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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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16.07.2021, 13:19 | #1 |
Anfänge und Enden
Anfänge und Enden Wir kennen Anfänge und Enden doch niemals die Unendlichkeit. Die Seiten können wir leicht wenden, doch nicht den Raum mit seiner Zeit. Die Zeit ist mit dem Raum verbunden und gibt ihm Leben und Gestalt. Als Existenz von Geist umwunden, ergibt sich daraus der Gehalt. Ein Teil davon ist unser Leben, das sich in Endlosem verliert, drum muss es Enden für uns geben, mit unserm Geist der lenkt und führt. |
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16.07.2021, 13:48 | #2 |
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Ein schwieriges Thema, Hans, an dem mittlerweile die Physiker verrückt werden. Solange sie sich mit der materiellen Welt befassen und die geistigen Themen den Philosophen überlassen konnten, glaubten sie sich noch auf sicherem Terrain und waren davon überzeugt, die ungelösten Fragen irgendwann beantworten zu können. Mit den Einsichten in die Quantenphysik hat sich das gründlich geändert. Seit Heisenberg ist nichts mehr bestimmbar, nichts mehr sicher und nichts mehr lösbar; alles ist unscharf und flüchtig geworden und nie dort, wo wir glauben, es verorten zu können. Die letzte große Frage werden wir nie beantworten können: Warum ist das Sein, und warum kann es kein Nichts geben?
Vielleicht liegt der Fehler darin, dass wir Menschen gewohnt sind, kausal zu denken: Alles muss eine Ursache - also einen Anfang - haben, und alles muss auf ein Ziel zusteuern, an dem es entweder endet oder sich verwandelt. Weil wir über diese Grenze hinaus nicht denken können, fällt uns die Lösung so schwer. |
16.07.2021, 22:24 | #3 |
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Hallo ihr beiden –
Ich kann mich unserem Freund Hans nicht anschließen in dem ich der Kenntnis über Anfänge und Enden zustimmen kann. Wir wissen nichts davon. Und von der Unendlichkeit vielleicht schon ein bisschen mehr, denn wir gehen davon aus, dass die Ausdehnung des Universums endlos ist. Dass ist zumindestens das was wir aus der Hubbles-Konstante versuchen erklären zu können. Mittlerweile wird auch häufig der Begriff Hubble-Parameter verwendet, da die Hubble-Konstante genau genommen keine Konstante ist, sondern sich mit der Zeit verändert. Der homogene Vorgang der Expansion wird als Hubble-Fluss oder Hubble Flow bezeichnet. Die Messung der Hubble-Konstante erfolgt über die systematische Erfassung der Entfernung und der scheinbaren Geschwindigkeit von astronomischen Objekten in Bezug auf uns. Da es sich dabei um weit entfernte astronomische Objekte handeln muss, sind die Messungen aufwändig und mit im Vergleich zu anderen Naturkonstanten großen Unsicherheiten behaftet. In jedem Fall den sich das Universum in jedem Jahr um 3,4 Milliarden km aus. Und das ist ganz schön |
17.07.2021, 01:44 | #4 | ||
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Zitat:
Ebenso fragwürdig ist die Vorstellung von den vielen Big Bangs bzw. den vielen Universen, die ständig entstünden. Die Idee, unser Universum könnte tatsächlich aus einer unendlich schweren Masse von einer Größe, die kleiner als ein Punkt war, einer sog. "Singularität", entstanden sein, ist nicht nur abenteuerlich und unbeweisbar, sondern beantwortet auch nicht die Frage, woher es stammen könnte. Denn egal, was oder wer unser Universum erschuf, es oder er muss vorher da gewesen sein. Und davor muss auch etwas gewesen sein. Selbst die Gottes-Idee löst die Frage nicht auf, sondern stellt neue Fragen, nämlich: "Und wer erschuf den Schöpfer?" Wir wissen rein gar nichts. Aber eine Vorstellung von der Unendlichkeit haben wir durchaus, nämlich genau deswegen, weil Materie existiert und wir deshalb davon ausgehen müssen, dass es ein Nichts nicht geben kann. Es war immer da und wird immer da sein. Vielleicht wirklich nur im Kopf jedes Individuums. Vielleicht erschafft sich jeder von uns sein Universum und seine Materie selbst. Aber auch dann tauchen neue Fragen auf: Alles eine Sache des individuellen Bewusstseins? Ist das Bewusstsein demnach unsterblich? Und wenn ja, woher kommt es? Die Katze beißt sich ständig in den Schwanz, da können wir akrobatische Denkübungen machen, so viele wir wollen. Und deshalb ist die erste Strophe des Gedichts stimmig: Zitat:
