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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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16.12.2016, 21:00 | #1 |
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der Takt des Krieges
Pa ram pa ram
Pa ram pam pam Pa ram pa ram pa ram pam pam Trommeln, Stiefel schon hörst du sie wie eine Schicksalsmelodie Marsch, im Gleichschritt da schreiten sie Spitze, Hacke, dann hoch das Knie Junge, Alte nun siehst du sie sie dienen einer Kompanie Heimatlieder schön singen sie aufgezwungene Euphorie Stolze Männer die führen sie nach einer Schlachtentheorie Sie stolpern nicht sonst schießen die bleiben im Glied der Infant`rie Hetzparolen so rufen sie als Überzeugungstherapie Ängste, Zweifel und, spürst du sie die reinste Traumatophobie Mütter, Frauen vermissen sie gibt keine Rückkehrgarantie Fallen sie nicht dann sterben sie an Typhus oder Diphtherie Pa ram pa ram Pa ram pam pam Pa ram pa ram pa ram pam pam |
20.12.2016, 16:26 | #2 |
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"Gerne" mit Schaudern gelesen.
Und dennoch: Der echte Schrecken fehlt. Vielleicht weil wir es schlecht nachempfinden können? Aber gut eingefangen hast du den Gleichschritt und das damit verbundene gleiche Denken und die Sinnlosigkeit |
20.12.2016, 16:51 | #3 |
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Lieber Yuki,
ich war mir sehr unsicher, ob wirklich jemand auf die Idee kommt, das Gedicht im Marsch-/Trommeltakt zu lesen. Schön, dass du es herausgehört hast. Echte Schrecken wollte ich nicht wiedergeben, Sinnlosigkeit schon. Und, das es durch die ganze Menschheitsgeschichte gezogen, immer wieder das Selbe Himmelfahrtskommando bleibt. Gut, das wir es nicht nachvollziehen können. Danke, Unar. |
20.12.2016, 17:04 | #4 | |
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Doch, doch, der Marsch wird ja durch die "umarmenden" (?)
Strophen aufgedrängt. Zitat:
Zuweilen bin ich mir aber nicht sicher, wie es "innen drinnen" aussieht; ich fange gerade erst an, Rhythmus zu lernen. Da können andere sicher mehr Auskunft geben- aber ich habe es doch als Gleichschritt empfunden. |
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20.12.2016, 19:17 | #5 |
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Wenns bloss nicht so unselten wäre.
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20.12.2016, 20:56 | #6 |
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Tja, wie so vieles. Ka mer nix machen.
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20.12.2016, 22:56 | #7 |
Guten Morgen, Yuki!
Es gibt keine sinnlosen Kriege, Anschläge, etc. Nur beim Töten im Affekt kann man Sinnlosigkeit unterstellen, wenn die Täter im abgeregten Zustand den Sinn, die Idee, welche sie bei der Tat hatten, selbst nicht mehr nachvollziehen können. Ähnlich verhält es sich mit "Zwecklosigkeit". Dass im vulgären Sprachgebrauch sinnlos und zwecklos anders gemeint sind, nämlich im Sinne von erfolglos, nutzlos bis idiotisch, widerspricht dem nicht. Auch die Synonymwörterbücher helfen beim Herausfinden von Wortbedeutungen leider kaum. Kurzum: Jeder, der mit einer Tat etwas vor hat, handelt nicht sinnlos. lg fx |
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20.12.2016, 23:08 | #8 |
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Frei nach Kafka
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20.12.2016, 23:13 | #9 |
Das Prager Deutsch galt als das beste.
Danke für's schöne Zitat, Unar! lg fx |
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20.12.2016, 23:14 | #10 |
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Gern geschehen, lieber Fennigpfux.
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22.12.2016, 16:56 | #11 |
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Ja, natürlich, Kriege verfolgen immer einen Zweck; meist Macht, Geld, Rohstoffe, Einschüchterung, Wirtschaft, Unterdrückung...
