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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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30.11.2009, 12:20 | #1 |
Nachruf
Im Feuer
befangen von splitternden Mienen Wege vergangen der Puls schlägt sich tapfer Im Wasser betrieben in Ausschreien gipfelnd windschattig aus dem Ruder reißende Wellen der Gezeiten In Luft erlöst von brennenden Fahnen wolkenverhangen die Sicht tränt noch immer Geerdet ruf ich dir nach im letzten Atemzug |
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30.11.2009, 19:51 | #2 |
Wow! Das ist echt gut.... Löst eine schwermütige Stimmung aus...
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30.11.2009, 20:25 | #3 |
Forumsleitung
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Mienen oder Minen?
moon, ich kann mit den "splitternden Mienen" nichts anfangen - oder meintest Du vielleicht "splitternde Minen"? Bei Deinen Versen kann ich mir durchaus einen Kriegsschauplatz vorstellen.
LG Ilka-M. |
30.11.2009, 20:46 | #4 |
Hallo moon,
ich lese hier durchaus den Kriegsschauplatz der Liebe oder der Umwelt in Metaphern schön verpackt Splitternde Mienen, nun ich sehe hier Gesichter in deren sich die züge verändern, gebrochen sind, in splitternd lese ich spitz, schneidig, vielleicht auch ineinanderfallend, resignierend. Ist aber nur eine Vermutung. Die zweite Strophe ist sehr mitreißend obwohl schon teils sehr überladen. Wasser hier vielleicht die verbindlichkeiten, oder das zusammensein, etwas dass zwei Menschen verbindet dann der Höhepunkt eines Streits in dem nur noch angeschrien wird und alles "aus dem Ruder läuft". Man ist nicht mehr Herr oder Frau der Lage.Windschattig nehme ich hier als ein Gefühl wahr. Dunkel und alles schreiende mitreißend. Die dritte Strophe ist wie die Verwüstung nach dem Angriff. Es liegt noch etwas in der Luft, man kann noch immer nichts klares erkennen, das "problem" nicht sehen, keine Lösung finden. In der letzten Strophe überkam mich Traurigkeit während dem lesen. Es ist vorrüber und man klammert sich noch am allerletzten Rest von etwas. Will nicht loslassen. Es könnte hier auch der Kreislauf des Sterbens und Geboren werdens angesprochen werden, warscheinlich lieg ich aber total daneben. Jedenfalls kam es mir ein wenig so vor als wäre hier auch ein nicht endgültiges Ende gemeint, so wie in der Pflanzenwelt oder der Tierwelt oder ja in unserer Welt Zu dem Gedicht selbst, nun ich finde manche Strophen sinde sehr überladen, es wirkt dann ein wenig wie eine Flut während dem lesen allerdings nehme ich die hier gerne in kauf, ich kämpfe sozusagen mit. Schön. Grüße, Isabel |
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01.12.2009, 02:37 | #5 |
Na ihr drei,
auch wenn ich nicht direkt ein Kriegsszenario im Kopf hatte, freut es mich, dass ihr diese Bilder mit dem Text assoziiert. Denn es geht wirklich um einen Kampf, und zwar den gegen die Zeit. Die Elemente sollen hier für das Leben als solches stehen, in einem Raster erlebt, auf der Zielgeraden. Und trotz oder gerade wegen der eigenen Gewissheit um den nahenden Tod klammert sich das LI an allem, was noch bleibt. Da lagst du vollkommen richtig, Isa. Die Strophen sind dabei als die letzten Sinnesreize zu sehen, so hast du mit deiner Beschreibung der splitternden Mienen ebenfalls recht. Es werden resignierende Gesichter der Beteiligten wahrgenommen, doch noch scheint genug Zeit zu sein. Auch die verbindende Bedeutung des Wassers hast du schön erklärt. Ein letztes Aufbäumen, die letzte Diskussion von alltäglichen Problemen, lautstark, stur. Die Luft wird knapper, bevor man den letzten Atem für den Abschied bereithält. Vielen Dank für eure Kommentare! moon |
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01.12.2009, 12:38 | #6 |
"der Puls schlägt sich tapfer"
sehr schön gemacht! Das Gedicht an sich beeindruckt mich auch sehr, gute Sprache und schöne Metaphern. Immer weiter so, Whatzn |
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03.12.2009, 13:49 | #7 |
Vielen Dank DocWhatzn!
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