Aber was käme denn danach? |
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17.07.2021, 08:56 | #5 |
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Guten Morgen – Ich gehe nicht auf einzelne Feststellungen in deinem Kommentar ein, weil das meiste davon gängige Denkweise ist. Aber auf deine Frage die ich oben als letztes im Zitat beantworten möchte, Kann ich nur sagen es gibt in meinen Gedankenmodell kein danach. Der Mensch als individium ist nur eine unvergängliche Wolke, wie es bereits mehr als 600 vor die beiden Denker Demokrit und Euklip zu erklären versuchten. Wir wissen dass die Summe aller Teilchen im Kosmos immer gleich bleibt, ob der Mensch lebt oder gestorben ist hat keine bedeutung im Modell. Und wie wir es von Heisenberg und anderen erfuhren, stimmt das wolkenmodell. Also ich wäre vorsichtig damit, den Menschen als irgendeinen Parameter in diese Diskussion einzubringen. Dass diese erste Strophe im Text von unserem Freund stimmig ist gebe ich zu - aber mehr eben nicht |
17.07.2021, 10:03 | #6 | |
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Zitat:
Zum zweiten meinte ich nicht den Menschen, sondern das materielle "Sein" bzw. "Ist" an sich. Darüber haben sich nicht nur Demokrit und Euklip die Köpfe zerbrochen, sondern noch sehr viel mehr Philosophen und Wissenschaftler. Vielleicht, bis hinunter zu einer sehr einfachen Stufe, sogar jeder Mensch, ansonsten gäbe es keine Religionen und Gottgläubigen. Hinter den Religionen steckt nämlich mehr als nur ein Manifestationsinstrument für Herrschaftsansprüche. Letztendlich machen wir davor, dass wir die Ursache, nach der wir forschen, nie erfahren werden, den Kotau, und es ist völlig wurst, ob wir ihn Theismus oder Atheismus nennen. Insofern ist es auch egal, ob wir immer nach einem Anfang und einem Ende suchen oder - wie du - Ursache und Wirkung bis hin zum Endeergebnis akzeptieren. Wir Menschen sind nicht der Schlüssel zum Universum und zu dem, was darüber hinausgeht. Für uns ist die Unendlichkeit viel eher vorstellbar als ein totales Nichts, und genau daraus resultieren die Ideen von der Auferstehung, der Wiedergeburt, der unsterblichen Seele usw., wie wir sie in allen großen Religionen und in den Philosophie von Konfuzius finden. Wir wissen rein gar nichts, und deshalb können wir nur glauben. Das gilt für die meisten Dinge in unserem Leben, und das Großartige daran ist, dass wir damit bestens zurechtkommen. Vielleicht ist das sogar die Garantie für unser Überleben. Würden wir nämlich den Partner, den wir wählen, erst einer Forschung unterziehen, ob er bzw. sie zuverlässig, treu und rechtschaffen ist, immer gesund bleibt, niemals falsche Entscheidungen trifft oder straffällig wird, mit Krisen vernünftig umgehen kann, mäßig im Konsum ist, nicht dem Alkohol verfallen wird usw. usw., wenn wir also nicht vertrauen würden, wäre nie ein Kind auf die Welt gekommen. |
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17.07.2021, 13:55 | #7 | |
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Zitat:
Ungelöste Fragen sind doch ein Teil bestimmter Richtungen und Denkweisen |
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19.07.2021, 14:37 | #8 | |
Lb. Ilka-Maria, lb. Ralfchen,
