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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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10.09.2023, 16:19 | #1 |
Abschiedswort eines Untoten
Abschiedswort eines Untoten
Gestern, fürwahr, bin ich endlich gestorben, entkleidet der Würde, die auch mir zugeschrieben. Ich glaubte, wenn einmal die Stunde gekommen zu wagen den Schritt in die Ewigkeit, es sei mir beschieden, es selbst zu bestimmen und selbst zu bewirken mein Tun und mein Handeln. Geglaubt und gefehlt. * Vertreter des Volkes, Lemuren und Schatten, ihr blickt mit Bedenken auf Missbrauch und Trug. Wenn euer Gesetz denn so voll ist von Zweifel, dann glaube ich dennoch, die Absicht sei edel. Doch dann gebt auch Antwort auf drängende Fragen und antwortet redlich nach bestem Gefühl: Warum müssen ich und auch sonst viele andre vor Züge uns werfen, von Brücken uns stürzen und sonstwie verstümmeln? Wo bleibt da die Würde? * Man nahm mir die Würde und gab mir die Leiden und sagte mir, dies sei der Mehrheit Beschluss, und sagte mir, Gott werde mir schon vergelten, was ich dann zum Ende ertragen wohl müsse. Mir bleibt nur der Fluch. * Verflucht sollt ihr sein, ihr geschminkten Gesichter, die einst ich ermächtigte, mich zu vertreten. Bepinselte Lippen, Moral zu verkünden und Ethik zu prägen mit rührender Stimme und leerem Blick. Ich fluche euch dreimal, ihr Menschenverbesserer und wünsche euch, wenn eure Stunde euch schlägt, im Hadern und Leiden und Abschiednehmen, dass ihr dann so endet wie gestern auch ich. |
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16.09.2023, 12:32 | #2 |
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Hab's zweimal gelesen, ist aber für meinen Geschmack zu sublim und kryptisch. Keine Ahnung, wer hier weswegen angeklagt wird. Mit derart pathetischen Texten habe ich ohnehin Schwierigkeiten, offensichtlich fehlt mir dafür der Nerv.
LG Ilka |
16.09.2023, 16:57 | #3 |
Ja, Ilka, wenn niemand es versteht, dann liegt es an mir.
Ich wollte meinen Verdruss über die auch in diesem Jahr ergebnislos geführte Debatte im Bundestag zur Sterbehilfe Ausdruck geben. Ich möchte, dass das Schweizer Modell auch bei uns durchgeführt wird, und die Anklage richtet sich an die Abgeordneten aller Parteien im Bundestag, die sich mit heuchlerischen Reden um Entscheidungen drücken. Das breite Politikversagen, das sich auch in anderen Bereichen wie Schulbildung oder Verteidigung zeigt, ist der eigentliche Gegenstand meines Versuchs. Die Sorge um einen Missbrauch halte ich für edel, aber die Schweiz zeigt, dass bei einem guten Gesetz keine legale Tötungsindustrie entsteht. Ich habe anderseits Hemmungen, Begriffe der Tagespolitik wie Bundestag, Abgeordnete oder Gesetzesvorlagen in die Lyrik einzubringen, weil ich meine, dass die freie Lyrik nach einer „überhöhten“ Sprache verlangt. Ich erwarte ohnehin nichts mehr von deutschen Politikern und ich hatte bei „geschminkten Gesichtern“, „bemalten Lippen“ und „leerem Blick“ stets die Vorsitzende des Ethikrats, Prof. Alena Buyx, vor Augen. Ich wollte mit Daktylen auch ein etwas gehobenes Sprachniveau erreichen, um nicht mit formatierten Zeilen simple Prosa zu produzieren. Schade, aber irgendwie gelingt mir das nicht. Und wenn der Autor es nicht fertigbringt, in dieser Weise ein verständliches Gedicht zustande zu bringen, sollte er es sein lassen. Erhard |
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16.09.2023, 20:45 | #4 | ||
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Zitat:
Der Fehler könnte in der Wahl einiger Begriffe liegen, die an das Reich der Zombie-Filme oder des Psychoterrors denken lassen. Ich war jedenfalls stark auf dem Trip, mir einen drangsalierten Menschen vorzustellen, der in den Suizid getrieben wird. Zitat:
