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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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16.05.2015, 22:22 | #1 |
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Was mag im Mondenscheine uns begegnen? Das Licht es ist so fern so sanft so mild. Die Sterne lassen ihre Taler regnen. Und selbst der Mond verliebt sich in das Bild. Der Mensch in seiner Einsamkeit verkümmert. Die Obhut, die ihm fehlt, verschränkt die Zeit… Und manches Leben hat der Zorn zertrümmert. Nun liegt es da von jeder Form befreit. Indes die Stille und das Licht im Tanze Vereint verträumt verlieren jene Nacht, Entschweben überall im matten Glanze Die Liebenden, für die dies Lied gedacht. |
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16.05.2015, 22:49 | #2 |
Hallo Lewin,
liest sich gut. Zwei Verse sind mir aber nicht klar: Die Obhut, die ihm fehlt, verschränkt die Zeit… Vereint verträumt verlieren jene Nacht, Verschränken (zum Beispiel die Arme) heißt: über Kreuz verbinden. Wieso "verlieren" Stille und Mondlicht (nächtliche Attribute) die Nacht? LG gummibaum |
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17.05.2015, 09:33 | #3 |
Der Mensch, in seiner Einsamkeit,
tut vieles, damit er sich verzweit. Doch mit manchen kann man nicht reden. Denn denen will ich nich bei Mondschein begegnen |
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17.05.2015, 12:46 | #4 |
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Hallo Gummibaum,
danke für das intensive Beschäftigen mit dem Text. Zum ersten Teil deiner Fragen: hier habe ich mich an einen Begriff aus der Physik, genauer der Quantenmechanik, angelehnt, der Quantenverschränkung. Mit dem Ausdruck wird der Zustand bestimmter Teilchen beschrieben, die z.B. durch ihren Spin miteinander verschränkt sind und jeweils die Richtung des Spins bei bestimmten Einflüssen mit angeblich 10.000-facher Lichtgeschwindigkeit ändern. Damit will ich für meine Zeile die Abhängigkeit der Zeit von der fehlenden Obhut als Funktion der Einsamkeit ausdrücken. Man könnte das auch primitiver versuchen, indem man sagt: zwei Arme, der eine bedeutet die Zeit, der andere die Obhut, und eine Verschränkung entsteht nur dann, wenn sie ineinander greifen. Übrigens gibt es noch andere „verschränkte Systeme“. Zum Teil der Strophe drei: Indes die Stille und das Licht… …verlieren jene Nacht, könnte man auch so schreiben: Während die Stille und das Licht… …verlieren jene Nacht, oder eine mondhelle Nacht geht zu Ende… Könnte man, dann geht natürlich ein Teil des lyrischen Charakters der Zeilen verloren. Man kann es auch ganz trocken und nüchtern darstellen, ohne dies „vereint verträumt“, das „im Tanze“, auch das „im matten Glanze“, aber was bliebe dann noch? Natürlich sollte man ein Gedicht verstehen. Aber wo ist dann die Grenze zwischen Kitsch und etwas anspruchsvollerer Poesie? Wobei ich nicht behaupten will, dass das Gedicht anspruchsvoll ist. Es ist nur ein schwacher Versuch. Das, was ich eben kann. Mehr nicht. Ab und zu werde ich es wieder versuchen. Herzliche Grüße von Lewin. |
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17.05.2015, 13:00 | #5 |
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Hallo Versard,
nun hast du noch einen Vierzeiler beigesteuert. Zum Glück ist es ja so, dass man gerade mit denen, die einsam sind, reden sollte, was dann auch immer wird. Ob sich etwas daraus entwickelt, dass man wie in Strophe drei aus der Nacht entschweben kann, weil sie sich so langsam verabschiedet, das sei allen Gutwilligen gegönnt, manchen, mit denen man nicht reden kann, sicher nicht. Danke für deine Zeilen und sei gegrüßt von Lewin. |
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17.05.2015, 13:33 | #6 |
"die Abhängigkeit der Zeit von der fehlenden Obhut als Funktion der Einsamkeit ausdrücken."
t = fehlende Obhut (Einsamkeit) Wir haben es also mit einer äußeren und inneren Funktion zu tun und müssen beim Ableiten die Kettenregel anwenden. Es handelt sich um die Umkehrfunktion der gewohnten Betrachtungsweise, in der nämlich die Zeit die Ursache und nicht Folge ist. Eine Spiegelung an der Winkelhalbierenden im Koordinatensystems des Gehirn erleichtert mir nun das Verständnis. Der Definitionsbereich der fehlenden Obhut ist die leere Menge. Auch im zweiten Fall verhält es sich ähnlich. Nicht die Nacht sorgt für Stille und Mondlicht, sondern umgekehrt. Und sobald es laut wird und die Sonne den Mond überstrahlt, verlieren Stille und Mond ihr gemeinsames Produkt, die Nacht. Alles klar, lieber Lewin. Vielen Dank! LG gummibaum |
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17.05.2015, 13:49 | #7 |
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Lieber gummibaum,
du bist mir ein ganz schönes Schlitzohr. Danke für das Kabinettstück. Gruß Lewin. |
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17.05.2015, 13:52 | #8 | |
R.I.P.
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Lieber Lewin -
wie rührt mich diese Romantik an!
Ich, geboren, Tiefempfundenes gleichsam zu trinken, bin ebenso entzückt wie bezaubert. Wie beglückend, daß die Zeit fehlende Obhut verschränken kann! Laß uns diese Obhut verwalten! Thing Zitat:
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18.05.2015, 21:06 | #9 |
Was mag im Mondenscheine uns begegnen
Hallo Thing,
wie schön, immer wieder deine Kommentare lesen zu können. Sie sind für mich die Glanzpunkte dieses Forums. Und das beziehe ich nicht nur auf meine Gedichte. Danke und ganz liebe Grüße von Lewin. |
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