Die Erkenntnis ist das Ergebnis der Wahrnehmung und so auch die subjektive Wahrheit. Das Subjekt sucht und beachtet vorrangig vor der Kritik die Bestätigung seiner Wahrheiten, mit welchen es sein Weltbild von anderen abgrenzt. Wenn etwas nicht mehr bezweifelt wird, wird Kritik abgelehnt und oft nicht mehr ausreichend zur Kenntnis genommen (Ideologien). Die geistige Wahrnehmung kann die Physische grenzenlos erweitern. Sie wird jedoch bei vielen durch die Psyche (Willen, Abneigung) begrenzt. Wir leben mit dem physischen Erkennen von räumlichen und zeitlichen Grenzen, die wir auch zur Orientierung benötigen. Das Grenzenlose kann nicht oder nur unvollkommen physisch wahrgenommen werden und ist der subjektiven geistigen Erkenntnis vorbehalten. Von allem, ist es aber dem denkenden Subjekt möglich, sich eine geistige Wahrscheinlichkeit zu erschaffen, die dann auch seine Realität (Wahrheit) werden kann. Auf Erkenntnisse, die auf Vertrauen und Glauben beruhen, wird oft kritiklos beharrt und die eigene Erfahrung wird dann verdrängt (Corona Pandemie). Zitat:
LG Hans |
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19.07.2021, 15:19 | #9 | |
Zitat:
Schrödigers Katze hat damit nichts zu tun. die mögliche gleichzeitigkeit von existenz und nicht-existenz ist eine konsequenz aus der Heisenbergschen Unschärferelation, die besagt, dass es unmöglich ist, den ort eines elektrons, das einen atemkern umkreis, genau festzulegen. der grund liegt daran, dass das messen den messgegenstand verunreinigt, also beeinflusst. das quantenphänomen geht noch ein stück weiter. es erlaubt nämlich, dass teilchen an zwei orten zugleich sein können. damit arbeiten übrigens die quantencomputer, weil eine vererbung der eigenschaften damit einhergeht. kurz: don't talk about things you do not grab fully. aber das machst du ja immer und überall. an mehreren orten zugleich, wenn es ginge, und immer mit dem gleichen drall, dem rechtsdrall nämlich. lg W. |
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19.07.2021, 17:58 | #10 |
Lb. Walther,
wenn jede Entscheidung sich in eine unterschiedliche Existenz verzweigt, bedeutet dies, dass jede Möglichkeit vorhanden ist. Die Ewigkeit und Unendlichkeit bedingt auch, das alles Mögliche geschieht und gegenwärtig ist. Wenn dann alles nur eine geistige Schöpfung des Bewusstseins ist, kann es auch grenzenlos relativ in der Dualität von allem (dem Nichts) sein. Dies sind Jahrtausende alte esoterische Erkenntnisse. LG Hans |
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20.07.2021, 10:00 | #11 | |
Zitat:
dein größtes problem ist die mangelnde struktur deines "wissens". wir reden hier gerade über das faktische, das also, was nachweis- und (be-)greifbar ist. deinen esoteritschen krimskrams schmeiße ich jetzt mal in die kiste dessen, was nicht-faktisch ist. dazu gehören auch so gut wie alle deine beiträge zum zustand der welt. kehren wir zur dualität zurück, die wir u.a. beim licht finden, das teil und welle zugleich ist. inzwischen ist die physik der ansicht, dass es wohl auch ein graviton gibt. man beachte, dass diese dualität ein konstrukt des menschen ist, um die welt besser zu verstehen. alles, was wir an wissenschaft betreiben, basiert exakt darauf: ein system von überprüfbaren gleichungen zu finden, das die physische welt hinreichend gut beschreibt. und jetzt, lb Hans, geh mal ordnung in deinem gehirnkastel machen. es ist überfällig, das zu tun. mehr als überfällig. lg W. |
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20.07.2021, 15:58 | #12 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.680
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@HP
... eine schön gefasste Selbsterkenntnis inklusive Belehrung, so wie ich sie gern mal verfasse, nur nicht so schön. ... Wer kommentiert hier Kommentare? Ihr solltet langsam mal einsehen, dass Eure Realität niemals die "wahre" Realität darstellt. Wir sind nur Opfer unserer begrenzten Wahrnehmung nebst unseren unterkalibrierten Hirndeutungen, welche zumeist wenigstens zur Lebenserhaltung ausreichen. |
21.07.2021, 13:26 | #13 | |||
Lb. Walther,
Zitat:
Lb. Hans Lb. Gysi, danke für Deine Meinung. Zu diesem Thema und ähnliche, habe ich schon viele Aufsätze geschrieben Lb. Hans Lb. dunkler Traum, Zitat:
Zitat:
Realitit = die subjektive Wahrnehmung Wirklichkeit = der Vorgang der Verwirkung von allem Sein. Wir erkennen nichts von der Wirklichkeit, sondern nur unsere Wahrnehmung (Realität) von ihr. LG Hans |
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geist, leben, zeit |
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