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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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03.01.2006, 15:18 | #1 |
Distanz
Distanz
Sorgfältig balanciere ich unsere Nähe aus. Ein Schritt nach vorne, zwei Schritte zurück. Immer auf den Moment bedacht Dich nicht zu berühren, Dich nicht zu verlieren. Immer da, doch niemals nah genug, um eindeutig zu sein. Wir wollen uns nicht festlegen, denn das hieße ja, Farbe bekennen. So ist es sicherer. Für uns Beide. Niemals eindeutig werden. Das hält die Verletzungen gering und nährt die verzweifelte Hoffnung das Unmögliche zu erreichen. Wider besseres Wissen. |
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04.01.2006, 21:16 | #2 |
RE: Distanz
Hallo Chrom,
Dein Gedicht hat mich interessiert, weil ich mit dem Thema was anfangen kann Der Anfang spricht mich sehr an, vermittelt das Zoegernde. Spaeter wird das Gedicht fuer meine Geschmack zu explizit und sachlich. Gleitet damit ins Banale ab, weil ja alles schon im Text steht und nichts mehr zwischen den Zeilen. Spaetestens ab „Wir wollen uns nicht festlegen“ ... Man muss in einem Gedicht nicht immer alles sagen. Gruss Stained |
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04.01.2006, 22:01 | #3 |
RE: Distanz
du sagst genau was man denkt was mir beim ersten lesen sehr gut beim zweiten dann nicht mehr so sehr gefallen hat ...
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04.01.2006, 22:08 | #4 |
Hallo StainedGlass,
vielen Dank für Deine Kritik. Ich teile Deine Meinung und bemühe mich, wo ich es kann, um Überflüssiges zu vermeiden. Doch, das Gedicht an der von Dir vorgeschlagenen Stelle zu kappen empfände ich als brutal und tödlich. Die letzten Zeilen dienen aus meiner Perspektive nicht dazu bereits Gesagtes zu wiederholen, sondern sich selbst von einer Unwahrheit zu überzeugen. Das Häppchen zu nehmen, weil man ganz genau weiß, dass man nicht mehr bekommen wird, so sehr man es sich auch ersehnt und sich selbst einzureden, es würde genügen und man hätte nicht mehr erwartet/erhofft/ersehnt. Und um sich selbst keine Blöße zu geben und sich nicht verwundbar zu machen, auch das Gegenüber in dem Glauben lassen, man würde nicht mehr von ihm begehren, als das was man problemlos bekommen kann. Man hält an etwas fest, das nur noch schwächer werden kann, niemals stärker, man weiß, dass es so ist und hofft mit aller Kraft darauf, dass das Gegenteil passiert. |
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04.01.2006, 22:10 | #5 |
Hallo Nina,
das ist so eine Angewohnheit von mir. Das passiert mir jeden Tag wieder ;-) Hast Du einen konstruktiven Vorschlag für mich, wie ich das Gedicht verbessern kann, so dass es seinen Reiz für Dich behält? |
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04.01.2006, 22:52 | #6 |
>>Doch, das Gedicht an der von Dir vorgeschlagenen
>>Stelle zu kappen empfände ich als brutal und tödlich. Um Himmels willen, nein! Keine verstuemmelnden Massnahmen, bitte. Nur vorsichtig ein paar Infos entfernen, die von der Vorstellungskraft und dem Wiedererkennen des Lesers viel wirkungsvolller hineingelesen werden. „Wir wollen uns nicht festlegen, denn das hieße ja, Farbe bekennen.“ Der Satz wirkt in den Fluss des Gedichtes eingefuegt. Fast so wie eine erlaeuternde Fussnote in einer Wissenschaftlichen Arbeit. Die schreibt man ja auch nicht direkt in den Text. Hmm... ich glaube, wenn du nur diese zwei Zeilen rausnimmst, wuerde das Gedicht in meinen Augen schon gewinnen. Stained |
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05.01.2006, 00:39 | #7 |
Mhm, probieren wir es mal so:
Distanz Sorgfältig balanciere ich unsere Nähe aus. Ein Schritt nach vorne, zwei Schritte zurück. Immer auf den Moment bedacht Dich nicht zu berühren, Dich nicht zu verlieren. Immer da, doch niemals nah genug, um eindeutig zu sein. So ist es sicherer. Für uns Beide. Niemals eindeutig werden. Das hält die Verletzungen gering und nährt die verzweifelte Hoffnung das Unmögliche zu erreichen. Wider besseres Wissen. Du hast Recht, es liest sich garnicht schlecht. Ich glaube, in diesem Fall würde es sogar noch gewinnen, wenn ich "Niemals eindeutig werden." ebenfalls wegließe. Ist schwer zu sagen, wenn man die alte Variante so fest im Kopf stecken hat. Kommt die trotzige Enttäuschung noch rüber? |
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05.01.2006, 00:40 | #8 |
Oder so?
Distanz
Sorgfältig balanciere ich unsere Nähe aus. Ein Schritt nach vorne, zwei Schritte zurück. Immer auf den Moment bedacht Dich nicht zu berühren, Dich nicht zu verlieren. Immer da, doch niemals nah genug, um eindeutig zu sein. So ist es sicherer. Für uns Beide. Das hält die Verletzungen gering und nährt die verzweifelte Hoffnung das Unmögliche zu erreichen. Wider besseres Wissen. |
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05.01.2006, 01:13 | #9 |
Ich habe es verfolgt und finde jetzt das letzte wirklich am Schönsten. Das mit den Lückenzeilen hat echt Wirkung. Habe es jetzt öfter abwechselnd mit dem "Ersten Gedicht" gelesen und muss sagen, dass "Dritte Gedicht" bringt die Stimmung am Besten rüber.
Die Enttäuschung kommt zwischen den Zeilen genug...glaub mir. |
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05.01.2006, 01:22 | #10 |
Gut, dann lasse ich es jetzt so. Vielen Dank Euch allen. Das macht wirklich Spaß. Alleine wird man in so einem Fall schnell "betriebsblind", weil einem die ältere Variante noch durch die Hirnwindungen spukt...
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06.01.2006, 00:45 | #11 |
Na bitte 8)
Das Auseinanderziehen der Zeilen finde ich auch gut. Gruss Stained |
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