|
|
Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
29.07.2007, 13:37 | #1 |
Verachtung (mit dem Rücken zur bröckelnden Wand)
Verachtung (mit dem Rücken zur bröckelnden Wand)
Der Abscheu regt sich zuerst in den eigenen vier Wänden. Blumen zieren hier keine Vasen, Vasen keine Möbel. Blei trimmt den Boden auf Hass und Schuld. Versunken sitze Ich in dem schwarzen Raum. Langsam dringt ihr ein. Aalglatt tropft ihr alle an der Mauer ab, schweigend öffnen sich euere stummen Münder, wie Fische... Willkommen in MEINEM Aquarium! Das Monozwiegespräch möge beginnen: "Niemand redet deutlich, so ganz ohne Zunge, nicht wahr?", schreie Ich in eure krummen Muskelverzerrungen. Doch alles, was Ich hören kann, ist das Geräusch von waberndem Schlick, der euch die geschwätzigen, zahnlosen Mäuler zuklebt. "Verstehen wir uns, Abschaum?!", rufe Ich laut. Keine Antwort, nur Augenkugeln, nur Zanleistenmahlen. Dann quäle Ich euch eben inkognito, hinter eueren Verstandebenen. Ihr lässt es mit euch geschehen, ohne mit der Wimper zu brechen. Und Ich dachte schon, ihr würdet mich vernehmen, so wie Ich euch schlug... Weiter geht der/die Feind/Selbsterkentniss. Bis ans letzte Limit und noch darüber hinaus. Mit der Zeit komme Ich mir selbst wie ein Opfer vor. Irgendwo höre ich/du mich/dich weinen. Der Schwächste wird zurückgelassen. Bye, bye. Au revoir. (...weiter! ...weiter?) "Ihr wollt doch eh nur Befehlen gehorchen, Marionetten, devotes Pack!" Fein, dann mal los: "Lachen, lachen will Ich euch hören! Und dann sollt ihr weinen, über die Zukunft, meine tote Braut! Jetzt bersten vor Selbstgefälligkeit! Jetzt schwanken vor trunkener Selbstverleugnung! (Einfältige!)" Irgendwo schwanke auch Ich. Doch Gefühle vor euch, wie Perlen vor die Säue. Ich ermahne euch noch einmal: "Nur ruhig Blut, der Saft soll nicht spritzen, nur rinnen!" Ich glaube, ihr werdet es nie verstehen. Hilflos glotzt ihr mich an. Verreckt, verbrennt, zerfließt. Fallt in faltigen Aschewolken zusammen. Erwacht wie der Phönix und lacht mir mitten in das Gesicht. Es ist zu spät. Ein weiteres Mal habe Ich mich nicht ausdrücken können. Ein weiteres Mal entfleucht ihr mir, um mich erneut zu erinnern, wie wenig Ich die Zusammenhänge verstehe. Wie sehr Ich jedesmal, wenn Ich es euch entgegenschleudere, es eigentlich MIR entgegenschleudern will. Verbittert, verhärtet, ersehne Ich Zuflucht, doch alles, was Ich erreiche, ist ein Rückgrat steifer als ein Zanhnstocher, und letztendlich ist nur eines geblieben: Nackte, kalte Verachtung. "Geht doch einfach sterben, ihr alle. Auch ich." |
|