Für den Einfachen Bürger ist es aber stets Realität: Es ist sinnlos. Und das greife ich auf und stelle es als Hauptsächliche Realität in den Vordergrund: Kriege sind sinnlos. Das ist eine Vereinfachung - aber es stimmt. Sehr wenige Leute profitieren wirklich und zumeist auch nur materiell. Ein Opfer, dass sich nie lohnen kann, wenn die Gemeinschaft (inklusive der Führer) zusammensteht. Und Kriege sind natürlich schrecklich. Etwas, was wir gar nicht begreifen können. Ich sage da nichts Neues, aber musste es irgendwie nochmal klarstellen. |
23.12.2016, 02:49 | #12 |
Ich versuche es nochmal anders, Yuki.
Wenn klar ist, dass Kriege nie sinnlos sind, ist, dahinter zu kommen, warum es sie gibt, plötzlich eine Tür. Durchzugehen, versuchen, zu verstehen, nachdem die Erschütterung abgeschüttelt ist, plötzlich eine Möglichkeit. Ansonsten: Schwelgen im Lamento. Friedliche Grüße fx |
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23.12.2016, 04:08 | #13 |
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Ich kriege wieder nix mit.
Peng Boom Tschak 20% der Männer und Frauen sind zu Kriegern geboren. Sie verteidigen die Grenzen des Rudels. Die Lokilitiker sind für andere Dinge zuständig, kein Wunder das das in die Hose geht. |
23.12.2016, 12:55 | #14 |
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sinnvoller Beitrag
http://sicherheitspolitik.bpb.de/kri...amer-konflikte
Es ehrt mich, das das Thema zu friedlichen Diskussionen anregt. Ich verfolge das gerne. Und ich möchte euch, in diesem Sinne, friedliche Festtage wünschen. Eure Unar. |
17.03.2017, 20:48 | #15 |
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Hallo Unar,
mir hat es schon beim ersten Lesen gut gefallen, und als ich dann entdeckte (weiß gar nicht, ob ich noch von selber drauf gekommen wäre), es im Marchtakt zu lesen, hats mir noch besser gefallen. Und wenn das Thema auch noch so oft behandelt wurde, darüber sollte man niemals schweigen, erst recht nicht, wenn der 'Schrei' so gut gelungen ist. Liebe Grüße Sinclair |
17.03.2017, 22:16 | #16 |
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Hallo Sinclair.
mich ehrt dein Lob.
Danke, dass du es sogar im Takt gelesen hast, erst dadurch wirkt es für mich. Nun schreibe ich nicht gern über Krieg, aber diese Zeilen haben sich mir aufgedrängt. Und ich bin deiner Meinung, reden schafft oft Verständnis. Liebe Unargrüße an dich. |
18.03.2017, 07:08 | #17 |
Liebe Unar,
tolle Wortwahl, sehr gut gegliedert! Erinnert etwas an "masters of war" von Bob Dylan, ich denke auch an "Draußen vor der Tür" von Borchert. Lg Georg |
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18.03.2017, 12:37 | #18 |
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Vielen Dank, lieber Georg.
Muß ich beides mal nachschlagen, weil es mir so auf Anhieb nichts sagt. Grüße, Unar. So, hab mal gegoogelt... Bob Dylans Text ist sehr gut. Dagegen finde ich meinen doch recht spärlich. Hat er ja nicht umsonst einen Nobel-Preis bekommen. Mit Borchert müßte ich mich erst beschäftigen.Danke, dass du mich darauf gebracht hast. |
18.03.2017, 14:58 | #19 |
Danke Unar
Ich glaube, dass Kriege ihren Sinn darin haben aufzuzeigen wie schwach das Denken jener ist, die meinen das solch ein grausamer Akt eine Lösung wäre. Der Krieg ist eine Mahnung an Regierungen--- dieses Menschen verachtende Mittel nie in Erwägung zu ziehen. Das dennoch, nach Jahren des Frieden sie es immer wieder tun, zeigt, dass sie unter gestimmten Voraussetzungen bereit dazu sind --sehenden Auges auf den Abgrund zu zugehen, als vermuteten sie hierin ihr Heil. Danke Unar ----Deinen Text hast Du zu einer richtigen Zeit gewählt. lieber Gruß Berndus |
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18.03.2017, 17:44 | #20 |
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Lieber Berndus,
gut, dass der Text zur Auseinandersetzung mit diesem Thema anregt. Ich sehe in meinen Zeilen ehr den vergangenen Krieg / 2. WK. Überrascht bin ich und auch betroffen, dass es doch immer noch aktuell ist. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, Unar. |
20.03.2017, 00:57 | #21 |
abgemeldet
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Die rhythmische Idee ist faszinierend, auch wenn sie mich persönlich nicht richtig mitgerissen hat.
