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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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28.12.2016, 11:48 | #1 |
Gast
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Plädoyer für die Halbtagsschule
Plädoyer für die Halbtagsschule ©Hans Hartmut Karg 2016 Allenthalben geht heute der Ruf durchs Land, Dass Ganztagsschulen man aufrichten soll, Denn man hat ja inzwischen angeblich erkannt, Dass ganztägig' Betreuung doch der Kinder Wohl! So sind sie alle von der Straße weg, Die Schule hat endlich die volle Haftung. Das ist für die Gesellschaft offenbar der Weg, Sich zu entlasten von der steten Haftung! Hat man die Kleinen nun denn mal gefragt, Ob sie nicht lieber bei den Eltern bleiben? Ist man dabei nicht viel zu sehr verzagt, Wenn Kinder selbst die eigne Freiheit schreiben? Natürlich ist's für Eltern sehr bequem, Wenn man den Nachwuchs nicht behüten muss. Die Ruhe tut so gut und ist zu schön, Wenn Kinder weg sind – bis zum späten Schluss! Hat man denn nun erkannt, was man da vorenthält Den eigenen Kindern, die kaum noch daheim, Wo früher in langen Vorweihnachtswintern Verwandtennähe konnte gar nicht inniger sein? Die Schulen, die am Nachmittag leer standen Musste man nicht heizen, waren gründlich zu putzen. Und weil dort Kinder auch kein Essen fanden, War alles sauber, nichts war zu vernutzen! In heut'ger Ganztagsära fallen Schulen Dem Aktionismusbuhlen gern anheim, Müssen um Scheinaktivitäten buhlen – Und halten ihre Bildung doch recht klein! Auch sexuelle Übergriffe gab es früher wenig, Weil mittags Schluss mit Dauerverschulen. Man drehte noch um jede Mark und jeden Pfennig Und musste sich niemals in fremder Anerkennung suhlen! Die Hauszerstörung durch ständig' Vernutzen In jeder Stunde und Minute, jeder Räumlichkeit: Wär'n Schulen leer, könnte man endlich putzen, Die Einrichtung hätte so Nachmittagsfreiheit! Doch die Verschulung als ein Zeichen unserer Zeit Erlaubt nur die ganztägige Betreuung, Mit welcher unser Nachwuchs zur Ablenkung gern bereit Die Lebenszeit verschwendet mit Netzfreuung. Wo krank gemeldet nachmittags Lehrkräfte Gibt es schließlich nur leichte Kost. So wachsen leider Aggressionen und die Kräfte, Die provozieren den sozialen Rost. Kinder wollen viel Elternhaus, soziale Nähen, Nicht Anonymität mit Alltagstrott im Allerleien, Auch nicht Beziehungskisten, die nur Unmut säen Und auch nicht Dauerkindereien! Über die Smartphones lassen sich zu Haus auch Kontakte knüpfen Zu denen, die verdienen Jugendvertrauen. So muss man nicht ausweichen, oberflächlich hüpfen – Und kann auf Großeltern und Freundschaft bauen. Die Ganzschultage, sie zerstören wirklich Bindung! Die Lebensfreude will traulich ins Leben gehen! Erwachsenwerden ist auch Überwindung – Mit Zeit, im Elterhaus zu stehen! * |
30.12.2016, 02:10 | #2 |
oje, dottore. sie sind nicht zu retten
und sie möchten nicht gerettet werden. der spaß ist ihr feind, ambivalenz ein böser drache, der betrieb außer betrieb ihre leidenschaft. sie wissen von allem, was sie wissen und schreiben weit darüber hinaus. täglich! stündlich ist die welt nicht mehr die ihre, weil sie nun so groß ist. und größe ist kein maßstab. meinung muss sich reimen. worauf? auf meinung. das tut sie auch. immer. glück auf in die mansarde! |
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30.12.2016, 10:29 | #3 |
Gast
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Re: Plädoyer für die Halbtagsschule
fennigpfux,
ich muss nicht gerettet werden - und ich bin auch keine Spaßbremse! Wenn man vierzig Jahre in der Halbtagsschule erfolgreich wirken konnte und aus vielen Besuchen sehen musste, wie Jugendlebenszeit verplempert wird/wurde, dann kann man aus dem reichen Erfahrungs- und Beobachtungsschatz nur entsprechende Schlüsse ziehen. H. H. Karg |
30.12.2016, 18:44 | #4 |
Mal davon abgesehen, dass es metrisch furchtbar holpert: Die Zeiten haben sich geändert. Es gibt viele Alleinerziehende, die auch mittags arbeiten gehen müssen, um einigermaßen für ihre Kinder sorgen zu können. Da ist man bzw. frau froh, wenn die Kinder länger in der Schule bleiben können.
Soviel ich weiß, ist Ganztagsschule aber keine Pflicht. Im Prinzip wettert dieses holprige Gedicht gegen etwas, was gar keiner Aufregung wert ist. |
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31.12.2016, 11:34 | #5 |
Gast
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Re: Plädoyer für die Halbtagsschule
Liebe Silbermöwe,
das Holpern ist mein Markenzeichen.... ich kenne übrigens die Argumente für die Ganztagsschule - alle! Die Frage ist nur, ob wir nicht vor lauter Erwachseneninteressen die wahren Bedürfnisse von unseren Kindern (und Jugendlichen) aus den Augen verlieren. Beste Grüße! H. H. Karg |
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halbtagsschulen |
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