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30.03.2007, 17:04 | #1 |
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 9
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FKK-Beerdigung
Seit letztem Jahr ist es in China ist strengstens verboten, auf Friedhöfen zu strippen. Dies fand im Land der aufgehenden Sonne zuvor regelmäßig statt, lebt der gemeine Chinese doch in dem Glauben, dass die Anzahl der Beerdigungsgäste über den Wert des Verstorbenen entscheidet. Aber Glaube hin, Glaube her - das Verbot gilt, und das ist auch gut so.
Wie sieht das auch aus, wenn inmitten der Trauergemeinde ein Typ mit Schnäuzer, Goldschmuck und Pumphose plötzlich den Ghettoblaster anschmeisst, das Trompeten-dü-dü-dü von Joe Cockers "You Can Leave your head on" ertönt, und eine vermeintlich Trauernde, nach der sich Onkel Yao Hau Weg zum Missfallen von Tante Ima Schoe Neng schon die ganze Zeit den Hals ausgereckt hat, mir nichts dir nichts den schwarzen Mantel vom Körper gleiten lässt. Onkel Yao Hau Weg grinst, Tantchen verpasst ihrem stierenden Gatten einen gesalzenen Puff in die morschen Rippen, und der Schwerenöter Tia Dan Nnicht nimmt die getönte Sonnenbrille ab, während die Stripperin ihre Hüften wiegt und das schwarze Top dem zahnlosen Friedhofsgärtner auf die Harke fliegt. So langsam werden auch die anderen Trauergemeinden aufmerksam. Kinder quäken, Männer hächeln, und Frauen überlegen, ob sie den Du-hast-uns-wieder-vor-allen-Verwandten-Blamiert-Blick aufsetzen oder einen -Warum-habe-ich dich-nur-geheiratet-Seufzer ausstoßen sollen. Weil ein gesundes Eheleben auf solche Situationen nicht eingestellt ist, wird notfallshalber der Blick mit dem Seufzer kombiniert und dem im Takt klatschenden Kind werden gleichzeitig beide Augen zugehalten. Die Strippern reibt unterdessen an ihren Brüsten. Der zugige Friedhofswind härtet ihre Nippel, die Sonne verleiht der gebräunten Haut einen seidigen Glanz und in schwarzen Hosen entstehen beachtliche Beulen. Aus den ursrünglich 20 Trauernden, die um das Grab postiert waren, sind mittlerweile rund 100 Schaulustige geworden, die mit ansehen, wie die Stripperin langsam ihre halterlosen Strümpfe abrollt und nach vorne gebeugt einen Beweis der Festigkeit ihrer Brüste abliefert. Schwipp-Schwager Xean Bie Rernst, der beim Ordnungsmat einen Tag frei bekommen hat, will, angestachelt von seiner zischenden Frau, einer Politesse, dem Treiben ein Ende bereiten. Mit ausgebreiteten Armen stürmt er auf die Stripperin zu, deren wohlgeformter Apfelpo unterdessen für ein respektables Raunen sorgt und kriegt vom Mann in der Pumphose derart eins verpasst, dass Xean Bie Rernst doch glatt ins Grab fällt. Hämisches Lachen, ein schwarzer String und die letzten Töne des Joe-Cocker-Songs folgen ihm. Die Show ist aus. Der Pumphosenmann sammelt die Klamotten wieder ein, deutet einen Schlag in Richtung Schwippschwager an, den er aber breit grinsend nicht ausführt, und die Stripperin hüpft vergnügt Richtung Friedhofsausgang. |
30.03.2007, 18:18 | #2 |
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Mein lieber Hans Schnier,
warum schreibst du eine Geschichte über China und machst dich über Chinesen lustig? Ich bin Chinesin. Ich finde deine Geschichte nicht lustig. Warum lässt du sie nicht bei bei bayerischen Katholiken spielen? Fehlt dir da der Mut? Und jetzt müssen die Chinesen herhalten. Für ein lächerliches, niveauloses Geschreibsel. http://home.vrweb.de/corazon/images/hotkiss5.gif |
30.03.2007, 18:26 | #3 |
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626
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Warum sollte er statt über bayerischen Katholiken nicht über Chinesen oder Australier schreiben? Das letzte was mich an diesem Text interessiert ist das betroffene Land.
