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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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19.02.2012, 16:28 | #1 |
20. Meditation: Über Sprache
"Most times you can hear them talk
all the times you can on the same old clichees ist that a woman or a man." (Bob Seeger, Turn the pages) Auch ich höre sie reden mich über Belanglosigkeiten Nebensächlichkeiten Äußerlichkeiten die kaum den Putz ankratzen unserer eisigen Mauern sehe das kurze Grinsen viel zu schnell gefrieren sich verlieren in emsigem Schwatzen. Versuche zu sprechen scheitern an unserer Art zu plänkeln zu plaudern wie wir uns verstecken und zaudern. Sprache als Umweg Abweg Irrweg unsäglich umständlich abwegig irrwitzig in leeren Formeln abgenutzten Hülsen nichtsagender Begriffe die nichts mehr be-greifen er-fassen er-tasten. Sprache als Verhinderung von Annäherung doch niemals die Ursache ihrer eigentümlichen Verwirrung. Und immer auch dies: Sprache als die entwickelste menschliche Form des Mitteilens des Miteinander-Teilens als wahrer Reichtum als das Vermögen dem Verstehen dem Einfühlen Ausdruck zu geben. |
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19.02.2012, 16:32 | #2 |
R.I.P.
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Die letzte Strophe trifft in's Schwarze.
Die erste kann ich leider nicht übersetzen. LG! Thing |
19.02.2012, 17:06 | #3 |
20. Meditation: Über Sprache
Hallo Thing,
hier die Übersetzung der ersten Strophe: "Die meiste Zeit kannst du sie reden hören immer wieder über die selben alten Klischees egal ob Frau oder Mann." Ob das jetzt wörtlich übersetzt ist, weiß ich nicht, aber zumindest trifft es den Sinn. Auf jeden Fall freue ich mich, dass dir die letzte Strophe gefällt. Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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19.02.2012, 17:18 | #4 |
Forumsleitung
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Das ist sehr allgemein. Ob in Klischees gesprochen wird, in Plattitüden oder ob in fruchtbaren Dialogen, hängt immer von den Gesprächspartnern, dem Thema und noch einigen anderen Gegebenheiten ab. Geplappert wird viel, aber es wird auch viel geschwiegen. Sprache ist ja auch nicht nur zum Reden da, sondern gleichermaßen zum Denken. Sie hat eine viel höhere Funktion als nur die Kommunikation, sie dient der eigenen Identität.
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19.02.2012, 23:10 | #5 |
20. Meditation: Über Sprache
Ich denke schon, dass die Hauptfunktion der Sprache die Verständigung mit anderen und mit sich selbst ist. Um (m)eine eigene Identität zu finden, brauche ich die Sprache natürlich (auch).
"Verständigung" hat auch etwas mit "Verstand" zu tun, mit "Verstehen" und "Einfühlen" - darauf habe ich versucht, in meiner letzten Strophe hinzuweisen. Den Begriff "Kommunikation" habe ich bewusst nicht gebraucht - "Verständigung" im o. a. Sinne gefällt mir viel besser, weil damit mehr ausgesagt wird. Für mich ist die Sprache ein (Hilfs-)Mittel, ein Werkzeug, gleichzeitig aber auch ein "Rohmaterial", eine Art "Werkstoff" - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Du hast völlig Recht - ohne dieses "Mittel" wäre Denken nicht möglich. Sprache hat viele wichtige Aufgaben - ohne sie ist keine gesellschaftliche Veränderung und keine persönliche Emanzipation möglich - deswegen schmerzt es mich auch, wenn ich sehe (oder höre) wozu Sprache gebraucht wird. Diese Doppelfunktion der Sprache habe ich auch in meinem Gedicht "Menschen-Werk-Zeug" vom 21. 1. 2012 zu beschreiben versucht. Ich danke dir, dass du mich zum Sprechen angeregt hast. Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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19.02.2012, 23:12 | #6 |
R.I.P.
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Was wären wir ohne Ilka-Marias kluge Kommentare?
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20.02.2012, 03:33 | #7 |
schön anregend
hey,
dein Text ist so Ästhetisch und der Sinn dahinter, so wie ich ihn interpretiere, spricht mich sehr an. Dir ist es gelungen ein Problem, das viele belasten mag, angemessen in Worte zu verpacken Weiter so <3 |
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22.02.2012, 01:34 | #8 |
20. Meditation: Über Sprache
Hallo Limette,
schön, dass dir mein Gedicht gefällt. Es ist schlimm, was mit Sprache alles gemacht wird, und doch (ge)brauchen wir sie jeden Tag. Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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22.02.2012, 11:17 | #9 |
abgemeldet
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Lieber Wüstenvogel
Das Plappern ist wie das Zwitschern der Vögel, mir das Manna vom Himmel. Wer weiß es schon, vielleicht liegt der tiefste Sinn, im Gelaber der Besoffenen, Jenseits vom Raum und Traum.
Sprache kann vielleicht zum eigenen Verstand führen, zur Identifikation mit dem und anderen. Verstehen heisst antworten. lgGamma ps. meditieren nicht quatschen |
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