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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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#1 |
![]() Volkswirtschaft
Es gibt ein Gewitter im wirren Geflecht des Geistes, der Menschen beflügelt. Er fragt nicht nach Ethik und auch nicht nach Recht, wenn Köpfe er wirkend durchsegelt. Das Üble verpestet den trüben Verstand, manch Rede verstärkt dann noch Glauben. Die Märkte des Teufels versklaven das Land, die Freiheiten wollen sie rauben. oder---um Freiheiten von uns zu rauben. Es geht nicht um Ethik und auch nicht um Recht, wenn Macht die Verteilungen regelt. Der Einzelne lebt in dem Wirtschaftsgeflecht, das sich auf Gewinne einpegelt. Die Märkte verteilen die Waren im Land gelenkt unter privaten Hauben. Die Ziele der Lenker die hab ich erkannt, sie wollen Gewinne abstauben. |
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#2 |
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Hallo Hans,
zuerst dachte ich, hier wäre eine Kurzfassung von Karl Marx, Das Kapital. Aber dann habe ich das ältere religiöse Motiv erkannt. LG Nordasche |
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#3 |
Forumsleitung
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Hans, deine Gedichte lesen sich fast alle gleich: Kapitalismus und Konsum sind Teufelswerk, und der Konsument ist ein willenloser Spielball wirtschaftlicher und politischer Mächte, der sich mit vernebeltem Geist von Lawinen an Gütern zuschütten lässt. Werden dir die inflationären Wiederholungen des immer gleichen Grundthemas allmählich nicht langweilig?
LG Ilka |
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#4 |
Lb. Nordasche, lb. Ilka-Maria,
es ist weniger Kritik als Feststellung, die unterschiedlich verstanden werden kann. Die Kernaussage ist: Der Konsument ist kaum Mitbestimmer der Wirtschaft. Bestimmt wird die Wirtschaft fast gänzlich von den Märkten und deren Besitzer (den Gewinnen), was auch oft Nachteile für die Konsumenten zur Folge hat. Ein Ungleichgewicht bei den Wirtschaftsformen ist für die Mehrheit immer zum Nachteil und schadet der Demokratie. Am Besten ist immer, "von allem etwas, aber nicht zu viel (der Weg der Mitte): Unterschiede sind gut. Sie müssen sein um einen Anreiz zu schaffen, doch sie müssen dann bekämpft werden wenn sie zu groß werden (politische Abhängigkeit ). Lg. Hans |
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#5 |
Lieber Hans,
der Konsument hat sehr viel Macht. Warum gibt es keine Eier aus Legebatterien mehr zu kaufen? Weil die Konsumenten diese Eier nicht wollen. Jetzt haben wir Tierwohl-Nummern auf dem Fleisch aus der EU. Uns wird bewusst, wie beschissen es den Tieren eigentlich geht, selbst unter optimalen Haltungsbedingungen, und wie viel Fleisch gar nicht aus der EU kommt. Wir treffen eine Kaufentscheidung, die Kapitalisten zum Umdenken zwingt. Vielleicht kaufen wir in Zukunft nur dann ein Telefon oder einen Fernseher oder ein Auto, wenn die alten Geräte irreparabel kaputt sind? Vielleicht kaufen wir keine Mitgliedschaft im hippen Fitness-Center, sondern gehen einfach joggen? Vielleicht kaufen wir einfach keine Kleidung aus Plastik mehr? (Auch, wenn das für Frauen bedeutet, nie wieder Unterwäsche zu tragen, denn es gibt keine, die nicht aus Plastik ist. Da blieben ja noch die Herrenunterhosen, die sind aus Baumwolle. Den Schlitz vorne kann frau ja zunähen.) Niemand zwingt uns, den ganzen überteuerten Plastikdreck zu kaufen, der unsere Meere verseucht. Einfach nicht kaufen. LG |
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#6 |
Forumsleitung
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Oops, gibt es doch, dachte ich beim ersten Lesen des Satzes: Es gibt noch massenhaft Eier aus Legebatterien zu kaufen. Gemeint ist aber wohl: "Warum gibt es immer noch Eier aus Legebatterien zu kaufen[, obwohl die Verbraucher das nicht mehr wollen]?"
