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14.10.2006, 12:27 | #1 |
Der Moment ewiger Zweisamkeit
Ihre Knie gaben nach, müde verharrte sie auf dem Boden. Er setzte sich zu ihr und sah sie lange an, während sich das Schweigen wie ein Schleier über sie legte.
Sie spürte seine Nähe und wünschte, er wäre ihr ferner, als alles, was sie bereits hinter sich gelassen hatte. Erdrückend war seine Geganwart und sie hoffte dies zu ertragen. Sie fürchtete sich vor seiner Berührung, denn sei sie auch so sanft wie ein letzter Sonnenstrahl, der sich wärmend auf der kalten Haut niederlegt, sie würde darunter zerbrechen. Ihr Duft mischte sich mit seinem Atem, noch immer konnte er den Blick nicht von ihr lösen. Wie gern hätte er sie in den Arm genommen, ihr leichtes Gewicht gespürt, während sie ihren Kopf an seine Schulter legt. Doch ihre Distanz bildete eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen, sie wich ihm aus, mit jeder Faser ihres Körpers. Er bemerkte ihre Zerbrechlichkeit, als sie sich vor ihm auf dem Boden zusammenrollte, die Hände vor das Gesicht gelegt. "Du bist sehr müde." Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Entschuldige.", klang es leise aus ihrem Mund. Er liebte den süßen Klang ihrer Stimme. Am liebsten würde er ihr den ganzen Tag, ja auch die ganze Nacht hindurch lauschen. Aber leider blieb sie weiterhin so schweigsam, wie ihr Herz. Verständnisvoll lächelte er sie an. "Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen.", sagte er leise. Gequält gab sie der Schwere ihrer Lider nach und schloss die Augen. Allmählig versuchte sie, sich seinem Blick zu entziehen, er wandte ihn ab. "Du kehrst zu weit in dich, bald habe ich dich wieder verloren." Eine kleine Träne bahnte sich den Weg über ihre rötlichen Wangen. "Nie wieder will ich von dir getrennt sein." "Dann bleib und lasse diesen Moment für immer weiterleben." Vorsichtig wollte er sich zu ihr rüberbeugen, doch sie zuckte zusammen und er lehnte sich wieder zurück. "Ich kann nicht, bitte verzeih mir, der Gedanke morgen früh wieder in Einsamkeit erwachen zu müssen schmerzt mich, ihr Eis wirkt noch kälter, wenn ich kurz zuvor bereits im Warmen geruht habe." Sie atmete tief ein. "Ich verstehe das.", flüsterte er. "Ja, ich weiß...du verstehst alles.", sie lächelte kurz. "Eine Gabe, doch mich werde ich nie verstehen." In der Dunkelheit leuchteten ihre Augen, die nur Irrlicht waren. Licht, so weich wie Federn aus seidenen Fäden. Beide verharrten sie und ließen den Abend geschehen. "Gesegnet seien unsere Augen, die deine Wunder sehen.", wisperte sie kaum hörbar. Stille. "Gesgnet seien die Füße, die den Pfad der Träume gehen.", sprach sie weiter. "Gesegnet seien unsere Lippen, die nur die Wahrheit unserer Herzen sprechen, gesegnet seien unsere Hände, die gefaltet sind zum beten." Kraftlos versagte ihre Stimme, sie spürte wie er seine Arme fest um ihren Körper schloss. Seine Flügel schützend um sie ausbreitete. "Über dich will ich wachen, geliebter Engel, der du weilst auf Erden, so weit fort von mir." Der Augenblick war nun gekommen, in dem sich alles, das ganze Glück, welches sich in jene verstrichenen Minuten gelegt hatte, aufzulösen begann. "Ich wünsche dir den Frieden, der Zwei, die Eins sind." Leise begann sie zu weinen und er stimmte in ihre Worte mit ein. "Die unser Friede sind für alle Zeit." Einen letzten Kuss hauchte er auf ihre zarten Fingerspitzen...ihre Hände in ewiger Berührung. Dann zerbrach sie, auf dem harten Boden der Wirklichkeit...öffnete ihre Augen und war allein. "Wenn ihr singt, dann verschließt nicht euer Herz. Denn ohne Herz kann keine Melodie sein. Wenn ihr lacht, dann bildet keine Maske, denn die Maske zeigt niemals die Wahrheit. Wenn ihr liebt, dann umsorgt euch und seid wahr und treu, zu euch selbst, und zu dem den ihr liebt, denn ohne Sorge und Treue gedeiht kein Samen auch wenn die Erde fruchtbar und ohne Makel ist[...]" Sie würde diese Worte für immer mit sich tragen. |
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