|
|
Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
02.12.2016, 15:03 | #1 |
Die Meise
Flink durchhuscht ein Farbenklecks
die frisch beschneiten Büsche. Hungrig ist er unterwegs nach seinem Frühstückstische. Ungetrübt scheint sein Gemüt, zumindest aus der Ferne. Wie er wohl die Welt besieht? Ich wüsste es zu gerne. Ihn bedrückt nicht Spott noch Hohn, ihn jagen keine Zweifel, keine Pflicht, kein Hungerlohn, kein Gott und auch kein Teufel. Dämmrig streckt der Tag sich aus. Ich lausche hin: Ganz leise liegt die Welt. Und hoch hinauf entfliegt die kleine Meise. |
|
02.12.2016, 15:10 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
|
Sehr schöne Zeilen ,lieber Tiger.
Es liest sich ganz flüssig. Zaubert mir Winterbilder in den Kopf. Dank dafür, Unar. |
02.12.2016, 18:01 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
|
Hallo Tiger,
dem Lob Unars kann ich mich nur anschließen. Was mich ein wenig verwirrt, ist Deine geschlechtliche Zuordnung - Du sprichst von dem Farbklecks, er ist unterwegs usw. - und dann stellt sich am Ende deines Gedichts heraus - Du meinst die Meise (welche auch immer von vielen Meisen). Wäre es nicht konsequenter, schon in der ersten Strophe davon zu sprechen: "Hungrig ist sie unterwegs nach ihrem Frühstückstische.", um dann auch die folgenden Strophen leicht abzuändern? Alles in allem: Ein hübsches Schlaglicht auf einen verschneiten Wintertag. Gruß, Heinz |
02.12.2016, 18:39 | #4 |
Sehr hübsch, lieber Tiger. Der weibliche Klecks stört mich nicht, dagegen finde ich
"Ganz leise liegt die Welt." durch den Zeilenumbruch etwas auseinandergerissen, so dass ich die ausgesagte Ruhe nicht recht empfinde. Aber das ist nebensächlich. Gern gelesen. LG g |
|
02.12.2016, 22:16 | #5 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Die Meisen sind immer so schüchtern.
Mit Spott und Hohn könnten sie bestimmt nicht umgehen. |
05.12.2016, 13:25 | #6 |
Die Meise
Lieber Tiger,
als Farbklecks, der die Welt verschönt, entschwebte hier die Meise. Sie, die uns mit dem Sein versöhnt, nahm ihn mit auf die Reise. Wenn es doch nur die kleinen Dinge wären, die unser Weltbild veränderten … Herzlich Lewin |
|
06.12.2016, 13:16 | #7 |
Hallo Unar,
vielen Dank für deine lieben Kommentar. Die Winterbilder in deinem Kopf freuen mich! Hallo Heinz, hab Dank für Lob und nachvollziehbare Kritik. Ich werde mir die Sache noch einmal überlegen, wenn ich ein wenig mehr Abstand zu dem Gedicht habe. Hallo gummibaum, auch dir danke ich recht herzlich für deinen Kommentar. Es freut mich, dass es dir gefällt. Hallo dr.Frankenstein, vielleicht würden sie aber auch einfach davonfliegen. Ich würde es manchmal, wenn ich's nur könnte. Hallo Lewin, vielen Dank für deine gereimten Zeilen. Oft möchte man einfach glauben, dass ein Blick auf die kleinen Dinge etwas an der Sicht auf die Welt und auf sich selbst verändern kann. Auch wenn es doch meist nur kurzzeitig wirkt. Grüße, Tiger |
|
Lesezeichen für Die Meise |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Wie aus der Ameise die Meise wurde | Ex-DrKarg | Humorvolles und Verborgenes | 7 | 24.02.2014 12:15 |
Ich habe eine Meise. | Ex Carina M. | Kolumnen, Briefe und Tageseinträge | 8 | 08.09.2013 10:41 |
Schwanende Meise | golch | Sonstiges Gedichte und Experimentelles | 6 | 04.10.2012 11:27 |
Die Meise | gummibaum | Philosophisches und Nachdenkliches | 12 | 07.09.2012 19:30 |