Hier habe ich auch gestutzt. Ich kenne nur ein Fachgeschäft weit und breit, wo ich noch Taschen aus echtem Leder kaufen kann, und auch Lederkleidung kann ich nur noch im Internet bestellen. Ansonsten: Alles Imitate aus Kunststoffen. Optisch oft täuschend echt gemacht, aber in dem Zeug schwitzt man sich halbtot. Okay, Mäntel, Jacken und Hosen müssen nicht aus Leder sein - aber da frage ich mich, wohin die Felle der Schlachttiere wandern, die trotzdem anfallen? Wird bei unseren Verzichtsaktionen wirklich weniger geschlachtet? Gibt es dadurch auch nur die geringste Verbesserung für das große Ganze? Werden durch die Abschaffung eines Übels nicht neue Übel geschaffen? |
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#7 | ||
Zitat:
Zitat:
Leder nimmt in der Textilindustrie keinen großen Stellenwert ein, es werden kaum Tiere extra für das Leder gehalten. Pelz ist auch auf dem Rückgang, trägt fast keiner mehr. LG, lee |
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#8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich weiß, dass man auch andere Materialien für Taschen verwenden kann. Meine Kernfrage ist aber: Was passiert mit den Tierhäuten, wenn wir nichts mehr in Leder machen lassen wollen? Die Tiere werden doch trotzdem geschlachtet, also fällt das Material sowieso an. Man muss dafür keine Tiere extra halten. In der Schuhfabrik, in der ich meine Lehre gemacht hatte, wurden Rinder- und Ziegenhäute verarbeitet. P.S.: Zu meiner ersten Frage habe die Information gefunden, dass es in den anderen Ländern die Legebatterien noch gibt und Eier aus Käfighaltung in Deutschland eingeführt werden dürfen. Allerdings sind diese Informationen schon älter, neuere konnte ich nicht aufspüren. Sie dürfen also mit den in Deutschland produzierten Eiern zusammen in die Packung gegeben werden. Aber egal, ich guck sowieso immer rein und prüfe die Eier, die ich kaufe. |
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#9 | |
Zitat:
Vielleicht kann man in der Zukunft Fleisch oder Leder synthetisch erzeugen oder züchten. Wahrscheinlicher ist, dass immer mehr Menschen Vegetarier werden, die Industrie wird sich umstellen und es wird vielleicht weniger und teureres Leder geben. Aber dass die ganze Welt in absehbarer Zeit vegan wird, ist unwahrscheinlich. Zu hartnäckig hält sich der Aberglaube, dass der Mensch unbedingt Fleisch braucht. Keine Sorge. So lange es klassischen Fleischverzehr gibt - das geht sicher noch 30 oder 50 Jahre lang so weiter - fällt Leder als Beiprodukt an. Es ist ein Naturmaterial und verottet, also aus ökologischer Sicht vertretbar. Die Lederherstellung geht zwar mit einem hohen Wasserbedarf einher, es werden krasse Chemikalien benötigt (und vielleicht lohnt sich das irgendwann nicht mehr und dann wären die Häute eben Abfall), aber weil es so unglaublich lange hält, wenn man es pflegt, oft Jahrzehnte, müssen 20 Plastikjacken nicht produziert werden, wenn ich mir eine Lederjacke kaufe. Insofern das wesentlich kleinere Übel. LG, lee |
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#10 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.747
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... mich irritiert der Titel. Volkswirtschaft? Hilf mir bitte auf die Sprünge, welcher Wirtschaftsbetrieb ist hierzulange volkseigen?
Du oder dein LI empört sich über kapitalistische Wirtschaftsverhältnisse und nutzt vermutlich unüberlegt die propagandistische Wortschönfärberei! wsT dT |
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#11 |
Lb. dunkler Traum,
es ist die Wirtschaft die dem Volk übergestülpt wird, so dass es möglichst viel Nutzen für die Besitzer ergibt. Von Volkseigen kann immer weniger die Rede sein. Privatisierung bedeutet dass der Nutzen für private Eigner den Vorrang hat, was dann in Verbindung mit Macht fatale Folgen hat LG Hans |
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#12 |
Es musste privatisiert werden, die Kohle war alle. Man kann ein Volk nur bis zu einem bestimmten Punkt schröpfen. Die CDU hatte schon in die Rentenkassen gegriffen, es war halt überhaupt nichts mehr da. Darum musste man die Bahn und die Post verkaufen. Demnächst werden Schulen privatisiert und dann die Polizei. Es wird 2-Klassen-Bildung und 2-Klassen-Schutz geben, gibt es ja schon, und es gibt auch schon eine 2-Klassen-Medizin. Die Schere geht immer weiter auf. Nur, damit sich die Reichen weiter bereichern können. Warum zahlen wir nicht wieder direkt Steuern an die Mächtigen und sparen uns die Politiker? War ein netter Versuch, liebe Demokraten.
