mir selbst, aber in keinem Werk steckt alles. So geht es wahrscheinlich den meisten Schreiberlingen.
Zitat:
LG k |
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