Aber was soll man von Politikern erwarten, die wie Katrin Göring-Eckardt auf die Frage, wie sie die Menschen von ihren Ansichten überzeugen will, zur Antwort gibt: "Man muss mit ihnen wie mit Erwachsenen reden." Oder eine Nancy Faeser, die von der "verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" spricht, wenn es um das Recht der Bundesbürger auf Protest geht. Ihrer Meinung nach muss man sich nämlich nicht in der Öffentlichkeit versammeln, um seine Meinung kundzutun. Jawohl, das geht auch auf dem Balkon oder noch besser auf der Couch vor dem Fernsehgerät oder beim Schminken im Badezimmer. Von unserem Bundeskanzler bis hin zu seinen Ministern und Ministerinnen strotzt diese "politische Klasse" vor Arroganz. Erhard, du rennst bei mir offene Türen ein. Was die Sterbehilfe angeht, wäre aber das Thema mit der Legitimierung (in Zuammenhang mit den Hürden, die zu nehmen sind, bis ihr stattgegeben wird) nicht zu Ende: Man muss sie sich leisten können. Die Bestattungskosten sind schon dermaßen gestiegen, dass viele Leute sie ohne einen Kredit oder staatliche Hilfe nicht aufbringen können. Die Kosten für Sterbehilfe würden noch einige Tausender obendrauf legen. Meine Mutter ist 93 Jahre alt, und ich halte schon jetzt einen fünfstelligen Betrag vor, um sie eines Tages würdig beerdigen lassen zu können (per angeblich günstigeren Feuerbestattung). In einem Grab, das bereits existiert, also teilweise bereits bezahlt ist! (Wen die Kosten interessieren: Vor fast zwanzig Jahren über 6.000 Euro.) So, das ist jetzt ein langer Kommentar geworden, und deshalb höre ich an dieser Stelle auf. |
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16.09.2023, 22:35 | #5 |
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Ist das Bestatten so teuer?
Als mein Bruder 93 verstarb, konnte sich das meine Familie noch leisten. Und sie waren einfache Arbeiter. Mittlerweile aber glaube ich, so wie es scheint, dass man zusätzlich in ETFs investieren muss und besser die Berkshire Hathaway noch vor Warrans Ableben in den Markt schießt, damit man sich das krüppelige Fichtenholz für die stille und feuchte Erde überhaupt noch leisten kann. Das Gute ist, wenn der Schnitter vor der Bude steht, kümmern mich nicht mal mehr die Würmer. Nach mir die Sintflut… |
16.09.2023, 23:43 | #6 | |
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Zitat:
Früher sprach man vom Totengräber. Heute ist Bestatter ein Lehrberuf. Und bekanntlich arbeiten Handwerker nach Preisliste. Irgendwer wird's bezahlen. Der Schnitter mit Sicherheit nicht. Kannst du es nicht selbst stemmen, liegt dein Kadaver der Allgemeinheit auf der Tasche. Dann kassiert sie von dir alles ein, was noch übrig ist, z.B. auch deine Hunde. Oder gehen die mit der Sintflut unter? |
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17.09.2023, 09:01 | #7 |
Konsens im Allgemeinpolitischen, schön und gut. Mir aber ging es auch um das lyrisch Handwerkliche.
Immer wenn ich in Gedichten gängige Begriffe der Tagespolitik lese, zucke ich zusammen. Das klingt dann nach Propaganda- oder Auftragslyrik. Wie muss die Sprache beschaffen sein, wenn es im Gedicht um politische Themen geht? Sollte verfremdet werden um den Preis der Unverständlichkeit, damit es nicht banal klingt? Ich habe den Verdacht, dass sich bestimmte Themen der Lyrik entziehen. Heinz hat uns einmal darauf aufmerksam gemacht, dass der Endreim eine Fessel sein kann. Das empfinde ich auch so. Nur, wenn wir auf ihn verzichten, was ist es dann, dass die freie Lyrik von der Prosa unterscheidet? Ist es eine „überhöhte“ Sprache? Ist es ein anderer Duktus? Wird dann der Rhythmus nicht um so wichtiger? Die Ilias ist ein Wunderwerk an freier Lyrik. Dennoch scheint sie mir ungeeignet für Themen der Gegenwart, weil das Pathos dann unerträglich wäre. Was also ist der Wesenskern der freien Lyrik? |
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17.09.2023, 09:25 | #8 |
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Nein, die Ilias ist keine Lyrik, sondern Epik. Auch ist sie nicht frei, sondern folgt epischen Regeln. Deshalb haben Übersetzer mit ihre große Not. Ich weiß nicht, wieviele Übersetzungen es mittlerweile gibt. Meine Lektüre war von Wolfgang Schadewaldt.