Für den Text selber kann ich mich nicht begeistern, was wohl an dem Thema liegt. Ein paar Ausdrücke finde ich interessant, aber grundsätzlich kann mich das nicht überzeugen. Es klingt mir zu aufdringlich und zu direkt um für mich als Text attraktiv zu sein. Ich mag das Verborgene, durch die Blume gesagt mehr, als unhinterfragtes Wort. Gruß, |
30.03.2007, 18:27 | #4 | |
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Zitat:
Gruss Darkskin |
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30.03.2007, 18:33 | #5 |
Dabei seit: 03/2007
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Liebes gunslinger girl,
ich mache mich nicht über Chinesen lustig - also nicht wirklich. Dieses Verbot gibt es tatsächlich. Das hier ist einer von vielen links, die du unter google finden kannst: http://service.spiegel.de/digas/serv...spiegel-433351 Das Verhalten der Figuren in dem Text ist zudem sehr deutsch (fast katholisch), und selbst die Namen nur billig chinesisiert - weil eine Meldung aus China halt den Anlass geliefert hat. Also, fühl dich bitte nicht beleidigt. Der Text soll nur unterhalten - und dich oder andere Chinesen keinesfalls düpieren. Im übrigen finde ich bayrische Katholiken auch ganz lustig - nur da wird nicht auf Beerdigungen sondern zwischen zwei Landratssitzungen gestrippt. Schade. |
30.03.2007, 18:35 | #6 |
Dabei seit: 07/2006
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Und wenn er davon Ahnung hätte, dürfte er jederzeit?
Ich denke, du nimmst das irgendwie zu persönlich. Der Auto wollte wohl nur ein möglichst unwahrscheinliches Szenario entwerfen. Und was ist weit weg und kennt man nicht so gut? Genau - das andere Geschlecht, und ebenso nunmal auch Pluto und China. Ich glaube nicht, dass er sich speziell über das bei dir hoch in der Wertung stehende Land lustig machen wollte. Aber vielleicht fragst du ihn bei Gelegenheit selbst, wenn es für dich so wahrscheinlich ist. Gruß, |
30.03.2007, 18:38 | #7 | |
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Zitat:
Striptease auf Beerdigungen ist nicht nur in China verboten. Glaubst du, in Deutschland könntest du das machen? Der von dir erwähnte Fall bezog sich auf ein ganz konkretes singuläres Ereignis. Nun gut. Ich will aus einer Mücke keinen Elefanten machen. Dein Text würde nur noch mehr Aufmerksameit erregen, je mehr ich mich über ihn echauffiere. Da er es nicht verdient hat, lasse ich es. http://home.vrweb.de/corazon/images/hotkiss5.gif |
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30.03.2007, 18:51 | #8 |
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 9
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Ich weiß nicht, ob ich das in Deutschland dürfte. Aber ich verspreche dir, sollte ich es jemals ausprobieren, lade ich dich ein.
Ich persönlich finde die Vorstellung lustig, dass irgendwo auf dieser Welt während einer Beerdigung gestrippt wird. Und nichts anderes als diese Vorstellung habe ich niedergeschrieben. Dass du meinen Humor in diesem Aspekt nicht nur nicht teilst, sondern dich soagr angegriffen fühlst, ist schade aber kein Weltuntergang. |
30.03.2007, 19:02 | #9 | |
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Zitat:
Ich wollte dir anbieten, auf deiner Beerdigung zu strippen - völlig honorarlos natürlich - aber ich sehe, du bist etwa so alt wie ich, und bis es dann soweit wäre, na ja, ob ich da noch Begeisterungsstürme beim strippen erzeugen kann, ich bin da eher realistisch Aber danke für deine (eventuelle) Einladung. Liebste Grüsse Darkskin |
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30.03.2007, 19:19 | #10 |
Dabei seit: 03/2007
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Mit Blick auf den recht unversöhnlichen Anfang ist das doch ein echtes Happy-End.
Und sollte absehbar sein, dass ich innerhalb der nächsten Jahre das Zeitliche segne, komme ich sehr gerne auf dein Angebot zurück - natürlich nur, wenn du dir dann immer noch Begeisterungsstürme zutraust, die du anscheinend derzeit erzeugen würdest. Allerliebste Grüße, HansSchnier |
30.03.2007, 19:29 | #11 | |
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Zitat:
da hast du ein Wort zuviel benutzt. Das Wort "anscheinend" stört den im übrigen netten, sympathischen Stil deines Kommentares. Das kannst du doch besser! Meine allerliebsten Grüsse Darkskin |
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