Nun gib mir diese Pille!

[nebelnomade]

Ich liege hier, sehe das Licht,
Doch fest gebunden bin ich,
Durch das Bett, das Träume bricht,
Ich ziehe den nächsten Strich,
Die einst kalkweiße Wand,
Da spielte ich mit den Nachbarn,
Wer den weißen Fleck fand,
Die dann immer nur kurz da warn.

Ich sterbe doch sowieso,
Warum tötet ihr mich?
Missachtet den Status quo,
Dabei wollt ihr, dass ich lebe.
Ihr versteht nicht, ihr tötet mich!
Mich freilich dem Hier zu entsagen,
Ist die einzige Möglichkeit,
Mich friedlich ins Dort zu tragen.

Dieser Krebs hat mich dahingerafft,
Nun gib mir diese Pille,
Zu enden, was mich zunichtemacht
Das ist mein letzter Wille.

[Eisenvorhang]

Dafür, dass du erst 16 bist, nebelnomade, sind die Zeilen überhaupt nicht schlecht.
In Strophe eins und zwei aber kräuselt sich etwas der Faden von Handlungsunfähigkeit ausgehend in die Anklage und in Strophe drei krebst sich der Krebs so durch die Zeilen.

So eine Pille hätte ich manchmal aber auch gern. Im Leben hält sich ja alles in Waage, nur die Geburt und der Tod nicht.
Du wirst unfreiwillig geboren, also sollte jeder auch freiwillig gehen dürfen und das genauso wie die Geburt, nämlich schmerzfrei. Man war halt einfach da und dann ist man halt einfach weg.

Du könntest in Strophe eins überlegen diese erzwungenen Reime zu streichen, also nicht anzustreichen mit Farbe, ok, das auch, aber sie entweder zu entfernen oder umzustellen.

Ansonsten: Dran bleiben!

[nebelnomade]

Danke für das Feedback , ja, die erste Strophe kam mir auch sehr erzwungen vor.