Ich bin ein Vertreter der klaren Worte. Das hat nichts mit Banalität zu tun. Es kommt darauf an, ob die Mitteilung Gewicht hat. |
17.09.2023, 09:27 | #9 | |
Zitat:
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17.09.2023, 10:18 | #10 |
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Meine Hunde aus der Vergangenheit liegen bei mir im Garten vergraben, derzeitig lebendig sind zwei. Für das letzte Einschläfern wurden 183€ fällig.
Da ich selbst schon so langsam auf die 50 zu gehe, wird das Thema Hund auch irgendwann einen Abschluss finden müssen. Ich weiß ja auch nicht, was die Zukunft an Krankheiten bringt und ob ich in der Lage sein werde, mich artgerecht kümmern zu können. Vielleicht sollte ich umschulen. Dann kann ich mich selbst bestatten. |
30.10.2023, 09:59 | #11 |
Sterbehilfe
Hallo Erhard, ich lese bereits aus Deinen ersten Zeilen, den Wunsch in Würde zu sterben und nicht die Hoffnung, bezahlbar beerdigt zu werden. Man kann eine Sterbegeldversicherung abschließen, aber ein selbstbestimmtes Scheiden aus dem Leben damit wird sich schwer getan. Ich denke, jeder hat das Recht auf einen würdevollen Abschied. Selbst für Tiere ist eine Erlösung möglich.
Es grüßt Silver |
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30.10.2023, 10:12 | #12 |
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Von solchen Geldvernichtungsmaschinen ist abzuraten.
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30.10.2023, 11:21 | #13 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.876
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Lieber Erhard,
ein ernstes Thema hast Du mit Deinem Gedicht angeschnitten. Dreimal in diesem Jahr war ich Mitbetroffener und drei Bestattungsriten veranlassten mich zum Staunen. Erster Todesfall - ein naher Verwandter. Gestorben nach monatelangem Leiden im Krankenhaus. Erdbestattung auf der grünen Wiese in einem schlichten Holzsarg, kein Grabstein, kein Pfarrer, wegen Coronaauflagen nur sieben Angehörige zur Trauerfeier zugelassen. Gesamtkosten insgesamt ca. 6.000 €. Zweiter Todesfall - wieder ein naher Verwandter. Gestorben ohne Vorankündigung, ein Mann wie ein Baum, Urnenbestattung in einer Stele, Gesamtkosten, diesmal inkl. Pfarrer plus Gedenkplatte an der Stele (mit insgesamt fünf "Kammern", die jeweils Platz für zwei Urnen haben) ca. 8.000 €. Dritter Todesfall - eine meiner früheren Ehefrauen. Selbst vor einem Dutzend Jahren Witwe geworden (die Urne ihres gestorbenen Ehemanns stand seitdem im Bücherregal), starb sie nach jahrelangem Leiden bei einem Körpergewicht von knapp 38 kg und wollte a) verbrannt werden, b) ihre Asche mit der ihres Mannes vermischt haben, c) mit der Urne im Mittelmeer versenkt werden. (Wieso die Kremierung für einen toten Menschen mit 38 kg Körpergewicht genausoviel kostet, wie eine Kremierung eines Mannes mit ca. 90 kg, erschließt sich mir nicht.) Die Urnenbeisetzung (mit entsprechender Genehmigung, aber unter Verschweigen der Aschenmischung zweier Menschen) fand auf offener See statt. Gesamtkosten (Kosten für die seebestattungsfähige Urne, Leihgebühr für das seetüchtige Boot, Gebühren an die französische Verwaltung, An- und Abfahrtskosten ca. 7000 €. Nach langem Grübeln, denn irgendwann senkt Hermes die Fackel, fiel mir eine Lösung des Problems hinsichtlich meiner Bestattung ein. Klar, man könnte sich ja denken: Nach mir die Sintflut, sollen die doch sehen, wie sie mich entsorgen können! Aber da meldet sich mein verloren geglaubtes Gewissen: Kerle, so geht das nicht! Du bleibst als Leiche ein nicht zu verleugnendes Problem und