Am nächsten Tage aufgestanden
Am nächsten Tage aufgestanden
Es versetzt mich immer wieder in Staunen, dass niemand ein Wort darüber verliert; dass nicht pausenlos darüber diskutiert wird, denn für mich ist es jedes Mal erneut ein Wunder. Über Stunden hinweg spürt man seine Augenlider nicht, ist sich nicht einmal bewusst, dass diese existieren (und man selbst) und plötzlich, kaum sind sie wieder da, schlägt man sie auf. Oft liege ich noch eine Weile in meinem Bett, verdrehe meine Augen, zwinkere mal rechts und mal links, nehme auch manchmal eine Fingerspitze hinzu und pikse in sie hinein. Es widerspricht meiner Vernunft stundenlang in einer anderen Welt herumzuspinnen, anderen Geschichten nachzujagen und dann in einem Augenblick, so willkürlich er auch zu erscheinen vermag, aufzuwachen und zu erkennen: Auch dieser Ort hat sich verändert und ich aber, dass ich gestern Abend zu Bett ging, mich über die-sen langen Zeitraum gänzlich verloren und vergessen hatte, nur, um mich genau zu diesem Zeitpunkt wiederzufinden, das ist ein Wunder und wenn an diesem Morgen jemand an meine Tür klopfen würde, um mir von Gott zu erzählen, würde ich ihn dazu bringen zu Schweigen und mir ganz genau zuzuhören, denn ich hätte etwas, das so banal und unendlich wichtig ist, dass es wert wäre berichtet und überall gehört zu werden. So lange würde ich ihm dies beschreiben, dass er es wäre, der mir am Ende die Tür vor der Nase zuschlägt.
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