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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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28.12.2017, 18:09 | #1 |
am ufer der seine
vergraben, tief im gestern, saß
sie still am kindbett eines tages, angelehnt an einen baum. vergaß den ruf des glockenschlages und alles was an zeit sich um sie rankte - dankte ihm - der in weiter ferne an sie dachte. für seine worte, den duft von bergamotte, die heiterkeit in seinen zeilen sprach leise vor sich hin wie gerne sie heimzusuchen wünscht die orte, an denen sie so glücklich war mit sich, mit ihm der pinienwald, das meer, die grotte, der erste kuss, die morgenfrische, das alles lag in seinem brief - und auch etwas wie liebe |
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28.12.2017, 19:14 | #2 |
Schön, liebe AndereDimension,
wie sein Brief ihre Erinnerung wachruft und sie von einer Erneuerung des Erllebten träumen lässt. "Heimsuchen" wird hier sehr wörtlich verwendet und "seine" kann Fluss und Possesivpronoen sein. Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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28.12.2017, 20:31 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Oder ist die Sache viel banaler? Könnte es sein, dass du das Wort "heimzusuchen" falsch verwendet hat? Meintest du "an die alten Orte zurückzukehren"? Etwas ratlos. Ilka |
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29.12.2017, 11:49 | #4 |
Hallo gummibaum
Hallo Ilka-Maria, vielen Dank für euer Feedback. Da an anderer Stelle die gleiche Fragen kamen...erlaubt bitte...dass ich die Antwort/Erklärung einfach kopiere: "heimsuchen" ist von seiner ursprünglichen Bedeutung ein neutraler Begriff (zu Hause aufsuchen...)....wird aber...das ist richtig...in der Regel negativ besetzt (von einer schweren Krankheit heimgesucht...)...kann aber auch positiv besetzt werden...z.B. "von Liebe heimgesucht"...was so viel bedeutet wie "von der Liebe übermannt, überfallen, überwältigt, ergriffen...) - der eigentlich negative Aspekt dabei ist also der, dass es den/die/das Heimgesuchte/n unvorbereitet, überraschend trifft...ohne jede Einladung. Es kommt also darauf an welche Geschichte man um meinen Text spinnt - nach der eigentlichen...nach meiner Intention...macht heimsuchen Sinn..denn - und nun komme ich zu den anderen Begriffen: "vergraben"...wann vergräbt man sich (selbst)?...eine Möglichkeit wäre z.B. bei einer schweren Krankheit. Sie vergisst für einen Moment die Stunde, die ihr schlägt (vergaß den Ruf des Glockenschlages - und alles was an Zeit sich um sie rankte) - "rankte" (schlängeln)...das Ende ihrer Zeit schlängelt um sie herum. Sie vergräbt sich und flüchtet in den Brief (den sie vielleicht nicht zum ersten Mal liest). Kindbett eines Tages - könnte dafür stehen, dass sie jeden neuen Tag als Geschenk betrachtet...jungfräulich...unvoreingenommen...na iv...kindlich. Sie lehnt sich an einen Baum an - der Baum steht für das Leben. Sie lehnt sich also am Leben an - versunken in seinen Zeilen...gibt es ihr Halt. ...dafür spricht: Die Heiterkeit in seinen Zeilen. Es ist ein aufmunternder Brief...einer...der an die schönen Dinge...an eine alte Liebe erinnert - ohne jedoch für eine Fortsetzung dieser Liebe zu werben...deshalb auch "nur etwas wie Liebe. Es ist ist eben die Kunst des Ly-D Hoffnung zu schenken...ohne falsche Hoffnungen zu machen. Jetzt zum eigentlichen Punkt, den Ort, die Orte heimsuchen: In ihrer Situation kann sie die Orte nicht auf geordnetem Wege aufsuchen/besuchen...im Sinne von einer Einladung folgend...oder einer Reise planend - sie kann aber gedanklich dort einfallen...über alle Grenzen hinweg. Es ist auch nicht per se das Zuhause eines anderen, oder ihres - erst in Verbindung mit alten Geschichten werden diese Orte zum gemeinsamen Heim vom Ly-I und dem LY-D Ich hoffe, dass ich das Knäuel ein wenig entwirren konnte. Vielleicht noch ganz allgemein: Wenn ich im ungebundenen Vers schreibe, dann ist mir die Bedeutung jedes einzelnen Wortes umso wichtiger. Nicht immer gelingt es mir meine Gedanken auch so zu transportieren...dass sie 1:1 ankommen, aber das muss auch gar nicht sein. Schön ist...wenn irgendwelche Bilder ankommen...ganz gleich welche Geschichte daraus entsteht. Viele Grüße, A.D |
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29.12.2017, 12:03 | #5 |
abgemeldet
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Hallo AndereDimension,
nun habe ich schon einige Deiner Gedichte gelesen und mir gefallen sie alle. Die Gründe sind dafür, dass sie mir authentisch erscheinen und von Leidenschaft und Gefühl durchzogen sind. Was immer mitschwingt ist Sehnsucht und eine Art Unverstandenheit. Ich glaube, Du nimmst dir sicherlich viel Zeit für das Dichten deiner Werke. Aber auch existiert nie ein direkter Bezug, was ich persönlich an Gedichten sehr liebe. Man kann sie mit ins Bett nehmen und sich Gedanken machen. Während bei Gedichten, bei denen alles brav vorgekaut ist, mir eher die Lust am Denken und Nachempfinden vergeht. Weil sie einfach langweilig sind. Versteht man "heimsuchen" wortwörtlich, ist es auch vollkommen richtig angewandt. Ich verstehe nicht, warum das kritisiert wurde. Schwierigkeiten hatte ich damit jedenfalls nicht. Danke für das Teilen deiner lyrischen Gedanken. gursky |
26.01.2018, 21:48 | #6 |
hallo gursky,
ich habe dir zu danken - was ich auch sehr gerne mache! authentisch im sinne von nach-mit-oder selbst empfunden...ja. und ja...ich nehme mir die zeit. das gerüst steht meist sehr rasch...doch dann ist es nicht selten dieses eine fehlende wort...das 99% der zeit in anspruch nimmt. oft ist das vermeintlich einfache das wirklich schwierige. während ich einen sich reimenden achtzeiler i.d.r. innerhalb von 5 bis 15 minuten aufs papier bringe...sitze ich an einem vers libre text oft viele stunden oder tage - was aber noch lange nicht heißt, dass am ende ein brauchbarer text steht. ja, heimsuchen ist wortwörtlich zu nehmen...aber ich habe verständnis dafür...wenn das nicht jeder so sieht. vom "sprachalltag" geprägt hat nicht jeder begriff auch für jeden die gleiche bedeutung - oder auch gewichtung. der kontext...in dem ein solcher begriff steht, begleitende adverbe usw...all das spielt eine rolle. da erzähle ich dir aber sicherlich nichts neues. vielen dank für deine wertschätzung! und viele grüße, a.d. |
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