die zuständigen Behörden werden keine Mühe scheuen, um bei deinen Kindern an der Tür klingeln, um die Bestattungskosten einzutreiben. Denkbar wäre: Ich lass mich verbrennen. Die Asche kommt in eine Urne. Eine bereits eingeweihte Person klaut die Urne (nach mehreren Urnenbeisetzungen kann ich behaupten - nichts einfach als das) und bringt sie an einen von mir ausgesuchten Platz. Kosten: Kremierung plus Urne bei 1000 €. Makaber? Makaber ist, dass sich spezialisierte Unternehmen am Tod und seinen Begleitumständen dumm und dusselig verdienen. Aber jetzt zu Deinem Gedicht: Dass ich die flüssige Rede eingeschlürft habe wie einen guten Schluck Wein, versichere ich Dir gern. Zwei Fragen bleiben dennoch: 1. Sind das wirklich Daktylen oder, wie ich vermute, doch eher Amphibrachys (xXx xXx ..) 2. Passen (egal ob Daktylus oder Amphibrachys) diese beschwingten, zum Tanzen anregenden Versfüße zum Thema? Ein glänzendes Beispiel hat Schiller mit seiner Nänie geschrieben. Hier die letzten Verse: Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle, Dass das Schöne vergeht, dass das Vollkommene stirbt Auch ein Klagelied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich; Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab. Genauso beeindruckend seine Elegie über den Tod eines Jünglings (in einem ganz anderem Versmaß). Liebe Grüße, Heinz |
30.10.2023, 17:59 | #14 | |
Zitat:
Ganz zu schweigen von den Versicherungskosten und der Anklage gegen den zuständigen Bestatter oder Kremateur, der dabei zur Verantwortung gezogen und eventuell sogar gekündigt und verklagt wird von nicht-eingeweihten Angehörigen? Nur weil ein toter Geizhals einen lebenden zum Diebstahl angestiftet hat. Und was würde auf den Eingeweihten zukommen? Aber das kann dir ja egal sein. Richtig. Du hast ganz tolle Ideen. Ich finde das nicht Makaber, ich finde das unzumutbar und egoistisch. Und ich hab auch eine Idee, ich bin Bestattungsflorist und sehe ein Profilbild und einen Namen. Zum Glück denkst du das aber nur und planst es nicht. |
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30.10.2023, 18:43 | #15 | |
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Zitat:
Ich verstehe das Gejammer nicht: Im Leben kann nichts teuer genug sein, da hängt man seiner Frau schon mal eine Goldkette für einige tausend Euro um den Hals und bezahlt auch den teuren Lederrock. Und dem Ehemann gönnt man natürlich den Porsche, von dem er schon als Jugendlicher geträumt hat. Aber bei der letzten Miete für den angeblich einst so geliebten Menschen, die man nur einmal zahlen muss, liegt die Stirn in Falten. Es geht um eine ordentliche Beerdigung (das abgeschmackte Wort "würdevoll" spare ich mir), und schließlich ist unsere Art, die Toten "zu entsorgen" (was für ein Begriff!) ein Stück Kultur. Wir hatten vor vielen Jahren einen User im Forum, der im Bestattunsgeschäft arbeitete. Damals waren mir viele Gerüchte zu Ohren gekommen, z.B. dass man manchmal Menschen in den Ofen schiebe, die noch gar nicht tot seien; oder dass man in die Urne nur eine Handvoll der Asche bekäme, weil nicht alles am Verbrannten hineinpasse. Über eine PN hatte ich von diesem User über den minutiösen Ablauf einer Feuerbestattung informieren lassen. Zunächst: Niemand kommt in den Ofen, der nicht wirklich tot ist. Alles des Toten verbrennt nicht, Knochen sind widerstandsfähig. Also wird, was nach dem Ausräumen des Ofens übrig ist, geschreddert. In die Urne kommt alles, sie ist groß genug. Wie dem auch sei: Das sind Arbeitsabläufe, für die nicht jeder Mensch die Nerven hat. Wie es z.B. auch bei den Unfallsanitätern der Fall ist. Gemessen an deren Leistung sind sie unterbezahlt. Nochmal zu den Kosten: Wenn ich heute für eine Bestattung "nur" 6.000 Euro abdrücken müsste, würde ich "Hurrah!" schreien. Diesen Betrag hatte meine Mutter schon für die Bestattung meines Vaters bezahlt - vor neunzehn Jahren! Wer trotzdem seinen Humor nicht verlieren will, dem sei geraten, sich den britischen Film "Sterben für Anfänger" anzuschauen. |
