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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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31.05.2007, 10:46 | #1 |
Gespräch mit der Lampe über der Spüle
Ich vermisse ihn fürchterlich, schluchzte sie
Und schrubbte die triefende Pfanne, Wie mach ich nur weiter, ja sag mir halt wie! Als nächstes die Kaffeekanne. Er merkt schon noch, was er an mir mal hatte! Sie wischte sich Schaum aus dem Auge, Dann wischte sie schäumend die Arbeitsplatte Mit Zitronenduft-Seifenlauge. Ich brauch ihn auch gar nicht mehr, heulte sie, Tränen ins Geschirrhandtuch fließend. Er will ja auch lieber ein Miststück wie die! Erstickt in den Mülleimer nießend. Dann nahm sie zwei Gläser ganz sanft zur Hand, Verstaute leis schniefend das eine, Polierte das zweite und warfs an die Wand - Überhaupt bin ich gerne alleine! |
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31.05.2007, 13:20 | #2 |
RE: Gespräch mit der Lampe über der Spüle
Hallo,
das gefällt mir gut, hat so,ne richtige Pointe. Meine 1.Reaktion war einfach nur Lachen... Liebe Grüße Jeanny |
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31.05.2007, 13:31 | #3 |
Hallo,
Da kann ich mich Jeanny nur anschließen, wirklich gelungen... Hat mir wirklich Spaß gemacht zu lesen... Gruß, Knox |
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31.05.2007, 13:39 | #4 |
Ich muss auch zugeben dass es sehr gut gelungen ist, vor allem die banale Alltäglichkeit in die du das Thema eingebettet hast.
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31.05.2007, 14:27 | #5 |
Klasse
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31.05.2007, 15:14 | #6 |
Freut mich, dass ihr es so lustig findet. Als ich gestern beim Spülen in den Mülleimer genießt habe, war ich eigentlich eher in einer "Hach-ich-bin-ja-so-absolut-zum-Heulen-aufgelegt - Stimmung"... :-) Aber ich gebe zu, dass die Situation einer gewissen Komik nicht entbehrt.
Gruß, Eisblau |
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31.05.2007, 15:22 | #7 |
ganz ehrlich, ich find den text auch wirklich gut und ich habe auch gelacht...das ist wahre tragikomik...
da das lachen und das weinen oft sehr knapp zusammenliegt, kann man es nicht besser schildern. supertext. lg epona. |
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31.05.2007, 16:27 | #8 |
Kuckuck,
ich hab mich auch amüsiert, leichte Kost, aber mit nettem Schmunzeleffekt und technisch gut gemacht Nur das zweimalige schäumen in S2 würde ich noch ausbügeln. Grüße Andi |
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31.05.2007, 17:54 | #9 |
Lieber Andi,
Erstens ist das zweimalige Schäumen absichtlich gesetzt. Zweitens will ich mich herzlich für die "leichte Kost" bedanken. Finde es immer wieder schön, wie Gedichte, die zufällig Strophenform, durchgängiges Reimschema, ein bißchen Humor und keine selbsterfundenen Wörter - im Pseudo-Rilke bzw. Celan-Stil - als Fastfood abgetan werden. Sicher, "echte Lyrik" muß man 37mal lesen müssen, um eine Ahnung vom Thema zu bekommen ;-) Vielleicht versuche ich mich mal an so etwas, um diesem Anspruch zu genügen. Eisblau -Schund-Dichter- |
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31.05.2007, 18:08 | #10 |
Sach mal, gehts Dir sonst noch gut?
Tiefe philosophische Gespräche kann ich im Spülwasser leider nicht entdecken, daher ist es für mich leichte Kost, auch da es leicht daherkommt und ohne Umschweife zu verstehen ist, locker wirkt und das obwohl es reimgetragen und technisch streng gehalten ist. Was ist daran jetzt so schlimm, dass man gleich im Antwortkommentar gegen alles wettern muss, obwohl mit keinem Wort an der Form und der Machart kritisiert wurde. Meine Güte. Dass ein zweimaliges 'Schäumen' bei einem sonst durchdachten Text geplant ist, ist mir klar, dennoch erfüllt es seinen Zweck für mich nicht. sonst ist der Text pfiffig und gerade bei traditionellen Stücken lobe ich selten, weil mir genau das Leichte fehlt. Nimm mal das Hormonpflaster wieder ab. Da lobt man mal was und der Gegenüber hat gleich den Hals quer stehen *kopfschüttel* Grüße Andi / Fachidiot |
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31.05.2007, 18:40 | #11 |
Liebe Stulle,
Hiermit gebe ich zu, dass ich zu weit gegangen bin. Ich möchte auch gar nicht behaupten, dieses Gedicht sei anspruchsvoll; es steht ja nicht umsonst unter "Fein und bunt garniert". Was mich ärgert, ist auch gar nicht dein Kommentar am Gedicht selbst. Sondern eher die weitverbreitete Meinung darüber, was echte Lyrik eigentlich ausmacht. Aber das gehört nicht hierher und ich hab mich wohl hinreißen lassen. Vielleicht liegt es daran, dass hier im Forum ein Schwerpunkt auf - wie nenn ich das jetzt... - eher abstrakter Lyrik liegt. Aber wie gesagt, das gehört nicht hierher. Bitte nicht beleidigt sein . Und sag mir bitte, inwiefern das "zweifache Schäumen" den Zweck verfehlt. Wirkt es zu gewollt? Gruß, Eisblau |
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31.05.2007, 19:54 | #12 |
Neee, welches Recht hätte ich, beleidigt zu sein. Wenn wir jetzt im Klaren sind, ist alles bestens.
Ich kann auch nachvollziehen und zugeben, dass das 'leichte Kost' befremdlich geklungen haben muss und man es leicht in den falschen Hals bekommt, wenn man - das geht mir bei freien Texten ähnlich - ständig in der Erklärungshaltung und lyr. Beweispflicht bezüglich seiner Texte steht. Ich sehe das 'schäumen' an dieser Stelle als Übertrag (Auge - Handlung[sebene]) und sicher als Betonung. An sich fein gedacht, statthaft auch, nur hat es der Text m. E. nicht nötig, diesen Teil zu betonen, weil es sich selbst erklärt. Zwar ist das Wortspiel, also die Zweideutigkeit auch nett, aber es wirkt auf mich eher als zu dick aufgetragen. Ich mag Wortwiederholungen selten. Man kann sicher darüber streiten, ob oder ob nun nicht zweimal geschäumt wird. Ein nächster mag genau diese Stelle. Also halt es, wie Du zufriedener bist. Grüße Andi |
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