Volkswirtschaft ist die Wirtschaft einer Nation im Vergleich zu anderen Nationen. Sie heißt nur Volkswirtschaft wie Volksempfänger oder Volkswagen, aber sie gehört nicht dem Volk. LG |
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#13 |
Lb. Lee Berta,
Ein zufriedenes Volk ist leistungsfähiger, deshalb wird es getäuscht, um es besser schröpfen zu können. Die Politik wird durch verdeckte Erpressung gezwungen dieser Schröpfung Vorschub zu leisten. Privatisierungen waren nie zwingend. Letztlich waren es Schenkungen, denn die Finanzierung der Käufer wurde durch Steuererleichterungen und Subventionen ermöglicht. Die Ausweitung der Schere wurde durch die Politik gefördert, obwohl sie die Pflicht hatte dies zu verhindern. Eine echte Demokratie ist bei unserer Vermögensverteilung nicht möglich. Wir haben kaum noch unabhängige Institutionen und Medien. LG Hans |
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#14 |
Lieber Hans,
die Medien sind zum Glück noch unabhängig, aber auch finanziellen Zwängen unterworfen. Auch hier ist Mammon Gott Nummer 1. Dann kommen politische Gremien. Das ZDF ist stark von der CDU beeinflusst und die ARD von der SPD und deren Koalitionspartnern. Das war damals nach dem Krieg so gewollt. Man hatte gerade den Hitlerfaschismus überwunden und wollte das deutsche Volk zwischen Mitte/Rechts und Mitte/Links in die Zange der Demokratie nehmen. Dass das nun so missglückte ... das wollten die Amis sicher auch nicht, aber die sind ja nicht ganz unschuldig daran, dass alle Kapitalismus mit Demokratie verwechseln. Was mir auch Sorge macht, ist die Tatsache, dass normale Leute einfach nicht Politiker werden können. Ich habe eine Freundin, eine Putzfrau aus Bayern, die echt was zu sagen hat und die wirklich clever ist und was bewegen könnte, die aber von ihren meist männlichen Parteifreunden irgendwie ein bisschen gedisst wird. Hab ich so den Eindruck. Ich supporte die, weil ich die geil finde. Aber sie wird nie politische Karriere machen, denn sie ist eine aus dem Volk. Ohne Kontakte, ohne Schönheits-OPs, ohne Kohle. Ich denke, wir müssen unsere Demokratie direkter gestalten oder irgendeinen anderen Weg finden, diese Blutsauger loszuwerden, die den ganzen Planeten aus Habgier vernichten. Es ist fünf nach zwölf. LG, lee |
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#15 | |
Lb. Lee Berta,
Zitat:
Kapitalismus und Demokratie sind Gegensätze. Je mehr Kapitalismus, desto weniger Demokratie. Am Besten ist immer der Weg der Mitte. LG Hans |
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#16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
![]() Adenauer, der einen zweiten Fernsehsender als Staatsfernsehen, also auf Bundesebene, einführen wollte, scheiterte vor Gericht. Das ZDF wurde erst 1963 zur Ausstrahlung gebracht, aber nicht als Bundes-, sondern als Ländersache, wie bereits die ARD (die zu Beginn aber noch unter der Kontrolle der jeweiligen Besatzungsmacht des Bundeslandes stand). |
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#17 | ||
Lieber Hans,
Zitat:
Hallo Ilka-Maria, Zitat:
Vielleicht bin ich da zu schwammig, aber die Nachkriegszeit endete 1989. Ein Kumpel von mir hat so einen Intendanten mal getroffen und meinte, der sei total chauvinistisch, sexistisch und überhaupt unmöglich gewesen. Im Prinzip läuft das alles über Kontakte. Man kommt nicht rein, wenn man nicht drin ist. LG, lee |
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#18 | |
Forumsleitung
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Zitat:
![]() Aber ich weiß, was du meinst. Und da hat sich seit der Steinzeit bis heute nichts geändert. Wir nennen das: "Eine Hand wäscht die andere." Völlig normal: Gibst du mir, geb ich dir. Wenn nicht, kriegst du nichts. So funktioniert das Leben, von der romantischen Liebe bis zum Handeln mit Wertstoffen. |
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#19 | |
Zitat:
LG, lee |
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#20 |
Forumsleitung
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Das ist bei den Verlagen inzwischen Standard. Da sitzen ganze Gruppen im Raum, und jeder Schreiber bekommt seine Vorgaben. Am Ende klebt man die Teile zusammen - et voilà.
Mir ist das alles egal. Ich schreibe aus Spaß am Schreiben, ich will damit kein Geld verdienen. Es ist eine falsche Vorstellung, mit dem literarischen Schreiben könne man seinen Lebensunterhalt bestreiten. Auch Größen wie Goethe und Schiller mussten für das Verlegen ihrer Werke bezahlen. Ich habe mehrere Romane und einen Gedichtband veröffentlicht, aber null dafür bezahlt. Alles im Self-Publishing, aber da muss man eben alles selber machen, inklusive des Deckblatts, was für einen Erstling ziemlich tricky ist. Verdienen kann man daran nichts, das muss einem klar sein. Ich habe an die zwanzig bis dreißig Exemplare verkauft, aber pro Stück nur ein paar lumpige Cent erhalten, den Löwenanteil kassiert der Verlag. Tut nichts zur Sache, ich habe eine gute Rente, wohne mietfrei und bin auf einen Zusatzverdienst nicht angewiesen. Oder anders gesagt: Ich kann es mir leisten, rein zum Spaß zu schreiben und zu veröffentlichen. Bin gerade wieder an einem Roman, die ersten 60 Seiten stehen schon. |
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