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30.10.2023, 18:47 | #16 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.876
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Lieber Mono Ton,
nichts liegt mir ferner als die Belastung anderer Menschen. Aber die Urne mitsamt der Asche meines Nachfolgers (dem zweiten Ehemann meiner Exfrau) stand unbehelligt im Bücherregal meiner Exfrau. (Sollte sie sich strafbar gemacht haben - kein Problem, denn sie ist inzwischen auch gestorben). Im September dieses Jahres war die Seebestattung meiner Exfrau geplant - alles korrekt und mit den entsprechenden Genehmigungen. Die Asche des vor über 12 Jahren gestorbenen Ehemanns kam in dieselbe Urne, in der die Asche meiner Ex war und nun schwimmen sie gemeinsam im Mittelmeer. Was den Geizhaks angeht: Da liegst Du völlig daneben. Lies einfach das Gedicht "Wenn meine Zeit vorüber ist,...", dann bekommst Du eine Vorstellung von meiner Bestatttung. Ein Todgeweihter (sind wir doch eigentlich alle) grüßt Dich! Heinz |
30.10.2023, 18:53 | #17 |
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30.10.2023, 19:24 | #18 | ||
Zitat:
Im Großen und Ganzen Hausinterne Trauerfloristik im Bestattungshaus für einen Bestattungsunternehmen. Ich führe auch Beratungsgespräche und gehe auf deren Wünsche ein und versuche diese Umzusetzen. Meine Arbeit hilft den Hinterbliebenen Abschied zu nehmen und Trauernde zu Begleiten. Ich mache auch normale Floristik (Sträuße, Gestecke, Hochzeit), aber nur Anbei. Ein interner Florist ist praktischer und tatsächlich günstiger, da man nicht auf die Willkür eines externen Floristen angewiesen ist und die Preise selbst bestimmen kann. Mein Chef sagte mir, dass er günstige aber gute Floristik von mir wünscht, weil er Fair gegenüber seinen Kunden sein möchte. Einkaufspreise werden im Normalfall nach dem Wert 2,5 und oft auch 3 oder sogar höher Multipliziert und Mwst darauf geschlagen, (alles darüber hinaus ist genau genommen schon Wucher) wir multiplizieren mit dem Wert 2 bei Mwst 7% welche schon im Preis inbegriffen ist. Er sagt selbst dass die Haupteinnahme anders gesetzt ist und schon kostenspielig genug ist für die Hinterbliebenen, die Blumen sollen schön, aber keine Geldsorge sein. Zitat:
Es wirkte in deinem Text nur so als sollte jemand in deinem Namen dem Bestatter die Urne klauen und keine Konsequenzen erwarten. Das mit dem Geizhals tut mir ebenfalls leid. Natürlich willst du den Hinterbliebenen Kosten ersparen, aber ich fand Fragwürdig wer dafür am Ende teuer bezahlen würde. Es leiden immer Dritte an den meisten Handlungen. Ich bin zudem noch recht jung, kann aber Nachempfinden das man abgesichert sein möchte. Ich habe Leider oder zum Glück niemanden den man nach meinem Ableben die Kosten auferlegen kann und hätte meinen Arbeitsplatz nicht besser treffen können. |
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30.10.2023, 23:55 | #19 |
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Hört sich nach einer kreativen Tätigkeit inmitten von Schönheit an. Nicht wie so ein Ödes Eindreschen auf Computertastaturen oder endloses Gequatsche am Telefon.