Der zimmergleiche Endreim hat mich nach wenigen Versen gelangweilt. Außerdem drängt sich der Gedanke auf, dass die Wahl der Worte oftmals eher dem Reim geschuldet war. Trotzdem, gerne gelesen! lg Richard |
20.03.2017, 15:31 | #22 |
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Lieber Richard,
danke dir für deine Kritik.
Nachvollziehen, kann ich den Gedanken, der sich dir aufdrängt. Aber ich hatte ehr Schwierigkeiten, den Takt einzuhalten, als Worte zu finden. Manche Zeilen waren schwer in die Rhythmik zu bringen. Auch dank für deine lobenden Worte. Gruß, Unar. |
21.03.2017, 03:47 | #23 |
R.I.P.
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Hallo, Unar die Weise -
Pa Rada pampam
ist ja ein sehr geläufiges Lied, das unwillkürlich zum Ohrwurm werden kann. Aber der Sopran im Lied versöhnt wieder mit dem dumpfen Trommeln. In Deinem Gedicht gibt es keine Versöhnung und das ist gut so. Die apokalyptischen Reiter reiten wieder. Auch von mir sehr interessiert gelesen. Freundlichen Gruß von Thing |
21.03.2017, 12:53 | #24 |
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Dank für dein Lob, liebe Thing.
Pa Rada pampam -> ich kann nicht leugnen, dass mir dieser Takt nicht auch vorschwebte. Aber, mit diesem verbinde ich keine kriegerischen Handlungen. Also drängte sich ein anderer auf. Der mich ehr an marschierende Soldaten erinnerte. Gruß zurück, Unar. |
21.03.2017, 13:18 | #25 | ||
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Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
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….
Zitat:
ein in verschiedener Hinsicht anregendes Gedicht, liebe Unar; es erinnert mich auch an ein Volkslied," Der junge Tambour" heißt es: Thematisch ist es sehr anders, aber der Takt wird dort auch immer wieder zwischen die Strophen gesetzt, vermutlich, um das Marschieren und dabei Trommeln zu verdeutlichen. Es ist eigentlich kriegsverharmlosend, ich lernte es aber noch in der 3-ten oder 2-ten Klasse der Grundschule und ich kann es immer noch, weil es so ein eingängiges, scheinbar fröhliches Lied ist. Der Rest ist so lustig, dass ich manchmal vergessen habe, was die erste Strophe aussagt. Sie ist in ihrer Aussage eine Katastrophe ... Zitat:
Deine Aussage ist deutlich, ich kann sie unterstreichen. Dass Krieg nicht sinnlos ist, ist nachträglich, wenn's denn einmal passiert ist, hoffentlich so. Aber im Grunde ist es jedes mal ein Scheitern und die Toten und Leidenden zeigen uns, wie sinnlos es ist, vorab aufzugeben. Eine für alle Seiten befriedigende Verständigung ist eben mit das schwierigste des menschlichen Daseins. L.G. Zaubersee |
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21.03.2017, 13:29 | #26 |
R.I.P.
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21.03.2017, 13:32 | #27 |
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Liebe Zaubersee,
ich habe ein ähnliches Erleben, über ein Lied, dass wir in der Schule lernten.
Der kleine Trompeter https://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine_Trompeter Der Text lies mich nie los. Eine für alle Seiten befriedigende Verständigung ist eben mit das schwierigste des menschlichen Daseins. -> Zitat von dir. Bei allem Fortschritt auf dieser Welt, vor allem in Sachen der Kommunikation, ist es unserer modernen Menschheit noch immer nicht gelungen, sie zu einem Ort des friedlichen Zusammenlebens zu machen. Friedvolle Grüße. Unar |
21.03.2017, 13:38 | #28 |
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An Thing,
Du hast absolut recht mit deiner Aussage.
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Lesezeichen für der Takt des Krieges |
Stichworte |
krieg, soldat, tod |
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