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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.03.2017, 23:11 | #1 |
Forumsleitung
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Verrechnet
Wer alt wird, denkt nicht mehr an Schuld,
der Geist spürt nichts als Ungeduld: Die Restzeit, täglich aufgezehrt, verliert Substanz, gewinnt an Wert. Der alte Ballast ist egal, Erinnerungen schmecken schal: Am besten einen Haken dran und noch gelebt, so gut man kann! Was mancher junge Mensch verschlief, macht ihn im Alter hochaktiv und zahlt den Lohn, der ihm gebührt: Die Zeit tickt weiter, ungerührt. 26.03.2017 |
26.03.2017, 23:27 | #2 |
Hallo Ilka-Maria,
hochaktuelles Thema, gut formuliert, inhaltlich stimme ich der letzten Strophe nicht 100 % zu aber so in etwa ist es wohl. Gern gelesen. Grüße zum Restsonntag Stephanius |
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27.03.2017, 08:44 | #3 |
abgemeldet
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Hallo Ilka-Maria,
dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut. Deshalb werde ich es auch in meine Gedichte-Liste aufnehmen. Ja, so ist das, wenn man älter wird, da rennt die Zeit, nur so dahin und nur noch ganz konkret alles schnell erleben, macht noch Sinn. Gerne gelesen mit lieben Grüßen wortmix |
27.03.2017, 08:49 | #4 |
Meine Mutter ist jetzt 61 Jahre alt und so aktiv wie nie zuvor. Als ich mit ihr über dieses Thema sprach sagte sie, dass sie es schade findet, dass die Endlichkeit des Lebens jetzt, wo es für sie am schönsten ist, so greifbar wie noch nie ist.
Ich kann mich aufgrund meines Alters nicht wirklich mit deinem Gedicht identifizieren, habe es aber trotzdem gerne gelesen. |
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27.03.2017, 11:52 | #5 |
R.I.P.
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Hallo, Ilka-Maria -
zuerst dachte ich instinktiv an ehemalige Nazischergen, aber die dürften inzwischen alle gestorben sein.
So ist mir nicht ganz klar, auf welche Schuld Du Dich beziehst. Kann ja auch eine Verallgemeinerung sein - wer je hat sich nicht schuldig gemacht in seinem jungen Leben? Die letzte Strophe ist auch sehr vieldeutig. Ich mach mir da so meine Gedanken. Der hohle Aktionismus in späten Jahren verrät oft Verzweiflung angesichts der unerbittlich fortschreitenden Zeit. Lieben Gruß von Thing |
27.03.2017, 12:05 | #6 |
Forumsleitung
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So kompliziert ist es nicht: Mit zunehmendem Alter relativiert sich der Begriff "Schuld", und was früher bedrückt hat, wird nicht mehr als schwerwiegend angesehen. Übertreibungen werden erkannt, Jugendsünden ad acta gelegt und Unwichtiges von Wichtigem getrennt.
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27.03.2017, 12:25 | #7 | |
Gast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Aus meiner damaligen Tätigkeit im Krankenhaus, weiß ich, dass die Allgemeinheit eher mit Schuldfragen und Reue zu kämpfen haben. Hätte/wenn/aber Wobei Allgemeinheit eher ungelenk ausgedrückt ist. Viele! Lg! |
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