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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.08.2009, 12:05 | #1 |
Abschied
Abschied
Wo Herzen sprechen, doch nichts sagen, Weil Angst in ihrer Seele wohnt. Wo kalte Blicke Antwort fragen Und Antwort sprechen sich nicht lohnt. In diesen Tälern wachsen Rosen; Blutig spitz - zum sterben schön, Erdrosseln sie die Hoffnungslosen, Tragen sie in höchste Höh'n. Wo Lungen zu feig' zum Atmen sind, Weil jedes Risiko zu groß. Wo's bitter weint, das Blumenkind Und sich verkriecht - in Mutters Schoss. Wo Köpfe schaffen, doch nichts bewegen, Weil sie sich, aus Angst, selbst zerlegen. Wo Hilfe fehlt in größter Not Bleibt am Ende nur der... |
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14.08.2009, 13:04 | #2 |
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Hallo Faust,
ich bin zwar nicht der Geist der stets verneint, aber hier meine Meinung: Die ersten beiden Strofen finde ich SEHR gelungen. Ich bin keine Reimefreund, aber besonders die zweite Strofe hats mir angetan. Leider geht in der zweiten Hälfte nicht nur den Lungen sondern auch dem Gedicht etwas die Luft aus. "Blumenkind" und "Mutters Schoss" sind im Vergleich zu dem recht starken Bild mit den Rosen ein biserl zu seicht. Auch der gute Rhythmus ersten beiden Strophen gerät in Hälfte zwei in stolpern. Fazit: Insgesamt gut. Mehr Puste für die zweite Hälfte wäre besser. Gruß Bullet |
14.08.2009, 13:32 | #3 | |
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Zitat:
Zu viele Wiederholungen eines Wortes ("wo") geben dem Gedicht einen Leiereffekt. Ich wäre damit sparsamer. Den Rhythmus kann man einhalten, indem man auf die in der gesprochenen Sprache üblichen Füllsel verzichtet (z. B. "schaffend" statt "die schaffen"). Auch einige Änderungen der Interpunktion können hier helfen (auf Gedankenstriche verzichten). Strophe zwei zieht bereits ein Fazit, nämlich daß dort blutspritzende Rosen stehen. Das Fazit gehört eigentlich ans Ende, geht aber hier nicht, weil das eigentliche Ende der Tod ist. Deshalb würde ich die zweite Strophe an den Anfang stellen und dann erklären, warum im Tal solche Rosen wachsen, ungefähr so: In einem Tale wachsen Rosen, Blutig spitz - zum Sterben schön, Erdrosseln sie die Hoffnungslosen, Tragen sie in höchste Höh'n. Dort sprechen Herzen, die nichts sagen, Weil Angst in ihrer Seele wohnt, Wo kalte Blicke Antwort fragen, Und Antwort sprechen sich nicht lohnt, Lungen zu feig' zum Atmen sind, Weil jedes Risiko zu groß, Wo bitter weint das Blumenkind Und sich verkriecht in Mutters Schoß. Wo Köpfe schaffend nichts bewegen, Weil sie aus Angst sich selbst zerlegen, Und Hilfe fehlt in größter Not, Dort bleibt am Ende nur der ... Das sind nur Kleinigkeiten, und es soll auch nur eine Anregung sein. Es gibt sicherlich noch andere Wege, aus deinem schönen Gedicht ein Juwel zu machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich bei meinen Gedichten auch immer wieder Änderungen vornehme. Wenn man darüber länger nachdenkt, kommen einem immer wieder neue Ideen. LG Ilka-M. |
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14.08.2009, 16:57 | #4 |
Also mir gefällt dein Gedicht sehr!!
Es liest sich flüssig, und deine Reime sind gut gewählt. Noch dazu steckt es voller Bilder. Echt gut gemacht! |
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14.08.2009, 22:04 | #5 |
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15.08.2009, 00:32 | #6 |
Wie das kann ich besser?
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15.08.2009, 00:37 | #7 |
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Wenns dir so gefällt, kannst du bestimmt mehr dazu hier einstellen als Allgemeinplätze. Ich finds ja auch nicht so schlecht, aber ein biserl fehlt noch was, oder
Gruß Bullet |
15.08.2009, 10:23 | #8 |
Hallo,
ich danke euch allen sehr für eure Beiträge. Ihr habt, leider, Recht. Der Rhythmus lässt in den letzten beiden Strophen sehr zu wünschen übrig. Seichte Bilder in der zweiten Hälfte sind mir keine aufgefallen. Mir schießen bei einem weinenden Blumenkind sehr viele Bilder durch den Kopf und ich finde es trifft genau den Nagel, den ich auch damit treffen wollte. Und die zweite Strophe steht auch an der richtigen Stelle. - Ich habe es mir jetzt gerade noch ein paar mal durchgelesen. Es muss genau so sein! Genau so wie es da steht, vom Rhythmus abgesehen, bringt es perfekt die Situation zu Papier, die damit gemeint ist. Es ist auch wirklich ein Blumenkind und dessen Mutter. Die zweite Strophe kann auch nicht am Anfang stehen, sonst macht das alles keinen Sinn mehr. Ich muss mich tausendmal bei euch bedanken! Ich habe jetzt eine komplett neue Interpretationsweise entdeckt, die mir sehr gut gefällt! Ich bin ganz begeistert. Das hat meinen Tag gerettet. MfG, Faust |
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15.08.2009, 11:17 | #9 |
Forumsleitung
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Faust, du hast es erfaßt, jeder Kommentar und jede Fremdinterpretation läuft Gefahr, sich im Technischen zu verlieren. Nur du als Autor kennst die wahren Bilder, die hinter den Metaphern deines Gedichtes stehen. Ich finde es auch viel besser, daß man nach einiger Zeit sich selbst noch einmal damit auseinandersetzt und, wenn nötig, seine eigene Überarbeitung macht.
Aber natürlich zeigt die starke Resonanz auch, daß dein Gedicht Wirkung ausübt. LG Ilka-M. |
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