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31.10.2023, 00:11 | #20 | |
Zitat:
Mein Gedicht "Brombeeren" war tatsächlich inspiriert von einem alten Herren der mir erzählt hat dass seine Frau Brombeeren geliebt hat, sie trug bei ihrer Hochzeit ein brombeerfarbenes Kleid, was damals wohl sehr ungewöhnlich war. Irgendwann fing sie an einen Brombeerstrauch aufgrund ihrer schleichenden Demenz zu gießen. Er wünschte sich von mir alles in Brombeerfarben und auf die Urne war ebenfalls eine Brombeere graviert. Das war wunderhübsch alles. Ich habe alles in den Brombeertönen, rot, bordeaux, violett und pinktönen ausgearbeitet und Himbeeren am Stiel mit eingearbeitet. Brombeeren im reifen Stadium sind leider zu dunkel...fast schwarz und verlieren dann ihr Lila. Wobei ich gerne dezent welche mit eingearbeitet hätte. Leider hatte er keine auf dem Lieferwagen... |
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31.10.2023, 06:45 | #21 |
Im Gegenteil. Die Sterbeversicherung einer Familienangehörigen von mir hat die Kosten für die Beerdigung komplett übernommen.Ich habe auch eine Sterbegeldversicherung. Kostet nicht viel, je nachdem, welchen Betrag man einsetzen will.
Man kann sie natürlich nicht kurz vor der Beerdigung abschließen (man kann sie ja auch für Familienangehörige abschließen) und dann erwarten, dass nach einem halben Jahr Einzahlung alles übernommen wird. Ich habe meine schon seit über 15 Jahren. Aber was den Thread hier betrifft, stimme ich Silver zu. Es geht um das Selbstbestimmungsrecht, in Würde sterben zu können, nicht um Beerdigungskosten. |
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31.10.2023, 11:54 | #22 | ||
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Zitat:
"Finanztipp" (wie jeder in der Finanzberatung) rät jedenfalls von solchen Versicherungen ab: Zitat:
Dein Argument, die Bestattungskosten deiner Familienangehörigen sei komplett übernommen worden, könnte mich nur überzeugen, wenn die betroffene Person früher als erwartet verstorben wäre; ansonsten wäre interessant zu wissen, wieviel für die Versicherung nach der Bestattung übriggeblieben ist. Zu berücksichtigen ist auch, dass mit den Jahren eine erhebliche Geldentwertung vor sich geht, die Bestattungskosten aber steigen. Der Schnitt liegt im Augenblick bei 7.500 Euro bei einem Grab für 20 Jahre. Will man auf der sicheren Seite sein, muss man also einen hohen Betrag festlegen, und dafür ist - so habe ich gelesen - der monatliche Beitrag ziemlich teuer. Würde mich interessieren, ob andere User mit dem Thema Erfahrung haben. Selber bin ich aus dem Alter raus, dass so eine Versicherung für mich in Frage käme. |
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31.10.2023, 12:20 | #23 |
Ich schreibe dir eine PN.
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31.10.2023, 13:18 | #24 |
abgemeldet
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Ich habe zwar keine Sterbeversicherung aber meine Hunde sind seit 2009 versichert und kann nur Gutes berichten.
Mein Rüde hatte die letzten zwei Jahre ca. 12000€ OP Kosten, die anstandslos beglichen wurden. Ohne der Versicherung hätte selbst das Weglegen des Geldes nicht gereicht. Meine Hündin musste dieses Jahr auch einmal operiert werden, weil sie zwei Epoliden hatte und der TA noch die Gebarmutter checken wollte (Röntgen, Ultraschall, CT) und auch das wurde anstandslos binnen einer Woche gezahlt. Waren fast 2000€. |
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