Gefangen

[Wolfmozart]

Unmöglich, Schmerz zu entkommen
Unmöglich, Land zu erreichen
Seele, unendlich beklommen
Stöhnt auf und kann doch nicht entweichen

Lautloser Schatten Gespenster
Sumpfhaftes Höllengebrüt
Lautlos starrt durch das Fenster
Meiner Seele unsterblich Geblüt

Stirn jede Nacht Deine Haare erträumt
Krümmt sich in Schmerzen und schreit.
Sprachloses Staunen mein Leben umsäumt
Inmitten von Wahnsinn und Leid

[Thing]

Zitat von wolfmozart

Unmöglich, Schmerz zu entkommen
Unmöglich, Land zu erreichen
Seele, unendlich beklommen
Stöhnt auf und kann doch nicht entweichen

Lautloser Schatten Gespenster
Sumpfhaftes Höllengebrüt
Lautlos starrt durch das Fenster
Meiner Seele unsterblich Geblüt

Stirn jede Nacht Deine Haare erträumt
Krümmt sich in Schmerzen und schreit.
Sprachloses Staunen mein Leben umsäumt
Inmitten von Wahnsinn und Leid

Halli Hallo, wolfmozart -

welch ein Aufschrei jenseits aller Tagebuchweinerlichkeit!

Wenn du mir nicht gram bist, zeige ich Dir, wie ich selbst die Akzente gesetzt hätte:

Unmöglich: Dem Schmerz entkommen.
Unmöglich: Ein Land erreichen.
...

Sumpfgleiches...

starrt ohne Laut ...

Jede Nacht: Dein Haar mir erträumt...


Das sind lediglich meine Anregungen.

Dein Gedicht weckt Bilder und Erinnerungen, Phantasie.
Wir Alten sagen:
Eine lyrische Phantasmagorie!


Lob
von
Thing

[Desperado]

Hallo Wolf,

so muss das klingen, so muss das "rein" gehen, so muss das rüberkommen, so und nicht anders, weh tun darf es, schmerzen soll es, spüren muss man's, das ist wahre Dichtkunst, bin begeistert!

Lieben Gruß
Desperado

[Ex-Nitribitto]

Lieber Wolfmozart,

ich kann Desperados Begeisterung leider nicht in gleichem Maße teilen.
Ich stehe auf dem altmodischen Standpunkt, dass in einem Gedicht, auch wenn es ansonsten etwas wild zugeht wie hier in deinem, zumindest die Metrik stimmen muss. Und das tut sie hier nicht.

Mit liebem Gruß
Nitribitto

[Pit Bull]

Zitat von Nitribitto

Ich stehe auf dem altmodischen Standpunkt, dass in einem Gedicht, auch wenn es ansonsten etwas wild zugeht wie hier in deinem, zumindest die Metrik stimmen muss. Und das tut sie hier nicht.

Das sehe ich ähnlich.

Zur Metrik:

Strophe 1 = 8-8-8-9 Silben
Strophe 2 = 8-7-7-9 Silben
Strophe 3 = 10-7-10-8 Silben

Man brächte nur Kleinigkeiten zu verändern, um die Metrik zu glätten:

Zitat von wolfmozart

Unmöglich, Schmerz zu entkommen
Unmöglich, Land zu erreichen
Seele, unendlich beklommen
Stöhnt auf und kann nicht entweichen (Verzicht auf „doch“ = 8 Silben)

Lautloser Schatten Gespenster
Sumpfhaftes Höllengebrüt
Lautlos starrt durch das Fenster
Der Seele unsterblich Geblüt (statt „Meiner“ jetzt „Der“ im Auftakt= 8 Silben)

Stirn jede Nacht Deine Haare erträumt
Krümmt sich unter Schmerzen und schreit. (statt „in“ jetzt „unter“ = 8 Silben)
Sprachloses Staunen mein Leben umsäumt
Inmitten von Wahnsinn und Leid

Nach der Korrektur gestaltet sind das so:

Strophe 1 = 8-8-8-8 Silben
Strophe 2 = 8-7-7-8 Silben
Strophe 3 = 10-8-10-8 Silben

VG Pitti

[Wolfmozart]

Danke Thing für Kritik und lyrisches feedback.

Pit Bull auch dir Dank für Verbesserung. Bezüglich Metrik gibt es auch immer verschiedene Auslegungen und Betonungen. Für mich zum Beispiel klingt mein Gedicht metrisch vollkommen harmonisch.

Lg wolfmozart

[Thing]

In m i r klingt dieses Lied, abseits aller Silbenzählerei; der X-erei stehe ich sowieso skeptisch gegenüber.

[Wolfmozart]

Desperado, ich verneige mich vor deinem überschwänglichem Lob.

Hab Dank.

[Desperado]

Keine Ursache, Wolfmozart, war mir eine Ehre.